Inschriftenkatalog: Stadt Halberstadt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 86: Halberstadt (Stadt) (2014)

Nr. 262† Domplatz 37? 1622

Beschreibung

„Ganz dasselbe Wappen mit demselben Namen und der Jahreszahl“ als Wappenbeischrift stand „an dem hinterm Dom unter Nr. 37 belegenen Hause“.1)

Text nach Scheffer.

  1. Joachim Joannes Georgius a Schulenburg senior 1622

Wappen:
Schulenburg2)

Kommentar

Die Ausführung der Inschrift in genau dieser Form kann nicht als gewiß bezeichnet werden. Da Scheffer nur die Jahreszahl ausschreibt und sich hinsichtlich des Namens auf die Schreibung bezieht, wie sie heute die Inschriften am Wappenfries in der Neuenstädter Kapelle des Domes (DI 75 (Halberstadt Dom), Nr. 252) und die ehemals an der Kommisse, heute im Städtischen Museum befindlichen Inschriften (Nr. 192 †) wiedergeben, ist nur ihre Existenz, nicht jedoch ihre Schreibweise gesichert.3)

Joachim Johannes Georg von der Schulenburg (29. I. 1561–25. XII. 1633), Sohn des Christoph von der Schulenburg und der Gisela von dem Knesebeck, Herr auf Oschersleben und Hornhausen, war lutherischer Kanoniker und später Senior im Halberstädter Dom sowie seit 1590 bischöflicher bzw. Braunschweigischer Rat.4) Seit 1573 hatte er, vermittelt durch den sächsischen Kurfürsten, die Fürstenschule in Pforta besucht. Er war zweimal verheiratet, zuerst mit Anna Maria von der Schulenburg († 1597), seit 1600 mit Clara von Campen. Seit 1587 läßt sich sein Domkanonikat nachweisen. 1591 ist er als Cellerarius, 1598 als Subsenior und seit 1603 als Senior des Kapitels belegt. Seit 1628 war er unter dem Namen „Der Erfüllende“ Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft. Sein Sinnbild war das Leberkraut. Im Jahr 1629 verlor er seine Ämter unter dem katholischen Bischof Erzherzog Leopold Wilhelm. Er starb am 25. Dezember 1633. Vgl. zu ihm auch DI 75 (Halberstadt Dom), Nr. 231 G.

Anmerkungen

  1. Scheffer 1864, S. 22.
  2. Vgl. Siebmacher Brau, S. 9 mit Taf. 7; ebd. Pr, S. 368 mit Taf. 417; ebd. ThüA, S. 83 mit Taf. 65.
  3. Scheffer 1864, S. 22.
  4. Siehe auch Nr. 192 †, 233. Dazu und zum Folgenden Conermann 1985 Bd. 3, Nr. 151 S. 151 und Bd. 1 zur Nr. 151 von 1628; Schmidt 1899, Nr. 271 S. 292–294; Danneil 1847, Nr. 268 S. 498–500 und Tabelle 12, Nr. 268.

Nachweise

  1. Scheffer 1864, S. 22.

Zitierhinweis:
DI 86, Halberstadt (Stadt), Nr. 262† (Hans Fuhrmann), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di086l005k0026208.