Inschriftenkatalog: Stadt Halberstadt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 86: Halberstadt (Stadt) (2014)

Nr. 261† Liebfrauen 1622

Beschreibung

Grabplatte des Dekans Johann (Georg) von Britzke, ehemals in der Nähe des dritten nördlichen Langhauspfeilers von Osten,1) aus Stein mit dem Sterbevermerk.

Text nach Haber.

  1. A(nn)oa) M DC XXII . Die 26 . Sept(em)br(is)b) obiit Reverendus (et) Nobilis Vir D(ominus)c) JOHANN von BRIETZKE Decanus huj(us)d) Capituli B(eatae) M(ariae) V(irginis)e) Halberstad(ensis)f) aetatis suae LV . cujus Anima requiescat in pace .

Übersetzung:

Im Jahre 1622 am 26. Tag des Dezember starb der ehrwürdige und edle Mann Herr Johann von Britzke, Dekan dieses Kapitels der Heiligen Jungfrau Maria in Halberstadt, seines Alters 55, dessen Seele ruhe in Frieden.

Kommentar

Johann Georg von Britzke, so der vollständige Name des Scholasters und dann Dekans von Liebfrauen, hatte – als erster Kanoniker des Liebfrauenstiftes – am 25. September 1594, also schon vor der Reformation des Stiftes im Jahre 1604, Margarete Wrampe geheiratet.2) Dieser Ehe entsprangen sechs Kinder, drei Söhne und drei Töchter. Ein Söhnlein hatte er im Jahr 1607 noch im Säuglingsalter verloren (vgl. dazu Nr. 227). Scheffer, der zwar richtig annimmt, daß Johann Georg von Britzke auch auf dem Taufstein der Liebfrauenkirche von 1614 genannt wird, irrt jedoch, wenn er glaubt, ein Haus gegenüber der Andreaskirche habe dem Scholaster und Dekan von Liebfrauen gehört.3) Dieses Haus, ehemals in der Franziskanerstraße 38, war im Besitz des Domherrn und Thesaurarius des Doms Johannes von Britzke (vgl. Nr. 185 † und DI 75 (Halberstadt Dom), Nr. 235).4)

Textkritischer Apparat

  1. Anno] Gekürzt durch einen Punkt auf der Grundlinie.
  2. Septembris] Gekürzt durch einen Punkt auf der Grundlinie.
  3. Dominus] Gekürzt durch einen Punkt auf der Grundlinie.
  4. hujus] Gekürzt durch einen Punkt auf der Grundlinie.
  5. Beatae Mariae Virginis] Gekürzt jeweils durch einen Punkt auf der Grundlinie.
  6. Halberstadensis] Gekürzt durch einen Punkt auf der Grundlinie.

Anmerkungen

  1. Haber 1737, S. 17; BKD, S. 353 Nr. 21.
  2. Haber 1737, S. 25; Neumann 1900, S. 55 und Tab. II. Nr. 13; Abel 1732, S. 427.
  3. Scheffer 1864, S. 17.
  4. Neumann 1900, S. 46, 50, 55 und Tab. II. Nr. 6.

Nachweise

  1. Haber 1737, S. 17.

Zitierhinweis:
DI 86, Halberstadt (Stadt), Nr. 261† (Hans Fuhrmann), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di086l005k0026101.