Inschriftenkatalog: Die Inschriften der Stadt Halle an der Saale
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 85: Halle/Saale (2012)
Nr. 398 Stadtgottesacker 1617
Beschreibung
Glocke, in der Laterne des Torturms aufgehängt. Schmucklose Krone auf flacher Platte, die mit einem Steg von der Schulter abgesetzt ist. An der Schulter drei Stege, eine zweizeilige, erhaben ausgeführte Inschrift, eine Devise und einen Gießervermerk umfassend. Am untersten Steg ein kleinteiliger Fries hängender Lilien. Am Wolm drei Stege, am Schlagring einer. Die Schärfe vielfach verletzt. Die Oberfläche partiell stark korrodiert und mit Resten alten Anstrichs.
Maße: H.: 43 cm; D.: 52 cm; Bu.: 1,3 cm.
Schriftart(en): Kapitalis.
GOTT IST MEIN TROST LORENTZa) RICHTER / GOS MICH ANNO MDCXVII IN HALL
Textkritischer Apparat
- LORENTZ] Der Balken des T fast erloschen.
Anmerkungen
- Bürgerrolle 1835, S. 452.
- Walter 1913, S. 848; Thieme/Becker 28, 1934, S. 297; Eichler 2003, S. 223 f.
Zitierhinweis:
DI 85, Halle/Saale, Nr. 398 (Franz Jäger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di085l004k0039809.
Kommentar
Der Text der zweiten Zeile setzt unter der letzten Silbe der ersten an. Die Buchstaben haben keilförmig verbreiterte Balken- und Schaftenden. C und L weisen gebogene Bogen- bzw. Balkenendungen auf.
Der Gießer Lorenz Richter wurde 1599 hallischer Bürger.1) Seine Glocken sind zwischen 1602 und 1617 vor allem in der weiteren Umgebung von Halle und Bitterfeld überliefert.2)