Inschriftenkatalog: Stadt Halberstadt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 86: Halberstadt (Stadt) (2014)

Nr. 210† Kulkstraße 1/2 † 4. V. 16. Jh.

Beschreibung

„Ein Balken, der sich an den Häusern“ befand, ehemals Am Wasserthore Nr. 1149 benannt und später in der Paulskirche verwendet worden sein soll,1) trug Wappen und Wappenbeischriften von Halberstädter Ratsherren.

Text nach Arndt.

  1. Des Rats Wapen . Andreas Zisenisea) . Andreas Klesen b(vrgermeister)b) . Regvlvs Breitsprach . Avtor Hasenbeinc) .

Wappen:
Stadt Halberstadt2)Zisenise3)Klesen4)Breitsprach5)Hasenbein6)

Kommentar

Der Grund für eine Entstehung der Wappen um 1603, die Arndt behauptet, ist nicht ersichtlich.7) Zwar starb ein Bürger namens Regulus Breitsprach schon im Jahre 1599 im Alter von 19 Jahren, ein Verwandter von ihm, der gleichnamige Ratskämmerer, lebte jedoch noch im Jahr 1601.8) Andreas Zisenise, der auch für das Jahr 1570 unter den Brauberechtigten erwähnt wird,9) wie Autor Hasenbein, der dort im selben Jahr aufgeführt wird und im Jahr 1598 und auch noch 1602 Bürgermeister war,10) sind in den Jahren 1579, 1580, 1586 und 1598 belegt.11) Letzterer wird zusammen mit Andreas Klesen noch 1602 erwähnt.12) So dürften Inschriften und Wappen wahrscheinlich ehestens im zweiten Jahrfünft der 90er Jahre des 16. Jahrhunderts, vielleicht auch erst um die Jahrhundertwende angebracht worden sein.

Textkritischer Apparat

  1. Zisenise] Zisevise Scheffer.
  2. bvrgermeister] Eine Kürzung wurde nicht angezeigt. Die Auflösung nach Schreibweise der Zeit, nur wahrscheinlich und nicht zwingend. Ergänzt nach zeitgenössischem Brauch.
  3. Hasenbein] Hasenb. Scheffer.

Anmerkungen

  1. Arndt 1910 a, S. 103; nach Scheffer 1864, S. 55 befanden sich die „ziemlich roh gearbeiteten“ Wappen „Am Wasserthore Nr. 1149“.
  2. Das Wappen ist in der Zeichnung nicht gespalten. Vgl. Siebmacher St, S. 144 mit Taf. 175.
  3. Ein oberhalber springender Bock.
  4. Ein Halbmond begleitet von zwei rechtsschräg angebrachten sechsstrahligen Sternen.
  5. Ein linksgewendeter Stuhl; vgl. auch das Wappen des Coert Breitsprake Nr. 164 (†), 186 †.
  6. Der Schild ist leer.
  7. Arndt 1910 a, S. 103.
  8. Vgl. Nr. 202 †; UB St. Johann, Nr. 550 S. 472.
  9. Bandau 1932, S. 54.
  10. Ebd., S. 28; Nr. 218.
  11. Vgl. Nr. 164 (†), 166, 179, 200.
  12. Vgl. Nr. 218.

Nachweise

  1. Scheffer 1864, Zeichnung Nr. 40 zu S. 55.
  2. Arndt 1910 a, S. 103.

Zitierhinweis:
DI 86, Halberstadt (Stadt), Nr. 210† (Hans Fuhrmann), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di086l005k0021004.