Inschriftenkatalog: Stadt Halberstadt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 86: Halberstadt (Stadt) (2014)

Nr. 310 Domplatz 18 Gemeindezentrum der Dom- und Stadtgemeinden 1. H. 17. Jh.?

Beschreibung

Fragment eines Grabdenkmals; als Werkstein 120 cm rechts von der Gartenpforte in ca. 60 cm Höhe in die östliche Umfassungsmauer des Gartens verbaut; die Inschrift nach Osten weisend, kopfständig, die Ränder bestoßen und abgesplittert, Schriftverlust, Reste einer Farbfassung erhalten; zeilenweise eingehauen die Fragmente einer Inschrift des Totengedenkens.

Maße: H. 22,5 cm, B. 33,9 cm, Bu. 2,5–3 cm.

Schriftart(en): Fraktur.

SAW Leipzig, Inschriftenkommission (Markus Scholz) [1/2]

  1. [....]eßenen a[.]s [- - -] / [..]dr um nah[..] F[.] Go[..] [- - -] / seinem Rich[ter ....] [- - -] / die him[...]li[.] [- - -]

Kommentar

Die Schrift steht bezüglich ihrer Genese zwischen gotischer Minuskel und Fraktur, muß nach ihren Versalien jedoch deutlich als letztere charakterisiert werden, auch wenn die Minuskelbuchstaben nicht die volle Rundung der Fraktur aufweisen. Starke Sporenbildung ist an den oberen Schaftenden m, n, u und i zu beobachten. Die unteren Schaftenden sind lang und in einem stumpfen Winkel nach rechts gebrochen. Minuskel a kommt nur in runder (Fraktur) Form vor. Der verschmolzene rechte und obere Bogenabschnitt des d ist geschwungen bzw. am oberen Ende nach rechts umgebogen. Der Bogen des b neigt schon zur Rundung, Haste und Bogen sind getrennt. Der obere Bogenansatz zeigt einen ausgeprägten Sporn. Das obere Schaftende des l ist nach rechts umgebogen und läuft spitz aus. Die Versalien F, G und R entsprechen den in der Fraktur üblichen Formen.

Zitierhinweis:
DI 86, Halberstadt (Stadt), Nr. 310 (Hans Fuhrmann), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di086l005k0031009.