Inschriftenkatalog: Die Inschriften der Stadt Halle an der Saale
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 85: Halle/Saale (2012)
Nr. 305† Stadtgottesacker 1598
Beschreibung
„Grabschrifften“ an der Wand der Bogenkammer 20,1) zu denen auch die folgenden, ein Sterbevermerk für Kunigunde Michael (A) und Bibelzitate (B, C), gehören. Der Inschriftträger, vielleicht ein in die Wand eingelassenes Grabmal, heute verloren. Die Schriftform und die Art der Schriftausführung nicht überliefert.
Nach Olearius.
- A
Grabschrifft des Gottseligen Jungfräuleins Künigunden D(octoris) Heinrici Michaëlis Töchterleins, die den 24. Novemb(ris) um 6. Uhr Abends selig eingeschlaffen, Anno 1598. im 8. Jahr des Alters.a)
- B
CHristus ist mein Leben Sterben ist mein Gewinn.2)
- C
Selig sind die Todten die in dem HErren sterben.3)
Textkritischer Apparat
- Schrägstriche bei Olearius wurden hier durch Kommata ersetzt.
Anmerkungen
- Olearius 1674, S. 24.
- Phl 1,21.
- Off 14,13.
- Toepke 1881, S. 216.
- Bei Dreyhaupt 2, 1750, Beylage B, S. 96 („Geschlechts-Register derer Mühlbecke“) werden die Brüder Heinrich und Sebastian (irrtümlich?) als Söhne eines Heinrich geführt. Wahrscheinlich ist aber der 1566 gestorbene Sebastian ihr Vater; siehe Nr. 188. Zur Problematik des Familiennamens s. Nr. 378.
Nachweise
- MBH Ms 319, 2, o. S. (Nr. 20).
- Olearius 1674, S. 24.
Zitierhinweis:
DI 85, Halle/Saale, Nr. 305† (Franz Jäger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di085l004k0030503.
Kommentar
Die inschriftliche Bezeichnung von A als Grabschrifft ist ungewöhnlich.
Der Arzt Dr. Heinrich Michael (Mühlbeck) war der Bruder jenes Sebastian, der um 1590 Besitzer der Bogenkammer gewesen sein soll (Anhang 1, Nr. 20) und schon 1591 gestorben ist. Heinrich immatrikulierte sich 1582 in Basel4) und starb 1601 in Halle. Die verwandtschaftliche Beziehung der Brüder zu den beiden Sebastian Michael (Mühlbeck), die vor ihnen in der Bogenkammer beigesetzt worden waren (s. Nr. 162, 188), ist noch nicht verläßlich geklärt.5)