Inschriftenkatalog: Die Inschriften der Stadt Halle an der Saale

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 85: Halle/Saale (2012)

Nr. 183 Stadtmuseum 1562

Beschreibung

Quader aus Sandstein, der nahezu diagonal abgearbeitet wurde, um als Konsole an der abgeschrägten südöstlichen Ecke des Schöffenhauses zu dienen; wahrscheinlich bei Abbruch des Hauses 1965 geborgen.1) Auf der abgeschrägten Fläche Relief mit Wappen, neben dessen Fuß die Zahlenpaare einer Jahreszahl erhaben ausgehauen sind.

Maße: H.: 49 cm; B.: 67,8 cm; T.: 67,6 cm; Bu.: 8,2–9,1 cm.

SAW Leipzig, Inschriftenkommission (Markus Scholz) [1/1]

  1. 15//62

Wappen:
Stadt Halle2)

Kommentar

An der Südwestecke des Marktes, an der Einmündung der „Trödel“ genannten Gasse, ist seit dem frühen 15. Jh. der Sitz des hallischen Schöppenstuhles nachgewiesen.3) Das Haus soll seit 1558 im Auftrag des Rates umgebaut und nach Abschluß der Bauarbeiten 1562 bezogen worden sein. 1817 – sechsundvierzig Jahre vor Aufhebung des altehrwürdigen Schöppenstuhls – wurde es verkauft,4) nach einem grundlegenden Umbau 1854 als „Hotel garni zur Börse“ genutzt und 1965 abgerissen.5)

Anmerkungen

  1. Inv.-Nr. Kl-4.
  2. Siebmacher I, 4, Taf. 110.
  3. Zum Schöppenstuhl s. Einleitung, S. XIII.
  4. Dolgner/Dolgner/Kunath 2001, S. 77 f.; nach Dreyhaupt 2, 1750, S. 451 aber 1563 erbaut.
  5. Dolgner/Dolgner/Kunath 2001, S. 126–128.

Zitierhinweis:
DI 85, Halle/Saale, Nr. 183 (Franz Jäger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di085l004k0018307.