Inschriftenkatalog: Stadt Halberstadt
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 86: Halberstadt (Stadt) (2014)
Nr. 277 Klein-Quenstedt 1637
Beschreibung
Abendmahlkelch; Pfarrkirche „Zum Heiligen Berge Gottes“; Silber, vergoldet, angelaufen, wackelig in der Zusammensetzung, einige Niete verloren; über einem Standring und einem flachen Sechspaßfuß mit steilem Anlauf erhebt sich der mit Nieten zusammengesetzte Schaft, der von einem kürbisförmigem Nodus mit Zapfen ohne Inschrift geteilt wird, die beiden Schaftteile je durch dreifache Wirtel abgetrennt, am Fuß graviert und durch Schraffur der Kreuzwinkel dargestellt ein Tatzenkreuz, steile Kuppa; an der Unterseite des Fußes umlaufend graviert die Datumsangabe mit den Stifternamen; die Beschau am Standring ist unkenntlich,1) daneben ein Meisterzeichen, zwischen beiden zwei Buchstaben.2)
Maße: H. 18,9 cm, D. 10,7 cm (Fuß), 9,5 cm (Kuppa), Bu. 0,5 cm.
Schriftart(en): Kapitalis.
Anno · 1637 · DEN · 9 · APr(ilis)a) : IACOB · BRVNBIE · ILSEBIE · DIBEN · IBEHF ·
Textkritischer Apparat
- APrilis] Nach den beiden Majuskelbuchstaben folgt ein Minuskel-r, das in eine Kürzungsschleife übergeht. Die Ergänzung nach der Art der Zeit.
Anmerkungen
- So schon BKD, S. 113.
- Siehe Taf. 63 Nr. 41. Nach dem Meisterzeichen bestehend aus den Buchstaben CE folgen außerhalb der Marke hochgestellt die Buchstaben TT, alsdann eine unkenntliche Beschau.
Nachweise
- BKD, S. 113 (nur mit der Jahreszahl).
Zitierhinweis:
DI 86, Halberstadt (Stadt), Nr. 277 (Hans Fuhrmann), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di086l005k0027709.
Kommentar
Die Schrift ist einfach graviert, die Schäfte in Kontur, manchmal auch die Bögen. Serifen kommen nur an manchen Buchstabenteilen vor. Der untere Bogen des B ist größer als der obere. Das E weist fast keinen Mittelbalken auf. Die I und die arabische 1 sind in gleicher Weise ausgeführt.
Die Stifter konnten in den Halberstädter Quellen nicht nachgewiesen werden. Eine sichere Auflösung fand sich auch für die Buchstaben am Ende der Inschrift nicht. Vielleicht lautet sie: IACOB BRVNBIE EHELICHE HAVS FRAV oder ähnlich, so daß der Verwandschaftsgrad der Stifter erklärt wäre.