Inschriftenkatalog: Die Inschriften der Stadt Halle an der Saale

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 85: Halle/Saale (2012)

Nr. 202† Stadtgottesacker (1573)

Beschreibung

Grabmal für Dr. Philipp Buchhammer (d. Ä.); „eine Mannsperson in Lebensgrösse in Stein gehauen mit dieser umbschrifft“1): Sterbevermerk und Segenswunsch. Das einst in der Bogenkammer 78 befindliche Grabmal verloren; die Schriftgestaltung unbekannt.

Nach Olearius.

  1. Anno [- - -] den 17. Januarii ist der Ehrenveste Achtbar Hochgelahrte und Hochweise Herr Philippus Buchhammer Medic(inae) Doctor,a) und Rathsmeister allhier in GOtt seliglich entschlaffen. GOtt verleihe ihm eine fröliche Auferstehung.

Kommentar

Dr. Philipp Buchhammer d. Ä. immatrikulierte sich 1545 in Wittenberg, war 1567 und 1570 Ratsmeister und starb 1573.2) Die Angabe des Todestages läßt darauf schließen, daß der Sterbevermerk vollständig ausgeführt, die Jahreszahl aber ein Jahrhundert später nicht mehr lesbar war.

Eine Tochter Philipp Buchhammers d. Ä. wurde in derselben Bogenkammer beigesetzt (s. Nr. 236); sein Sohn Philipp d. J. wurde wegen Totschlags auf dem Grabmal des Opfers inschriftlich verewigt (Nr. 273).

Textkritischer Apparat

  1. Doctor,] Olearius: Doctor/.

Anmerkungen

  1. Olearius 1674, S. 89.
  2. StAH H B 2, S. 84 f., 87; Dreyhaupt 2, 1750, S. 343 und Beylage B, S. 24 („Geschlechts-Register der Buchhammer“); Götze 1869, S. 148. Das Todesjahr nach Hünicken 11, 1935, S. 192. Philipp B. ist sicherlich nicht mit dem gleichnamigen, bereits nach 1519 amtierenden Leibarzt Kardinal Albrechts von Brandenburg identisch (vgl. Scholz 1998, S. 93), den Scholz (ebd., Anm. 433) mit Dr. Jost Buchhammer identifiziert, der bei Dreyhaupt 2, 1750, Beylage B (s. o.) als Vater Philipps genannt wird.

Nachweise

  1. MBH Ms 319, 2, o. S. (Nr. 78).
  2. Olearius 1674, S. 89.

Zitierhinweis:
DI 85, Halle/Saale, Nr. 202† (Franz Jäger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di085l004k0020207.