Inschriftenkatalog: Die Inschriften der Stadt Halle an der Saale
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 85: Halle/Saale (2012)
Nr. 110†(?) Alter Markt 11 1521 (?)
Beschreibung
Hauszeichen aus Stein, noch 1931 im Hausflur eingemauert,1) vermutlich bei Abbruch des Hauses 1967 verlorengegangen.2) Hochrechteckiges Relief mit rechtsgelehntem Wappenschild, darunter der erhaben ausgearbeitete Hausname auf eingetieftem Schriftfeld. Über dieser Inschrift, beiderseits des Wappenfußes die Zahlenpaare einer vermutlich eingehauenen Jahreszahl.
Nach Knauth und Schultze-Galléra.
Schriftart(en): Mischschrift; einzelne Buchstaben der Gotischen Minuskel und der Frühhumanistischen Kapitalis entlehnt.
15//21a) / Cz(u)b) d(er) G(oldenen)c) // KEttEnd)
unbekannt3) |
Textkritischer Apparat
- 1521] Nach Abb. bei Schultze-Galléra; 1517 Knauth. Sonst stets 1520.
- Czu] Lesung eines eingestellten z unsicher.
- Ergänzungen in moderner Schreibweise; Kürzungszeichen sind nicht erkennbar. Danach eine spitze, von der unteren Kante der Platte ausgehende Aussparung.
- KEttEn] Die beiden Vokale als überhöhte zweibogige E ausgeführt. Schreibung der Initiale analog der Lesung von Knauth.
Anmerkungen
- Schultze-Galléra 1931, S. 79.
- Das Jahr des Abbruchs nach freundlicher Mitteilung von Peter Breitkopf, Halle (Saale).
- Gespalten, mit einer Ringgliederkette belegt.
- Vgl. Anm. c.
- StAH H C 39,1, fol. 76r. Zur Hausgeschichte s. auch Schultze-Galléra 1920, S. 28; Seidel 1987, S. 16.
Nachweise
- Knauth 1857, S. 622.
- Gedenktafel 1909, o. S. (nur Jahreszahl).
- Heine 1913, o. S. (nur Jahreszahl).
- Schultze-Galléra 1931, S. 80 (Abb. 11).
- Hildebrand 1987, S. 33 (Abb. 24).
Zitierhinweis:
DI 85, Halle/Saale, Nr. 110†(?) (Franz Jäger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di085l004k0011004.
Kommentar
Bemerkenswert ist an dem Wort KEttEn die Mischung von Kleinbuchstaben, die allem Anschein nach der Gotischen Minuskel entlehnt sind, und des Großbuchstabens E,4) wie er erst mit der Frühhumanistischen Kapitalis Verbreitung fand.
Die Hausbesitzer aus der Familie Ludwiger sind erst ab 1525 nachgewiesen.5)