Inschriftenkatalog: Stadt Halberstadt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 86: Halberstadt (Stadt) (2014)

Nr. 142† Klein-Quenstedt 1563

Beschreibung

Fachwerkhaus; abgebrochen; Anbringungsort unbekannt, vermutlich an einem oder mehreren der Balken, die Spruchweisheit und die Bibelstelle. „An dem Fachwerk der oberen Etage sah man noch einzelne Fächerrosetten.“1)

Text nach BKD.

Schriftart(en): Gotische Minuskel (?).2)

  1. wer got vertruwet der heft wol gebuet3) . Godt fruchtena) is de wisheit de rike maket vnde bringet alle gvdt mit sick . Se erfullet dat gantze hus met erer gave vnn alle gemack orem schatte. Jhesvs Sirach am ersten capittel.4) Anno d(omi)ni 1563

Übersetzung:

Wer Gott vertraut, hat wohl gebaut. Gott fürchten ist die Weisheit, die reich macht und bringt alles Gut mit sich. Sie erfüllt das ganze Haus mit ihrer Gabe und alle Gemächer mit ihrem Schatz. Jesus Sirach, erstes Kapitel. Im Jahre des Herrn 1563.

Kommentar

Weitere Informationen sind aufgrund der Quellenlage nicht zu erlangen.

Textkritischer Apparat

  1. fruchten] Sic!

Anmerkungen

  1. BKD, S. 114.
  2. In BKD ist der Text in Kleinbuchstaben unter Beachtung von spitzem und rundem u ediert, weshalb die Inschrift vermutlich ehestens in gotischer Minuskel ausgeführt gewesen sein dürfte. Es kämen jedoch auch – mit geringerer Wahrscheinlichkeit – Fraktur oder humanistische Minuskel in Frage.
  3. Wander Bd. 2, Nr. 2200 S. 90 f.; erweitert als Kirchenlied, das auf Joachim von Magdeburg (1525–1587) aus Gardelegen im Jahr 1571 zurückgeführt wird; vgl. Wackernagel Bd. 3, Nr. 1213 S. 1042. Die Ursprünge des Spruchs reichen bis in das Mittelalter zurück; vgl. Thesaurus proverbiorum Bd. 5, S. 200 Nr. 1318–1336. In den Inschriftenbänden der DI bis Band 80 kommt die Inschrift in der einen oder anderen Form 109 mal vor. Vgl. auch Nr. 139 †, 235†, siehe auch 316 †.
  4. Sir 1,20–21. Siehe Luther Heilige Schrifft Deudsch, S. 1754.

Nachweise

  1. BKD, S. 113 f.

Zitierhinweis:
DI 86, Halberstadt (Stadt), Nr. 142† (Hans Fuhrmann), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di086l005k0014201.