Inschriftenkatalog: Stadt Halberstadt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 86: Halberstadt (Stadt) (2014)

Nr. 175† Schmiedestraße 17/18 † 1584

Beschreibung

„Beide Häuser haben ursprünglich nur ein einziges, ungeteiltes Haus gebildet“,1) in der dritten Zeile fehlten einige Worte, die vermutlich bei einer Restaurierung des Baus verloren gingen und deren Wortlaut Scheffer ergänzte. Die Spruchinschrift (A) mit der Jahreszahl und den Namen der Besitzer als Bauinschrift (B), hinter denen jeweils die Hausmarke angebracht war,2) zog sich wohl einzeilig über beide Häuser hin.3) Vor 1910 waren nur noch die beiden ersten Zeilen sichtbar.4)

Text nach Scheffer.

  1. A

    mannicher sorget vor mich were besser er sorget vor sich5) [denen aber die mich] kennen gebe Gott was sie mir gonnena) 6) doch wer auff Gott vertrauwet derselb hadt woll gebauwet7)

  2. B

    anno domini 1584 . Hans Wineken Gerdruit Budden .

Versmaß: Deutscher Reimvers.

Kommentar

Wie bei Nr. 158 † handelt es sich auch bei dieser Inschrift um eine Sammlung von mehreren Sinnsprüchen, die oft als Hausinschriften verwendet wurden. Das Bauherrenpaar konnte nicht ermittelt werden.

Textkritischer Apparat

  1. gonnen] Sic! gönnen Arndt.

Anmerkungen

  1. Scheffer 1864, S. 18.
  2. Anhang Taf. 63 Nr. 28, 29; vgl. Scheffer 1864, S. 55 Nr. 32.
  3. Arndt 1910 a, S. 99.
  4. Ebd., S. 100.
  5. Die beiden ersten Zeilen finden Entsprechungen in einer Inschrift am Schwellbalken eines untergegangenen Hauses aus dem Jahr 1648 in Goslar; vgl. DI 45 (Stadt Goslar), Nr. 170 †?, Z. 4 f.
  6. Ergänzt nach Scheffer 1864, S. 18; Wander Bd. 2, Sp. 1240 Stichwort: Kennen Nr. 1.
  7. Zu Inschrift A, Zeile 3–6: Wander Bd. 2, Sp. 90 f. Stichwort: Gott Nr. 2200; als Hausinschrift sehr häufig vorkommend; vgl. auch DI 45 (Stadt Goslar), Nr. 153 A, Z. 5–8.

Nachweise

  1. Scheffer 1864, S. 18.
  2. Arndt 1910 a, S. 100 f.

Zitierhinweis:
DI 86, Halberstadt (Stadt), Nr. 175† (Hans Fuhrmann), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di086l005k0017500.