Inschriftenkatalog: Stadt Halberstadt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 86: Halberstadt (Stadt) (2014)

Nr. 318† Schuhstraße 37 † 1. H. 17. Jh.?

Beschreibung

An „der hölzernen rechten Torpfoste“1) des Hauses, das früher mit der Nummer 988 gezählt wurde, stand der Hausspruch (A) „der 1910 überpinselt“ war, „an dem Balken des obersten Stockwerks“2) die Spruch- und Neidinschrift (B).

Text nach Scheffer (A) und Arndt (B).

  1. A

    In Gottes Nahmen bawte ich dis Haus Wenn er will so mus ich daraus Wem ers gont dem will ers geben Wird mir hernach ein anderes geben

  2. B

    Wer wil baven an Gassen vndt Strasen Der mus einnen jeden reden lassen3) Den einnen isdta) es so schlectb) Vnd den andern es nichc) gerechdd) Den Drotse) es nich gefaetdf) Doch kosdesg) auhrh) mein Geldt

Versmaß: Deutscher Reimvers.

Kommentar

Die Inschrift B lautet sinngemäß ähnlich wie die, die ehemals an der Judenstraße 21 gelesen werden konnte; vgl. Nr. 316 †.

Textkritischer Apparat

  1. isdt] Sic!
  2. schlect] Sic!
  3. nich] Sic!
  4. gerechd] Sic!
  5. Drots] Sic! Wohl für „denen es zum Trotz oder trotzdem nicht gefällt“.
  6. gefaetd] Sic! Wohl für gefaeltd.
  7. kosdes] Für kost es.
  8. auhr] Statt auch.

Anmerkungen

  1. Scheffer 1864, S. 24.
  2. Arndt 1910 a, S. 116.
  3. Vgl. Wander Bd. 1, Sp. 254 Stichwort: Bauen Nr. 59; ebd., Sp. 253 Stichwort: Bauen Nr. 44; ebd. Bd. 4, Sp. 894 Stichwort: Strasse Nr. 39; zu ähnlichen Sprüchen ebd. Nr. 40–45; zu weiteren Sprüchen Thesaurus proverbiorum Bd. 12, S. 410 Stichwort: Weg Nr. 191–208.

Nachweise

  1. Scheffer 1864, S. 24 f. (A).
  2. Arndt 1910 a, S. 116 (A nach Scheffer).

Zitierhinweis:
DI 86, Halberstadt (Stadt), Nr. 318† (Hans Fuhrmann), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di086l005k0031805.