Inschriftenkatalog: Die Inschriften der Stadt Halle an der Saale
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 85: Halle/Saale (2012)
Nr. 30† Moritzkirchhof 1435
Beschreibung
Setzungsinschrift, im 17. Jh. an einem Haus des ehemaligen Cyriacihospitals,1) heute verloren. Schriftform und Art der Schriftausführung nicht überliefert.
Nach Olearius.
An(no) D(omi)n(i) M.CCCC.XXXV. In S(ancti) Ma(u)r(itii)a) memor(iam) erectus est hic lapis.
Übersetzung:
Im Jahr des Herrn 1435 ist zum Gedächtnis des hl. Mauritius dieser Stein errichtet worden.
Textkritischer Apparat
- Mauritii] Auflösung unsicher, auch Martini möglich.
Anmerkungen
- Olearius 1667, S. 25.
- UBH I, S. 160 f. (Nr. 169).
- Eckstein 1841 a, S. 3–34.
Nachweise
- Olearius 1667, S. 25.
Zitierhinweis:
DI 85, Halle/Saale, Nr. 30† (Franz Jäger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di085l004k0003001.
Kommentar
Über die Beschaffenheit des Denkmals ist nichts bekannt. Die ungewöhnlichen Kürzungen sind vermutlich vom Kopisten gewählt. Eine Stiftung zu Ehren des hl. Mauritius ist an diesem Standort naheliegend. 1220 war am Moritzkirchhof nördlich der Moritzkirche ein Armenhospital, das spätere Johannishospital, gegründet worden.2) 1529 hob es Kardinal Albrecht auf, um das Gelände an die Stadt vertauschen zu können. Er erhielt dafür das Gelände des städtischen Cyriacihospitals, das unter Beibehaltung des alten Namens an die Stelle des Johannishospitals verlegt wurde. Das Cyriacihospital blieb am Moritzkirchhof, bis es 1576 an den Platz des ehemaligen Zisterzienserinnenklosters in Glaucha zog.3) Von den spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Baulichkeiten am Moritzkirchhof ist heute nur ein stark erneuerter Trakt an der Westseite des Kirchhofs erhalten (s. Nr. 128).