Inschriftenkatalog: Stadt Halberstadt
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 86: Halberstadt (Stadt) (2014)
Nr. 75 Liebfrauen 1511
Beschreibung
Standbild der Hl. Anna Selbdritt; an der Westwand des südlichen Seitenschiffs in ca. 230 cm Höhe; Sandstein, hell; auf einer mehrfach profilierten sechseckigen Konsole stehend, an deren Unterseite befindet sich ein skulptiertes Wappen mit der erhabenen Initiale (A); an der Vorderseite der mit der Skulptur verbundenen Fußplatte einzeilig eingehauen die Jahreszahl (B), davor ein Kleeblatt.
Maße: H. ca. 150 cm, B. ca. 80 cm, T. ca 40 cm, Bu. 3 cm.
Schriftart(en): Frühhumanistische (?) Kapitalis (A).
SAW Leipzig, Inschriftenkommission (Markus Scholz) [1/6]
- A
A
- B
1 · 5 · 1 · 1 :
| unbekannt1) |
Anmerkungen
Zitierhinweis:
DI 86, Halberstadt (Stadt), Nr. 75 (Hans Fuhrmann), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di086l005k0007505.
Kommentar
Das A hat einen gebrochenen Mittelbalken, und ist flachgedeckt mit beidseitig überstehendem Deckbalken. Die Schaft- und Balkenenden sind verbreitert, die Schäfte sind linksschräg gestellt. Die oberen Abschlüsse der Schäfte in Inschrift B verlaufen linksschräg. Als Worttrenner benutzte man Quadrangel.
Die Skulptur könnte im Zusammenhang mit dem zeitlich benachbarten Relief der Verkündigung von 1517 in der Marienkapelle des Domes stehen. Man vergleiche das Gesicht der Maria.2) Gewisse Anklänge gibt es auch an die Beweinung bzw. Kreuzigungen im Dom- und Liebfrauenkreuzgang, die vom Ehepaar Friedrich von Hoym und Margareta von Stutternheim gestiftet wurden.3) Lucanus will an den Sandsteinstatuen „welche mit dem Steinmetzzeichen (übereinstimmend mit dem am Bischofsstuhl im Dom) N. D. und einer Krone, und dem großen A des Cardinal Albrecht bezeichnet sind“ gefunden haben.4) Heute sind diese Initialen weder an den beiden Skulpturen, die wegen ihrer Anbringung als einzige überprüft werden konnten, noch am Bischofsstuhl im Dom vorhanden. Siehe auch Nr. 69, 74, 75, 77, 78.