Inschriftenkatalog: Die Inschriften der Stadt Halle an der Saale

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 85: Halle/Saale (2012)

Nr. 450† Stadtgottesacker 1631

Beschreibung

Grabmal für Margareta Ockel mit Sterbevermerk (A), Bibelzitaten (B, C) und religiöser Spruchdichtung (D), einst in der Nähe der 47. Bogenkammer, heute verschwunden. Schriftform und Art der Schriftausführung nicht überliefert.

Nach Olearius.

  1. A

    Jm Jahr 1631. den 31. Octobr(is) ist die Erbare und Vieltugendsame Frau Margareta Ockelin Weiland Herrn Valentin Schäffers, und Herrn Ambrosii Stackens, beyder Bürger und Pfänner auch des Raths allhier, sel(igen) hinterlassene Witbe selig und sanfft verstorben, Jhres Alters im 71 Jahr.a)

  2. B

    Joh 11. Ich bin die Aufferst(ehung) (et)c.b)1)/

  3. C

    Sap. 3. Der Gerechten Seelen (et)c.b)2)

  4. D

    Jm Leben mir GOTT durch seine Gnad /Viel Jahr, und Ehr gegönnet hat, /Doch war dabey groß Creutz und Leid /So nun verkehrt in ewige Freud.a)

Versmaß: Vier Reimverse (D).

Kommentar

Margareta ist eine Tochter des Worthalters und Ratsverwandten Daniel Ockel (s. Nr. 195). Ihr erster, 1586 angetrauter Ehemann, der Talschöffe Valentin Scheffer, ein Bruder des Hofrats und Salzgrafen Dr. Johannes Scheffer (s. Nr. 460), war schon 1598 verschieden.3) Ihr zweiter Ehemann Ambrosius Stack wurde 1618 in den Rat gewählt und ist vermutlich bald nach seiner letzten Wahl in den sitzenden Rat 1626 gestorben.4)

Textkritischer Apparat

  1. Schrägstriche bei Olearius wurden hier durch Kommata ersetzt.
  2. etc.] Olearius et-ligatur und c.

Anmerkungen

  1. Jh 11,25.
  2. Wsh 3,1.
  3. Dreyhaupt 2, 1750, Beylage B, S. 104 („Geschlechts-Register derer Ockel“), 138 („Geschlechts-Register derer Schäffer“). V. Scheffer ist quellenmäßig zwar als Talschöffe, jedoch nicht als Ratsmitglied belegt; vgl. StAH H B 2, fol. 93v.
  4. StAH H B 2, S. 111–113, 115.

Nachweise

  1. MBH Ms 319, 3, o. S.
  2. Olearius 1674, S. 118 f.

Zitierhinweis:
DI 85, Halle/Saale, Nr. 450† (Franz Jäger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di085l004k0045003.