Inschriftenkatalog: Die Inschriften der Stadt Halle an der Saale

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 85: Halle/Saale (2012)

Nr. 526 Stiftung Moritzburg, Kunstmuseum M. 17. Jh. (?)

Beschreibung

Vasenähnliches Ziergefäß, Silber, getrieben, mit hohem Fuß, kurzem Stilus und einem vierfach ausbauchenden Gefäßkörper.1) Auf die ersten drei nach oben hin breiter werdenden Ausbauchungen folgt eine schmalere. Auf der dritten, der breitesten, zwei getriebene Henkel aufgenietet und Initialen graviert. Vielfältige Verzierungen, an den Ausbauchungen kräftige Buckel. Am Standring eine Goldschmiedemarke2) und das hallische Beschauzeichen.3)

Maße: H.: 45 cm; D.: 25 cm; Bu.: 0,4–0,6 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

  1. P. S. F. da) D. B. HALENSIS

Übersetzung:

PSFdDB aus Halle.

Kommentar

Die Initialen und das Wort stehen getrennt voneinander, auf gegenüberliegenden Seiten des Gefäßes. Das vollständige Wort ist flüchtiger graviert. Als Kürzungszeichen stehen Dreiecke.

Die Initialen D. B. könnten dem Namen des Goldschmieds zuzuweisen sein, dem die Marke eignet. Dann wäre die Inschrift vielleicht als Meistervermerk zu verstehen. In Besitz des Museums befindet sich ein weiteres Werk des hallischen Goldschmieds BD.4)

Textkritischer Apparat

  1. d] Der Buchstabe so graviert, daß dessen Schaft unmittelbar neben dem des folgenden Großbuchstabens steht.

Anmerkungen

  1. Inv.-Nr. E 35.
  2. Siehe Anhang 2, Nr. 22.
  3. Rosenberg 2, 1923, S. 126 (Nr. 2301 ff.).
  4. Ein um 1630 zu datierender Stangenpokal; Inv.-Nr. E 36. Vgl. Denkmäler 10, 1912, S. 4, Abb. 2; Gründig/Dräger 1997, S. 119.

Zitierhinweis:
DI 85, Halle/Saale, Nr. 526 (Franz Jäger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di085l004k0052602.