Inschriftenkatalog: Stadt Halberstadt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 86: Halberstadt (Stadt) (2014)

Nr. 3(†) Liebfrauen 2. V. 13. Jh.

Beschreibung

Wandmalereien; im Obergaden an der Südwand des Langhauses, im zweiten und vierten bis sechsten Joch von Westen zwischen den Fenstern; beschädigt, um 1950 wurden die Putze und Ausmalungen abgenommen, mehrfach restauriert, im Jahr 2000 Notsicherung vorgenommen;1) Kalkmalerei auf frischer Kalktünche bzw. -schlemme über einer früheren Brandschicht, die Vorzeichnungen rot, im zweiten Joch umgeben von einer kaum noch erkennbaren Rahmung in grauer Farbe das Brustbild des Königs Salomon, mit Mantel und Krone bekleidet. Die grünliche Farbfassung des Gewandes wie auch einige Übermalungen von Buchstaben gehören zu den von Ferdinand von Quast in Auftrag gegebenen Übermalungen des 19. Jahrhunderts;2) auf dem Spruchband in Händen des Salomon, das sich über seinem Kopf wölbt, das Bibelzitat (B), zu beiden Seiten des Kopfes der Titulus (A). Unter der Darstellung Salomons befinden sich Reste des Halbbildes der Königin von Saba, die auf gleiche Weise mit roter Farbe vorgezeichnet sind; über dem Kopf Reste eines Spruchbandes, das sie mit der Rechten hielt, darauf das Bibelzitat (D), zu beiden Seiten ihres Kopfes der Titulus (C); nur aus den von Quast veranlaßten Pausen des Halberstädter Kunstmalers Schäfer ergeben sich Titulus und die Bibelstelle des Propheten Sophonias (E, F), dessen Abbildung sich wohl im dritten Joch der Südseite befunden hat;3) im vierten Joch die Reste der Darstellung des Propheten Naum mit langem Haar, Bart und Mantel, der Titulus (G) darüber nur nach der Pause, auf dem Spruchband in seiner Rechten das fragmentierte Bibelzitat (H); im fünften Joch Fragmente des Propheten Jonas, mit Bart und langem onduliertem Haar, gelbem Nimbus und mit einem Mantel bekleidet, darüber nach der Pause der Titulus (I),4) auf dem Spruchband in seinen Händen das Bibelzitat (J); im sechsten Joch, wie sich aus der zuzuordnenden Bibelstelle ergibt, wohl die Überreste der Darstellung des Propheten Amos mit langem Haar und Stirnglatze in rotem Gewand, das über die Vorzeichnung hinaus gemalt wurde, der Nimbus ist gelb, die Reste des Rahmens sind gelb mit schwarzer innerer Begrenzungslinie, weiter unten changiert die Farbe ins grünliche, auf dem Schriftband in Händen des Propheten das Bibelzitat (K). Alle Inschriften wurden einzeilig schwarz (heute grau) auf Weiß aufgemalt. Die weiteren Darstellungen waren nur aus den Pausen bzw. den Abbildungen in BKD und Romanische Wandmalerei zu erlangen.5) Im siebten Joch der Südseite war demnach der Prophet Osea zu sehen, bezeichnet durch einen Titulus (L) mit einem Spruchband mit dem Bibelzitat (M) in der Linken.6) An der Südwand des Chors waren die beiden Großen Propheten Jeremias und Ezechiel zu sehen, beide durch Tituli (N, O) über ihren Häuptern bezeichnet, die Spruchbänder leer.7)

Auch die Darstellungen am Obergaden der Nordseite sind ausschließlich nur noch aus den Pausen zu erhalten; analog zu Salomon und der Königin von Saba begann die Reihe im Westen mit David, der mit einem Titulus (P) beiderseits seines Kopfes bezeichnet war und ein in einem Bogen darüber sich krümmendes Spruchband mit dem Bibelziat (Q) mit beiden Händen hält, über Ecclesia (R) mit einem nur mit zwei Fingern der Rechten gehaltenen Spruchband, darauf ein weiteres Bibelzitat (S).8) Im folgenden Joch sah man den Propheten Micha, der das Bibelzitat (T) auf dem Spruchband in seinen Händen hielt.9) Das nächste Zitat (V) stammt von dem Propheten Ioel, dessen Name im Titulus (U) jedoch nur verballhornt vorkam.10) Ihm folgte der mit seinem Namen bezeichnete Prophet Abdias (W); der Text auf dem von ihm gehaltenen Spruchband (X) kann jedoch keiner Bibelstelle zugewiesen werden.11) Wiederum an der Chorwand, dieses Mal an der Nordseite waren die Namen der beiden verbliebenen Großen Propheten Isaias und Daniel als Tituli (Y, Z) zu lesen.12) Diese Spruchbänder waren wohl entweder nie ausgeführt oder aber verblaßt oder sonstwie unleserlich geworden. Text, der nur aus den Pausen zu ersehen ist, wurde in eckige Klammern gesetzt.

Ergänzungen nach den Pausen aus BKD und Katalog Quedlinburg.

Maße: H. 215 cm, B. 181,5 cm (A–D), H. 163 cm, B. 185 cm (H), H. 217 cm, B. ca. 185 cm (J), H. 230 cm, B. 160 cm (K), Bu. 10–11 cm (A, B), 8,5–10 cm (C), 10–11,5 cm (D), 11,4–15,5 cm (H), 12,5–14 cm (J), 9–10 cm (K).

Schriftart(en): Gotische Majuskel.

LDASA Halle (Repro) [1/5]

  1. A

    SALO//MON ·

  2. B

    [ASC]ENDAM · I(N) PALMA(M) · (ET) APP(RE)HE(N)DAMa) [· FRVCT(VS) EIVS ·]13)

  3. C

    REGI//[NA] AVST(R)I ·b) 14)

  4. D

    [M]AIORc) · E(ST) · SAPIENT[IAd) · TVA ·] QVA(M)e) · R[VMOR · Q(VEM) AVDIVf)]15)

  5. E †

    SOPHO[....]g)

  6. F †

    DIES · IRE · D(OMI)NI · AMARA · (TRI)BVLA//BITVRh) · // IBI FORT[IS]i) 16)

  7. G †

    NAVM

  8. H

    [· NON · C]ONSVRGETj) · DV[PLEXk) · T(RI)B]l) 17)

  9. I †

    IONAS

  10. J

    [- - -]VSm) VIDEBO · TE(M)P[L]V[M]n) 18)

  11. K

    [D(OMI)N(V)]S · DE SION · RVGIETo) · [(ET)] DEp) [·] [IHER(V)S(A)]LEMq) · [DAB(IT) VOCE] · SV[(A)r)]19)

  12. L †

    OSEE PROPHETA

  13. M †

    MIS(ERI)C(OR)DIA(M) · (ET) IVDICIV(M)s) C(VS)TODI20)

  14. N †

    EREMIAS

  15. O †

    ESECHIEL

  16. P †

    DA//VID ·

  17. Q †

    · FOD//ERVNTt) · M[ANV]S · MEAS · ET · [P]EDES · MEOS ·21)

  18. R †

    CEEIE//SIAu)

  19. S †

    FILIE · IH(E)R(VSA)L(E)M · VENITE · ET · VIDETE · MARTIREMv) 22)

  20. T †

    VE Q(V)Iw) COCITATISx) · // IVIILEy) (ET)z) O(PE)Raa) 23)

  21. U †

    VLCbb) P(RO)PH(ET)A

  22. V †

    I(N) · ILLA DIE STILLABV(N)T MO(N)TES Dcc) 24)

  23. W †

    ABDIAS P(RO) [PHET]Add)

  24. X †

    [S]OLIV(M) D(OMI)NI ADORARVNT // OM(NE)S NATIONES TERRE ·]25)

  25. Y †

    YSAIAS

  26. Z †

    DANIGLee)

Übersetzung:

B: Ich werde die Palme besteigen und ihre Früchte ergreifen. C: Die Königin des Südens. D: Größer ist deine Weisheit als die Nachricht, die ich [darüber] gehört habe. F: Der Tag des Zorns des Herrn ist bitter, gepeinigt werden wird dann der Starke. H: Es erhebt sich nicht zweimal die Drangsal. J: Ich werde den Tempel wieder sehen. K: Der Herr wird aus Sion brüllen und aus Jerusalem wird er seine Stimme erheben. M: [Bewahre] Barmherzigkeit und Urteilskraft (Recht). Q: Durchbohrt haben sie meine Hände und meine Füße. S: Töchter Jerusalems kommet und sehet den [Blut- oder Glaubens]zeugen. T: Wehe, die ihr Unnützes sinnt und plant [Übles auf euren Lagern.] V: An jenem Tag werden die Berge Süßigkeit träufeln. X: Den Thron des Herrn beten an alle Völker der Erde.

Kommentar

Die unteren Schaftenden sind keilförmig verbreitert. Beidseitig überstehende Abschlußstriche an Schaft- und Balkenenden sind an den Bogenenden eher als Sporen ausgeprägt. Die Innenkonturen der Bögen zeigen Übergang zum geraden Kontur, der nicht der Krümmung folgt. Die Bogenenden des unzialen N und die Cauda des R laufen geschwungen aus. A findet sich flachgedeckt und ist meist breit proportioniert, der Deckbalken leicht konkav durchgebogen, die Enden sind mit Sporen versehen. Einmal kommt A auch spitz vor, mit geradem Deckstrich. Eine weitere Form des A ist fast pseudounzial gestaltet. Die linke Haste weist eine Bogenschwellung auf und ist am unteren Ende nach links und oben umgebogen. Der Deckbalken wurde dünn ausgeführt und verläuft geschwungen. Der Schaft des D ist breit proportioniert, der Bogen oval angelegt. Der Innenkontur ist noch nicht ganz gerade, weshalb die Bogenschwellung nicht besonders stark ist. Aus den nach links überstehenden Bogenenden ergeben sich kräftige Sporen. Einmal findet sich unziales D, der Buchstabe ist jedoch beschädigt. Ausschließlich in unzialer Form kommt das E vor. Seine kräftigen Sporen werden teilweise zum Abschlußstrich, der an den Enden nach außen umgebogen wird.

Der Bogen des G wird eingerollt. Schaft und Balken des L sind stark keilförmig gebildet. Die kapitale Form des M hat gerade gestellte Seitenhasten. Die rechte Schräghaste ist leicht verstärkt. Unziales M ist links geschlossen. Dieser Teil weist einen gerade verlaufenden Innenkontur auf. Der rechte Bogen verläuft geschwungen. Die Schräghaste des kapitalen N ist dünn ausgeführt. Die unziale Variante des Buchstabens weist einen starken Sporn am oberen Schaftende auf. Der Bogen ist geschwungen. Der Kontur verläuft noch nicht ganz gerade. Einmal ist der Bogen am unteren Ende umgebogen, einmal läuft er geschwungen nach unten aus. O ist breit proportioniert mit geradem Innenkontur. Oben läuft der Buchstabe spitz zu. P findet sich einmal breiter proportioniert und kurz, zweimal länger und schmaler angelegt. Der Schaft des R ist breit und wird von kräftigen weitausgezogenen Sporen begrenzt. Es besteht kaum eine Verbindung zwischen Bogen und Cauda. Die Cauda verläuft geschwungen und weist an ihrer oberen Seite eine Schwellung auf, die spitz ausgezogen sein kann. Auch die mittleren Bogenabschnitte des S weisen Schwellungen auf. Starke, nach oben ausgezogene Sporen fassen den Buchstaben ein. Der Schaft des T ist stark keilförmig. Der Balken ist breit angelegt. An den Enden zeigen sich kräftige nach innen gebogene Sporen.

Die Schrift der Darstellung des Propheten Naum scheint von anderer Hand ausgeführt worden zu sein. Die Sporen bzw. Abschlußstriche werden noch stärker betont. Die keilförmigen Schaftverbreiterungen an den unteren Schaftenden sind weniger ausgeprägt. Der Schaft des D ist schmal. E kommt nur unzial vor. Die Balken sind schmaler als bei der ersten Hand. Eine Verbindung der Sporen zum Abschlußstrich kam nicht zustande. Der obere Sporn weist keine Verbindung zum oberen Bogenende auf. Er ist sehr lang, spitz und liegt leicht schräg. G ist eingerollt, jedoch nicht so stark wie von der ersten Hand. Der Kontur verläuft gerade, jedoch im unteren Bogenverlauf schräg rechts. Dafür ist dort die Strichführung dünner. Ein abschlußstrichartiger Sporn ziert das obere Bogenende. N kommt nur kapital vor. Der Schrägbalken ist stärker als der von der ersten Hand. Das S ist wie das N leider etwas verwaschen. Der mittlere Bogenverlauf zeigt eine starke Schwellung. Ein dreieckiger Sporn oben ist stark nach unten ausgezogen. Unten hat er die Funktion eines Begrenzungstrichs. T ist schmaler und höher proportioniert als von der ersten Hand. Der Schaft fußt auf einem kräftigen Basisstrich. Der Balken ist breit mit starken Abschlußstrichen. Die schrift der Darstellung des Jonas entspricht weitgehend wieder der ersten Hand, ist jedoch etwas gedrungener. E kommt wieder mit Abschlußstrich vor. Ähnlich auch wieder die Schrift bei Amos. Auch hier ist das unziale E geschlossen. Insgesamt scheint der Formenkanon bei beiden Händen noch nicht gefestigt zu sein.

Nach der Entdeckung und der Aufdeckung der Obergadenmalereien, die 1661 durch blaue Farbe übertüncht worden waren, durch Lucanus und Quast, waren Wandmalereien nach der Abnahme von Pausen mittels „farbig angelegten Kopien“, die „im Figuralen noch eng an die Originalpausen“ angelehnt waren und die „wie eine Verschmelzung von Malerei des 13. und des 19. Jahrhunderts“ wirkten, neu geschaffen worden.26) Diese Ausführung „reduzierte und veränderte das Gliederungssystem bis zur Unkenntlichkeit. So standen die Prophetenfiguren dann beziehungslos im Obergaden, in Anordnung und Einzelbildung weit von den Befunden und auch den Pausen entfernt.“27) Da die von Quast gegebene Beschreibung aus den Jahren 1845 und 1858 nicht ganz exakt ist und deshalb auch die spätere Beschäftigung mit den Pausen durch Doering und im Katalog Quedlinburg 1981 offensichtlich ebenfalls zum Teil auf Vermutungen angewiesen blieb, kann das Bildprogramm auch heute nur noch annähernd rekonstruiert werden.28) Aus der Vorgabe der noch vorhandenen Wandmalereien kombiniert mit den erhaltenen Abbildungen der Pausen ergibt sich das oben angegebene Bildprogramm von acht Darstellungen auf der südlichen und sechs auf der nördlichen Seite des Langhauses und im Chor. Ob die ursprüngliche Reihung der Darstellungen derjenigen am Obergaden entspricht, läßt sich, abgesehen von den wiederaufgedeckten noch erhaltenen Malereien, nur aus den Angaben Quasts kombiniert mit denjenigen der BKD zusammen mit den Texten des Ausstellungskatalogs erschließen. Die Inschriften konnten also nur dann exakt wiedergegeben werden, wenn entweder die Originale noch vorhanden waren oder Abbildungen der Pausen vorlagen.29) Ob die Darstellungen Illustrationen zu einem weihnachtlichen Prophetenspiel oder eine Vorgabe der dort auftretenden Personen nach einer vermeintlichen Predigt des Augustinus sind, kann nur vermutet werden.30

Textkritischer Apparat

  1. APPREHENDAM] Kürzungszeichen für das N fehlt.
  2. AVSTRI] Gekürzt durch hochgestelltes I über dem T; Austriae Quast.
  3. MAIOR] O beschädigt.
  4. SAPIENTIA] A und P beschädigt.
  5. QVAM] Q beschädigt.
  6. AVDIV] Zu ergänzen zu AVDIVI.
  7. SOPHO[....] Zu ergänzen zu SOPHONIAS. Der auf das zweite O folgende Buchstabenansatz sieht nicht so aus wie der Teil eines N, weder kapital noch unzial.
  8. TRIBVLABITVR] Am Beginn der Pause ist die erste Silbe durch eine sehr ungewöhnliche Kürzung in Form eines lateinischen Kreuzes gekürzt worden.
  9. FORTIS] Vom vorletzten Buchstaben, dem I, ist nur ein hauchdünner Ansatz erkennbar. Möglicherweise ist aber das zugrundeliegende Lichtbild, Halle, LDASA, Fotoarchiv Nr. 14161 auf Grundlage einer Übermalung des 19. Jahrhunderts entstanden.
  10. CONSVRGET] O beschädigt.
  11. DVPLEX] V beschädigt.
  12. TRIB] Zu ergänzen zu TRIBVLATIO.
  13. - - - VS] Die beiden noch vorhandenen Buchstaben beschädigt. Zu ergänzen zu RVRSVS.
  14. TEMPLVM] V beschädigt.
  15. RVGIET] I beschädigt.
  16. DE] D beschädigt.
  17. IHERVSALEM] Die Buchstaben HER sind beschädigt und nach der Pause ineinander verschränkt, das S hochgestellt. L ist beschädigt.
  18. VOCE SVA] Sic! Die Bibelstellen lauten: VOCEM SVAM. Nach dem V sind in dem Wort SVA noch Reste von Buchstaben erkennbar, jedoch nicht entzifferbar. Vielleicht handelt es sich um die Buchstaben A und M, die zum Akkusativ des Bibelzitates notwendig sind. Bei der Inschriftenaufnahme war über dem S in SVA noch ein Kürzungsstrich zu sehen, der ebenfalls die grammatisch korrekte Form wiedergegeben haben könnte. Der Text ist hier jedoch nach der Abbildung der Pause wiedergegeben. Vgl. Anm. 5. Im Katalog Quedlinburg 1981, S. 17, der die Texte nach den Abzeichnungen der Pausen wiedergibt, die im Verlauf der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts angefertigt worden waren, ist die grammatisch korrekte Form zu sehen. Dabei handelt es sich aber um eine unkommentierte Verbesserung des Textes auf der Pause.
  19. IVDICIVM] Ein Kürzungsstrich fehlt in der Pause.
  20. FODERVNT] Der obere Teil des ersten Buchstabens fast wie zum P gerundet.
  21. CEEIESIA] Sic! Für ECCLESIA. Ecclesia Quast. Nach Lichtbild Halle LDASA, Fotoarchiv Nr. 1467, 1468.
  22. MARTIREM] Der letzte Buchstabe war nur noch zur Hälfte aufgenommen worden.
  23. QVI] Die Verbindung zwischen dem Bogen und der Cauda des Q unterbrochen, das I leicht gerundet.
  24. COCITATIS] Sic! Für COGITATIS.
  25. IVIILE] Sic! Für I(N)VTILE.
  26. ET] Das tachygraphische Zeichen für ET nach rechts in die Waagerechte gekippt.
  27. OPER] Zu OPERAMINI zu ergänzen.
  28. VLC] Vielleicht stehen diese Buchstaben samt dem Kürzungsstrich über dem letzten Buchstaben durch ein Mißverständnis für IOEL, dem die entsprechénde Bibelstelle Ioel 3,18 zuzuweisen ist, da nur diese Stelle und nicht die sehr ähnliche Stelle Amos 9,13 hier zitiert ist. Zumindest ein L ist hier vorhanden.
  29. D] Zu ergänzen zu DVLCEDINEM.
  30. PROPHETA] Der erste Buchstaben beschädigt.
  31. DANIGL] Sic! Für DANIEL. Nach BKD, S. 326 fehlte die Pause, Katalog Quedlinburg 1981, S. 5 jedoch kennt sie in 2. Kopie.

Anmerkungen

  1. LDASA, RE 8669 (Dokumentation der Konservierungs- und Restaurierungsarbeiten).
  2. Ebd.; Quast 1845, S. 213.
  3. Katalog Quedlinburg 1981, S. 17; Quast 1845, S. 222.
  4. Katalog Quedlinburg 1981, S. 18.
  5. BKD, Fig. 116–127 mit S. 329; Katalog Quedlinburg 1981, S. 16–18.
  6. Ebd., S. 18; BKD, Fig. 124.
  7. Ebd., Fig. 117, 118; Katalog Quedlinburg 1981, S. 18.
  8. BKD, Fig. 123; Katalog Quedlinburg 1981, S. 17.
  9. Ebd., S. 17; BKD, Fig. 122.
  10. Ebd., Fig. 120; Katalog Quedlinburg 1981, S. 17.
  11. BKD, Fig. 119. Siehe bei Anm. 25.
  12. Ebd., Fig. 116; Katalog Quedlinburg 1981, S. 26.
  13. Ct 7,8.
  14. Mt 12,42; Lc 11,31.
  15. III Rg 10,7.
  16. So 1,14–15. Die ersten beiden Worte der umgekehrt aufeinander folgenden und zusammengezogenen Bibelstellen bilden den Beginn der Sequenz der Totenmesse, die dem Thomas von Celano (um 1190–um 1260) zugeschrieben wird; siehe Kehrein 1873, Nr. 879 S. 588.
  17. Na 1,9.
  18. Ion 2,5.
  19. Sic! So nach der Abbildung der Pause statt VOCEM SVAM; zur Bibelstelle: Am 1,2; so auch Ioel 3,16. Die Bibelstellen sind im Text identisch.
  20. Os 12,6.
  21. Ps 21,17.
  22. Nach Ct 3,11 und ein Verweis auf Lc 23,28. Die Stelle findet sich im Wortlaut nur im Rationale divinorum officiorum des älteren Durandus (1237–1296); Durandus, Rationale divinorum officiorum, lib. 7, cap. 1, par. 39, lin. 651. Da das Rationale divinorum officiorum später entstanden ist als die Wandmalereien, muß es eine ältere gleichlautende Quelle gegeben haben.
  23. Mi 2,1.
  24. Ioel 3,18, diese Stelle exakt so nur Ioel, ähnlich aber nicht identisch Am 9,13.
  25. Die Stelle läßt sich ehestens auf eine Stelle bei Ieremias beziehen, wo es heißt: „in tempore illo vocabunt Hierusalem solium Domini et congregabuntur omnes gentes in nomine Domini in Hierusalem“; Ier 3,17. Bei Abdias kommt eine solche oder ähnliche Stelle nicht vor. Auch in der Literatur zur Liturgie war eine entsprechende Stelle nicht zu finden.
  26. Findeisen 1990, S. 75; Katalog Quedlinburg 1981, S. 15 f.
  27. Findeisen 1990, S. 75.
  28. Quast 1845, S. 222–226; Quast 1858, S. 177 mit Abb. Taf. 12, diese Zeichnungen geben jedoch nicht die tatsächliche Reihenfolge der Propheten wieder; die auf den Abbildungen auf den Spruchbändern der Propheten Daniel und Ysaias zu lesenden Inschriften waren auf den Pausen nicht vorhanden; vgl. z. B. die Wiedergabe der Pause mit dem Propheten Isaias BKD, Fig. 116; die Reihung BKD, S. 329 orientiert sich wohl an einem postulierten Halberstädter Prophetenspiel, die entsprechenden Bibelstellen stimmen nicht immer mit denjenigen der Pausen überein; auch der Katalog Quedlinburg 1981, S. 15–18, weist Abweichungen auf.
  29. Betrifft sämtliche außer E, F.
  30. Quodvultdeus Carthaginensis, Sermo 4: Contra Iudaeos, paganos et Arianos, CCCS Bd. 60 (1976), S. 227–258. Siehe zur Aufführung des Prophetenspiels im Rahmen des Weihnachtsfestes Weber 1894, S. 41–107 und Young 1933, S. 125–171; siehe auch das Weihnachtsspiel in Carmina Burana, Nr. 227 S. 705–744.

Nachweise

  1. Quast 1845, S. 225 (C, R †).
  2. Halle, LDASA, Fotoarchiv, Lichtbilder der Pausen der Obergadenausmalungen, Inv.-Nr. H 68; Nr. 14156–59, 14165, 14167–73 (A–Y).
  3. Halle, LDASA, Pausen der Obergadenausmalungen = BKD, Abb. Fig. 116–127 (A–D, G–Y).
  4. Halle, LDASA, Pausen der Obergadenausmalungen = Katalog Quedlinburg 1981, S. 4, 16–18, 26 f. (A–D, F–H, J–T, V, Y, Z) mit Abb. Titelei, S. 1, 4, 26 f.

Zitierhinweis:
DI 86, Halberstadt (Stadt), Nr. 3(†) (Hans Fuhrmann), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di086l005k0000309.