Inschriftenkatalog: Stadt Halberstadt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 86: Halberstadt (Stadt) (2014)

Nr. 169† Fischmarkt 6 † 1580

Beschreibung

„In dem Balken eines nach Süden sich erstreckenden Hintergebäudes“1) befanden sich der Sinnspruch und eine Jahresangabe vermutlich verbunden zu einer Bauinschrift. Die Inschrift existierte schon vor 1910 nicht mehr.2)

Text nach Scheffer.

  1. Constans mercatura quam non inquinat foenorisa) iniquitasb) [- - -] Anno Dom(ini) 1580

Übersetzung:

Beständiger Handel, den nicht die Ungerechtigkeit des Wuchers beschmutzt [- - -] im Jahre des Herrn 1580.

Kommentar

Die überliefernden Kommentare verbinden die Textteile nach dem Abbruch der Inschrift durch die Ergänzung, daß durch wucherfreien Handel das Haus gebaut worden sei.3) In seinen Schriften hatte auch Luther den Wucher verdammt.4)

Textkritischer Apparat

  1. foenoris] Hyperkorrekte Form.
  2. iniquitas] Vermutlich wurde der Text hier noch fortgesetzt. Die überliefernden Texte weisen folgend Punkte auf.

Anmerkungen

  1. Scheffer 1864, S. 18. Also vermutlich eingetieft.
  2. Arndt 1910 a, S. 99.
  3. Scheffer 1864, S. 18; Arndt 1910 a, S. 99; Becker 1934, S. 23.
  4. Luther WA Bd. 6, S. 3–8: Kleiner Sermon von dem Wucher, 1519; ebd., S. 36–60: Großer Sermon von dem Wucher, 1520; ebd. Bd. 15, S. 293–313, 321 f. Von Kaufhandlung und Wucher, 1524; ebd. Bd. 51, S. 331–424: An die Pfarrherren wider den Wucher zu predigen, 1540. Auch in weiteren Werken Luthers wird der Wucher kritisiert.

Nachweise

  1. Scheffer 1864, S. 18.
  2. Arndt 1910 a, S. 99.
  3. Becker 1934, S. 23.

Zitierhinweis:
DI 86, Halberstadt (Stadt), Nr. 169† (Hans Fuhrmann), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di086l005k0016909.