Inschriftenkatalog: Stadt Halberstadt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 86: Halberstadt (Stadt) (2014)

Nr. 306 Liebfrauen 1. H. 17. Jh.

Beschreibung

Fragment der Grabplatte (?) des Bruno von Krusemarck [und der Lucia von Karstedt (?)]; an der Nordwand des Kreuzgangs im vierten Joch von Osten aufgestellt; Sand- oder Kalkstein, hell; nur der obere Teil der Innenplatte erhalten, das untere Drittel und die Schriftleiste fehlen, die Nase der Figur beschädigt; Relief, in der Mitte der Platte der Torso eines adligen Offiziers, barhäuptig mit langem Haar, gekleidet in einen ziselierten Harnisch, Schulterstücke und genietete Beintaschen, Gurt mit Degengehenk, Halstuch aus Spitze (Kavalierstuch), die Linke in die Hüfte gestützt, die Rechte auf der Waffe (Degen, Säbel oder Schwert) ruhend, über den Schultern zwei Vollwappen, darüber, jeweils seitlich der Helmzier bzw. links neben dem Oberschenkel einzeilig bzw. zeilenweise eingehauen die Wappenbeischriften.

Maße: H. 124 cm, B. 76 cm, T. 11 cm, Bu. 2,5 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

  1. [B]RVNO // . V(ON)a) . KRVSEMARCK // LVTSIA . V(ON) . KA//[- - -] // SABINA / NVSEE / GEZEVGTb)

Wappen:
Krusemarck1)Ka[rstedt]2)

Kommentar

An den Hasten-, Balken- und Bogenenden sieht man serifenartige Verbreiterungen. Das A kommt nur spitz vor. Die Bögen des B sind gleich groß, der untere scheint jedoch schmaler zu sein. Das C hat nur einen flachen Bogen. Der Mittelbalken des E ist leicht verkürzt, der Bogen des G flach, die Cauda auf das Bogenende aufgesetzt. Die beiden Schrägbalken des K sind gebogen und berühren die Schaftmitte als Spitze. Der Balken des L endet in einem kräftigen Sporn nach oben. Die seitlichen Hasten des M stehen gerade, der Mittelteil ist verkürzt. Einmal kommt retrogrades N vor. Das O ist unten spitzer als oben. Die Cauda des R ist leicht nach oben bzw. rechts durchgebogen.

Die Mitglieder der Familie waren in Halberstädter Quellen nicht nachweisbar.

Textkritischer Apparat

  1. VON] Kürzungszeichen fehlt.
  2. GEZEVGT] Die Buchstaben beschädigt.

Anmerkungen

  1. Ein dreiarmiger Leuchter; HZ: ein Schwan mit einem Ring im Schnabel, auf seinem Rücken eine Kerze; vgl. die abweichende Blasonierung bei Siebmacher BraA, S. 51 f. mit Taf. 30; Kneschke Bd. 5, S. 309 f.
  2. Drei hintenüberhängende Mützen mit Stulp 3:1, HZ: ein Rumpf mit einer Mütze mit Stulp; vgl. Siebmacher Pr, S. 194 mit Taf. 243; Kneschke Bd. 5, S. 30; Ledebur 1847, S. 186.

Zitierhinweis:
DI 86, Halberstadt (Stadt), Nr. 306 (Hans Fuhrmann), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di086l005k0030605.