Inschriftenkatalog: Stadt Halberstadt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 86: Halberstadt (Stadt) (2014)

Nr. 317† Johannesbrunnen 19 1. H. 17. Jh.?

Beschreibung

Am Hause, das ehemals mit der Nummer 1281 gezählt wurde, befand sich der Sinnspruch, vielleicht als ein Gebet.

Text nach Arndt.

  1. Wer avf Got seta) sein Zvversicht Derselbig wirt zv Schanden nicht1)Befeiletb) Anfang vnt End In sein almegtige Hend Vnd ihm trvtc)Hat wol gebvwet Solges ihm nicht gervwet2)

Versmaß: Deutscher Reimvers.

Kommentar

Die Reimverse setzen sich aus einer ganzen Reihe von Sprüchen und Zeilen aus Kirchenliedern zusammen. Eine eindeutige Vorlage ließ sich nicht ermitteln.2)

Textkritischer Apparat

  1. set] Sic! Für setzt, so auch Scheffer.
  2. Befeilet] Sic! Statt befiehlt, so auch Scheffer.
  3. trvt] Sic! Für truwet, so auch Scheffer.

Anmerkungen

  1. Die beiden ersten Verse nach Rö 9,33 und 10,11.
  2. Ähnliche Sprüche und Verse, wenn auch nicht wortwörtlich übereinstimmend bei Wander Bd. 2, S. 90 Stichwort: Gott Nr. 2192; Thesaurus proverbiorum Bd. 5, S. 200, 32.6 bes. Nr. 1327 und 1329; Wackernagel Bd. 3, S. 1205 Nr. 1407 erster Vers eines Kirchenliedes von Nikolaus Herman (1480/um 1500–1561); vgl. ADB Bd. 12, S. 186–188 ([Carl] Bertheau); Wackernagel. Bd. 4, S. 699 Nr. 1022, die beiden ersten Verse des Kirchenlieds „Wer Gott vertraut hat wol gebawt, er wird nimmer zu schanden“ von Nicolaus von Klemptzen (um 1504–1552); vgl. ADB Bd. 16, S. 155 f. ([Gottfried] v. Bülow).

Nachweise

  1. Scheffer 1864, S. 24.
  2. Arndt 1910 a, S. 116.

Zitierhinweis:
DI 86, Halberstadt (Stadt), Nr. 317† (Hans Fuhrmann), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di086l005k0031708.