Inschriftenkatalog: Die Inschriften der Stadt Halle an der Saale

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 85: Halle/Saale (2012)

Nr. 296 Gimritz, ehem. Mühle 1596

Beschreibung

Wappentafel aus Sandstein, an der Westseite eines Bauwerks des 19. Jh. in Zweitverwendung in ca. 5 m Höhe eingelassen. Querrechteckiges Relief mit hochovaler Rollwerkkartusche, darin ein Vollwappen. Am unteren Ende der Kartusche links und rechts zwei Zahlenpaare einer Jahreszahl eingehauen.

Maße: H.: ca. 40 cm; B.: ca. 60 cm; Bu.: ca. 5 cm.

  1. 15 // 96

Wappen:
Stadt Halle1)

Kommentar

Die Jahreszahl datiert sicherlich eine Baumaßnahme, die am heutigen Gebäudebestand aber nicht mehr ablesbar ist. Vielleicht stammt die Wappentafel von dem alten, westlich des heutigen Standorts der Tafel gelegenen Mühlengebäude, das nach einem Brand 1801 seine heutige äußere Gestalt erhielt.2) Das „molendinum in Gumnist“, d. i. Gimritz auf der Insel Peißnitz, ist aber schon 1238 bezeugt.3) 1540 ging die Gimritzer Mühle in städtischen Besitz über und wurde fortan verpachtet;4) nach 1995 wurde die schon lange stillgelegte Mühle in Privathand verkauft.

Anmerkungen

  1. Siebmacher I, 14, Taf. 110.
  2. Schultze-Galléra 1924, S. 194; Schwarze-Neuß 1998, S. 159. Gegen die von Dreyhaupt 2, 1750, S. 362 für das Jahr 1732 überlieferte und von der jüngeren Literatur übernommene Nachricht über einen Neubau „von Grund aus“ spricht, daß Hochwassermarken des 17. Jh. am Gebäude erhalten sind (Nr. 420).
  3. UBH I, S. 219–221 (Nr. 229).
  4. Schultze-Galléra 1924, S. 194.

Nachweise

  1. Brülls/Honekamp 1996, S. 354.

Zitierhinweis:
DI 85, Halle/Saale, Nr. 296 (Franz Jäger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di085l004k0029608.