Inschriftenkatalog: Die Inschriften der Stadt Halle an der Saale

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 85: Halle/Saale (2012)

Nr. 106†(?) Schmeerstraße 21 (?) 1520

Beschreibung

Wappenschild aus Stein, als Hauszeichen über dem Scheitel eines Kielbogenportals mit Sitznischen und reich gegliedertem Abschluß aus gestaffelten Bogensegmenten mit Überstabungen angebracht. In der Hauptstelle des reliefierten Wappens ein kurzes Schriftband mit Jahreszahl. Das Haus um 1890/1900 durch einen Neubau ersetzt;1) die Einzelteile des Portals in der ehemaligen Saline eingelagert, das Wappen allem Anschein nach verloren.

Nach MBH Ms 220.

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Wappen:
unbekannt2)

Kommentar

Die Worttrenner haben die Form von Paragraphzeichen.

Die Identifizierung des Hauses ist unsicher. Auf der Zeichnung von Albert Grell ist die Hausnummer 32 zu lesen, die der heutigen Nummer 21 entspricht. Franz Knauth und Gustav Schönermark (in BKD Prov. Sachsen NF 1) identifizieren den Standort mit dem Nachbargebäude, der Nummer 31 (heute Schmeerstraße 20), was vermutlich auf einem Irrtum beruht, denn die von Grell überlieferte Hauszählung galt auch zur Zeit der Denkmalserfassung durch Knauth und Schönermark.3) Bereits 1896 soll sich das Portal im Hof der Neuen Residenz, dem ehemaligen Provinzialmuseum, befunden haben, wo es noch 1914 zu sehen war.4)

Die Jahreszahl datiert zweifellos das Portal.5)

Anmerkungen

  1. Hugo Steffen schreibt 1905, das Haus sei abgebrochen; Steffen 1905, S. 841. Die gesamte Straßenseite Schmeerstraße 17–22 ist um 1890/1900 neu bebaut worden; Brülls/Honekamp 1996, S. 429 f.
  2. Fünfblättrige Rose.
  3. Sie galt noch bis 1892; freundliche Mitteilung von Peter Breitkopf, Halle (Saale). Steffen gibt 1905 und 1914 keinen konkreten Standort an; Schultze-Galléra verweist 1931 auf BKD Prov. Sachsen NF 1.
  4. Denkmäler 2, 1896, S. 1 und Taf. 6; Hildebrand 1914, S. 204 (Anm. 58). Damit ist sicherlich die Mitteilung bei Steffen 1914, S. 233, das Portal sei 1911 abgebrochen worden, widerlegt.
  5. Vgl. Hildebrand 1914, S. 22 f., 35.

Nachweise

  1. MBH Ms 220, fol. 22.
  2. Knauth 1857, S. 669.
  3. BKD Prov. Sachsen NF 1, S. 372 (Fig. 164), 374.
  4. Denkmäler 2, 1896, Taf. 6 (Abb.).
  5. Steffen 1905, S. 841 (Abb. 1), 842.
  6. Steffen 1914, S. 233 (Abb.).
  7. Schultze-Galléra 1931, S. 42.
  8. Grell 1990, S. 35.

Zitierhinweis:
DI 85, Halle/Saale, Nr. 106†(?) (Franz Jäger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di085l004k0010600.