Inschriftenkatalog: Die Inschriften der Stadt Halle an der Saale

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 85: Halle/Saale (2012)

Nr. 208† Stadtgottesacker 1575 (?)

Beschreibung

Grabmal für Martin Puchbach d. Ä., „ein absonderlicher Stein“,1) ehemals in der Bogenkammer 75, heute verloren. Darauf ein Sterbevermerk und eine Grabbezeugung; Schriftform und Schrifttechnik nicht überliefert.

Nach Olearius.

  1. Anno 1575. den 5. Jun(ii) ist der Erbar Martin Puchbach der Elter, von Northausen, in GOtt seliglich entschlaffen und allhier begraben.a)

Kommentar

Martin Puchbach d. Ä. war der Vater Johannes und Martins d. J.,2) die im Dienste der Administratoren standen (s. Nr. 329, 352) und zusammen mit ihren Vettern, den Söhnen von Martins Bruder Franz, den Bogen erbauen ließen. Der „Stein“ ist sicherlich erst einige Zeit nach Errichtung der Bogenkammer 1578 in diese gebracht worden, in der Martin Puchbach d. Ä. schon durch eine in Teilen gleichlautende Wandinschrift geehrt worden war (Anhang 1, Nr. 75EB). Ein vergleichbarer Vorgang ist für 1628 inschriftlich belegt, als drei Grabplatten der Familie von Northausen in die Bogenkammer 84 umgesetzt wurden (Nr. 167). Im Hinblick auf die Bauzeit des 75. Bogens kann die Ortsangabe allhier nur ein Grab auf der Freifläche des Stadtgottesackers meinen.

Textkritischer Apparat

  1. Schrägstriche bei Olearius wurden hier durch Kommata ersetzt.

Anmerkungen

  1. Olearius 1674, S. 87.
  2. Dreyhaupt 2, 1750, Beylage B, S. 24 („Geschlechts-Register der Buchbache“); Hünicken 11, 1935, S. 192.

Nachweise

  1. MBH Ms 319, 2, o. S. (Nr. 75).
  2. Olearius 1674, S. 87.

Zitierhinweis:
DI 85, Halle/Saale, Nr. 208† (Franz Jäger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di085l004k0020809.