Die Inschriften der Stadt Halberstadt

5. Die Schriftformen357)

5.1. Ältere Majuskelschriften

5.1.1. Die Gotische Majuskel

Majuskelschriften wie die ältere Kapitalis und die Romanische Majuskel, ganz abgesehen von der byzantinischen Majuskel, die aufgrund der besonderen Überlieferungslage nur in Inschriften im Dom, der ältesten sakralen Einrichtung der Stadt, vorkommt, fehlen in den anderen Stiften und in der Stadt selbst.358) Seit dem 2. Viertel des 13. Jahrhunderts ist in den geistlichen Instituten und in der Stadt die gotische Majuskel überliefert, die noch an 15 Inschriftenträgern bis in die Zeit um die Wende vom 14. zum 15. Jahrhundert feststellbar ist.359) Die Entstehung der 38 Träger, die diese Mischmajuskel im Dom zeigen, erstreckt [Druckseite LIV] sich ungefähr über denselben Zeitraum.360) Die Schriftform besteht aus geraden, kapitalen und runden, meist unzialen Formen. Sie weist, je später desto mehr, runde Formen an den Buchstaben auf, die immer variantenreicher werden. Die Schaft- und Balkenenden werden breiter, die Buchstaben insgesamt flächiger, mit zunehmenden Schwellungen an den Schäften und Bögen sowie kräftigen Sporen an den Buchstabenenden, die schließlich zu Abschlußstrichen werden, die die Buchstaben vollständig abschließen. Die beiden ältesten Inschriftenträger, die sich noch immer in der Kirche der zweitältesten geistlichen Institution der Stadt, dem Liebfrauenstift, befinden, sind die stuckierten Chorschranken (Nr. 2) mit ihren Tituli und die Reste von Wandmalereien mit Bildbeischriften, die ehemals den Obergaden des Langhauses vollständig schmückten (Nr. 3). Letztere sind auch durch Lichtbilder von Pausen überliefert, die nach der Aufdeckung des Bildzyklus in der Mitte des 19. Jahrhunderts in Originalgröße von den Wandmalereien abgenommen worden waren.361) Diese frühesten Inschriften in gotischer Majuskel in Liebfrauen lassen sich zusammen mit den ältesten Inschriftenträgern in Dom und Domschatz, die diese Schriftform aufweisen und von denen eine sogar ursprünglich nach Liebfrauen gehörte, in eine relative Chronologie bringen.362)

Die farbige Apostelreihe aus Stuck um Maria mit dem Kind auf der einen und Christus an der anderen Längsseite der Chorschranken der Liebfrauenkirche bietet das erste Vorkommen der gotischen Majuskel in Halberstadt nach demjenigen an der Triumphkreuzgruppe des Doms, das um 1220 zu datieren ist (Nr. 2).363) Das flachgedeckte A zeigt einmal schon eine relativ starke Schwellung des linken Schafts. An gerundeten Buchstaben, wie C oder unzialem E, werden die äußeren Bogenschwellungen durch gerade verlaufende Innenkonturen betont. Während das C nur offen vorkommt, ist das unziale E schon vollständig abgeschlossen und weist zudem einmal noch einen weiteren Zierstrich im Inneren des Buchstabenkörpers auf. Nach außen gebogene Sporen sieht man an den Schaftenden des kapitalen D. Das linksseitig geschlossene unziale M weist nur geringe Bogenschwellungen auf. Auch die Reste der Wandmalereien des Obergadens zeigen Buchstabenformen, die im zweiten Viertel des 13. Jahrhunderts entstanden sind (Nr. 3).364) Die Buchstaben hier sind höchstens geringfügig weiterentwickelt. Die Innenkonturen verlaufen gerade und folgen nicht der äußeren Krümmung des jeweiligen Buchstabens. Das flachgedeckte A hat einen leicht konkav durchgebogenen Deckbalken. Daneben kommt das A auch mit einem dünnen, geschwungenen Deckstrich vor. Der Bogen des kapitalen D hat ovale Form, der Innenkontur ist noch nicht gerade ausgeführt. Ausschließlich unzial ist das E gestaltet. Seine kräftigen Sporen werden zum Abschlußstrich, dessen Enden nach außen umgebogen sind. Der Bogen des G ist eingerollt. Die Seitenschäfte des kapitalen M sind gerade gebildet, die unziale Form des Buchstabens mit geradem Innenkontur ist links geschlossen, der abschließende rechte Bogen verläuft, wie die Cauda des R, geschwungen.

Die zeitlich folgenden Inschriftenträger bilden eine Reihe von Gußprodukten, deren älteste, eine auf 1281 datierte Glocke aus St. Moritz (Nr. 4)365) und ein Taufkessel aus der Martinikirche vom Anfang des 14. Jahrhunderts (Nr. 5),366) besonders durch die spitze Form mancher eigentlich gerundeten Buchstaben ins Auge fallen. Auch die Buchstabenformen einer Glocke vom Ende des 13. oder aus dem ersten Viertel des 14. Jahrhunderts, die ehemals in der Kapelle des Siechenhofs hing (Nr. 11 ), kann nach ihren Buchstabenformen mit den genannten in Zusammenhang gebracht werden.367) Sowohl das linksgeschlossene unziale M, wie das O, vielleicht sogar das unziale D an der Glocke von 1281 zeigen ovale bis spitz abgeschlossene Formen bei geschlossenem Buchstabenkörper. Eine Flächigkeit der Buchstaben entfällt hier wegen der Herstellungsart der Buchstaben mittels Wachsfäden. Auf andere Weise sind die Buchstaben am Taufkessel entstanden. Doch auch hier sieht man spitze Formen an eigentlich gerundeten Buchstaben wie [Druckseite LV] dem O. Dem Eindruck der Flächigkeit der Buchstaben der Zeit, wie sie auch in Nr. 2 und 3 aufscheint, versuchte man durch die Verdoppelung von Buchstabenteilen zu Konturschrift oder bei stark gerundeten Buchstaben mittels Einstellung von Zierstrichen in den Buchstabenkörper gerecht zu werden. Samt nach außen gebogenen Abschlußstrichen und Punkten, die Buchstabenteile, z. B. Balken, verkörpern sollen, findet man ähnliche Buchstabenformen auch an der Glocke aus der Siechenhofkapelle. Das symmetrische unziale M, das auch an der Fünte erscheint, kommt hier ausschließlich vor. Die beiden Träger vereinen dieselben Schriftformen, so daß u. U. sogar an eine Entstehung in derselben Werkstatt jedenfalls aber im selben geographischen Raum gedacht werden darf.

Drei Glocken in der Pfarrkirche St. Martini (Nr. 8) und in den Stiften Liebfrauen (Nr. 9) und St. Johannes (Nr. 10) zeigen ebenfalls übereinstimmende Buchstabenformen.368) Hier herrschen die teilweise Konturschrift und gleiche Schmuckformen vor. Das flachgedeckte A, das auch in die pseudounziale Form übergehen kann und besonders das R, das mit Schaftverdoppelung, Zierpunkten links der Schaftmitte sowie identischer Behandlung von Bogen und Cauda aufwartet, zeigen das. Eine datierte Glocke aus St. Moritz mit ein wenig spitzen ausgezogenen Buchstabenformen, die wohl im Jahr 1319 gegossen wurde, läßt sich hier anschließen (Nr. 7).369) Konsequenter wurde an diesen Inschriftenträgern bei ungefähr gleichen Formen das Prinzip der Schaftverdoppelung zu Konturschrift angewendet. Ganz ähnliche Schriftformen findet man an drei Glocken vom Ende des 13. Jahrhunderts im Halberstädter Dom, die in einen gemeinsamen Entstehungs- und Überlieferungszusammenhang gehören.370)

Einen eindeutigen Fortschritt in der Schriftentwicklung zeigt ein Kelch aus Halberstadt, der sich heute in Östra Ryd in Schweden befindet und im 1. Drittel des 14. Jahrhunderts geschaffen worden sein dürfte (Nr. 12).371) Die Schaft- und Balkenenden sind bei gleichzeitig eingeschnürten Buchstabenkörpern stark verbreitert. Die Bogenschwellungen sind fast spitz ausgezogen. Die linksstehenden Buchstaben passen sich in ihrer Form, besonders in den Bogenformen den folgenden an. Die Schrift wirkt insgesamt flächiger. Aufgrund der Schriftformen und weiterer Besonderheiten dürfte das Objekt seine Entstehung in einem der Kunstzentren der Region, vermutlich in Magdeburg, erfahren haben.372)

Gegen Ende der Entwicklung der gotischen Majuskel in Halberstadt stehen zwei Steinmonumente aus dem letzten Drittel des 14. Jahrhunderts.373) Wie an dem Kelch aus dem ersten Drittel des 15. Jahrhunderts sind an dem Gedenkstein von vor 1378 (Nr. 16) die Bogenschwellungen bei geradem Innenkontur kräftig ausgefallen und spitz ausgezogen. Die Binnenräume der Buchstaben wirken fast oblong. Der rechte Schaft des pseudounzialen A greift über den linken Schaft hinaus, der seinerseits mit einer Bogenschwellung nach links versehen ist. An der fragmentierten Grabplatte aus der Zeit von vor 1388 (Nr. 19) sind die Buchstaben stark verbreitert, die Sporen sind stark ausgeprägt, so daß manche Buchstabenteile so eingeschnürt sind, daß sie kaum miteinander verbunden scheinen. Die Bögen zeigen hier nur noch mäßige Bogenschwellungen. Etliche Buchstaben wurden an ihrem Ende nach oben und rechts umgebogen.

Am Schluß dieser Reihe ist eine weitere Glocke angesiedelt (Nr. 24), die schon sehr elaborierte Schriftformen aufweist. Sie waren mit Modeln hergestellt, die ein wenig wackelig und schief angebracht wurden.374) Durch die Bogenschwellungen im Inneren des unzialen E zeichnet sie sich aus und durch die Blütenform, die das Ende des Mittelbalkens des Buchstabens ersetzt und ihn zu einer Art sparsamer „lettre fleurie“ macht. Das gilt ebenso für die nach innen gebogenen, aber überstehenden Abschlußstriche sowie die etwas spitz nach außen gezogenen und am Ende umgebogenen Buchstabenteile, wie diejenigen des runden N oder des pseudounzialen A. Einmal erscheint neben dem spitzen V das einzige unziale U, das in dieser Inschrift geplant war, kopfständig. Es wirkt wie ein rundes N, dessen Model wohl auch verwendet worden war. Die Buchstaben dieser Glocke erinnern auch wieder ein wenig an die genannten Steinmonumente von vor 1378 bzw. 1388.375) Eine schwierig einzuschätzende Schrift ist auf der Lichtbildaufnahme des Fragments einer Glocke aus der Liebfrauenkirche (Nr. 25) überliefert, die 1932 in unbekannter Weise umgearbeitet worden war und deren Entstehungszeit aufgrund der Schriftfragmente schlecht einschätzbar ist.376) Die Formen der wenigen erhaltenen Buchstaben in der oberen Schriftzeile sind ganz ähnlich denen [Druckseite LVI] der Glocke mit den ausgefüllten Buchstaben aus Liebfrauen (Nr. 24), so dem linksgeschlossenen unzialen M, das neben der kapitalen Form mit einer Verstärkung der rechten, gerade verlaufenden Haste oder dem R mit verstärkten Bogen und Cauda vorkommt. In der zweiten, stark verkleinerten Zeile ist aber dann allerdings Konturschrift zu sehen, die durch den Schaft des stark gebogenen L und das unziale E mit eingestelltem Zierstrich und einen konturierten Balken besticht. Eine der Inschriften konnte hier aus methodischen Gründen nicht berücksichtigt werden (Nr. 17), da sie ausschließlich in einer Abzeichnung des 19. Jahrhunderts vorliegt und somit keine sichere Untersuchungsgrundlage bieten kann.377) Das Vorkommen weiterer Buchstaben dieser Schriftform beschränkt sich auf als Versalien benutzte Einzelbuchstaben oder Nomina Sacra an liturgischem Gerät, deren Inschriften abgesehen von diesen Einzelbuchstaben generell in anderen Schriftformen wiedergegeben wurden.378) Die gotische Majuskel ist in Halberstadt zunächst in Wandmalereien, später auch in Gußwerken und einem Erzeugnis der Goldschmiedekunst, schließlich, erst am Schluß der Zeit ihres Vorkommens, an Steinmonumenten feststellbar.

5.2. Minuskelschriften

5.2.1. Geschäftsschrift

Am Beginn der Minuskelschriften steht eine Geschäftsschrift, die nur einmal, vor der Mitte des 12. Jahrhunderts, in Halberstadt vorkommt.379) Sie ist auf einem Beschwörungstäfelchen aus Blei zu sehen, das bei Ausgrabungen vor der Liebfrauenkirche gefunden worden ist und zu einer Bestattung gehörte (Nr. 1). Die simple Gebrauchsschrift wirkt etwas flüchtig. Die Buchstaben sind im allgemeinen nicht miteinander verbunden. Die ganze Schrift ist schmucklos und dient allein dem Zweck, die Beschwörung, die sie transportiert, sicher darzulegen. Sie war offensichtlich ein gleichsam offizielles Schriftstück. Genutzt wurden die aus der Urkundenschrift gewohnten Kürzungszeichen, so etwa Kürzungsstrich, Schaftdurchstreichung oder hochgestellte Buchstaben oder auch die et-Ligatur. Betont sind Ober- und Unterlängen. Die Buchstaben wirken ein wenig spitz, wie am einstöckigen a, m, n oder u zu sehen ist. Leichte Ansätze zu Brechungen finden sich am langen s.

Eine Gebrauchsschrift findet sich auch am Altarretabel aus der Zeit um 1420/1430 (Nr. 33) in der sog. Barbarakapelle der Liebfrauenkirche.380) Es handelt sich um eine kursive Schreibschrift, deren Urheber sich sogar auf dem Inschriftenträger nennt und ebenfalls den Zeitpunkt seines schriftlichen Eintrags im Jahr 1512. Dieser, Andreas Specht, ist zwar weiter nicht nachweisbar, versah aber vermutlich ehestens als Vikar am Jakobus- und Barbaraaltar, zu dem das Retabel gehörte, seinen Dienst. Er schrieb zwei Lebensweisheiten auf einen der Flügel, die sich sowohl in Predigten finden aber auch als Rechtssprüche verstehen lassen. Die flüssige Schrift ist fast durchweg verbunden und besticht durch klare, etwas spitzige Formen. Die Ober- und Unterlängen sind durchaus betont, die Buchstaben sind einfach gehalten und auch Rundungen gelingen in Buchstaben wie einstöckigem a, e, o oder dem Bogen des p. Schreibschrift, die nach der Mitte des 16. Jahrhunderts entstanden ist, läßt sich ebenfalls an der Südseite des Chors der Liebfrauenkirche in einer Wandnische beobachten (Nr. 144). Die Buchstaben stehen hier unverbunden nebeneinander und haben den flüchtigen Charakter von Sgraffiti.

5.2.2. Gotische Minuskel

Hauptmerkmal der gotischen Minuskel, die aus den Formen der Textura der Buchschrift herrührt, ist die Brechung der Schäfte und die Auflösung der Bögen, so daß sie idealerweise gitterartig wirkt.381) In den Inschriften im Dom kommt diese Schriftform an 99 Inschriftenträgern vor.382) In allen anderen Institutionen in der Stadt sowie an deren Bauwerken ist sie zwischen dem Jahr 1346 und der Mitte des 17. Jahrhunderts insgesamt in 86 Exemplaren vertreten. Von diesen können jedoch nur 54 in die Schriftuntersuchung Eingang finden, da etliche der Inschriften nur in Abzeichnungen Karl Scheffers existieren [Druckseite LVII], mittels derer man zwar die Schriftform feststellen, nicht jedoch ihre Formen untersuchen kann.383) Deshalb bleiben diese Inschriften hier für das Schriftkapitel unberücksichtigt bzw. sie werden nur als quantitative Größe herangezogen.384)

Das erste Vorkommen der Schriftform ist in Halberstadt für das Jahr 1346 zu vermerken (Nr. 13 ). Auch wenn die Abzeichnung in der Schriftuntersuchung keine Berücksichtigung findet, ist das wohl älteste Auftreten der Schriftform am heute lange niedergelegten Kühlinger Tor in diesem Jahr festzuhalten. An einer nur schwer zugänglichen Glocke in St. Moritz (Nr. 15) findet sich die erhaltene Schriftform dreißig Jahre später zum nächsten Mal.385) Die mittels exakt geschnittener Modeln gestaltete Schrift ist teils sehr wackelig und schief angebracht. Die einzelnen Buchstabenteile, wie die zum Quadrangel reduzierte Fahne des r oder der abgeknickte obere Bogenabschnitt des e, sind, vereinfacht gesagt, neben die zugehörigen Schäfte gestellt. Auf kleinen, in den Turmkugeln von Liebfrauen aufgefundenen Inschriftenplatten (Nr. 20 (), 23 ()) angebrachte Historische Nachrichten zeigen in den Jahren 1394 und 1399 die typischen Buchstaben der Schrift in weniger elaborierten Formen.386) Brechungen sind zwar allenthalben durchgeführt, aber nicht stark betont. Gut zu erkennen an manchen Rundungen des noch bestehenden unteren Bogen des doppelstöckigen a oder auch des unteren Bogenabschnitts des e. Im Jahr 1397 findet man die Schriftform an einer Glocke in St. Johannes (Nr. 21) mit den nun vollständig entwickelten Buchstabenformen.387) Hier sind die Unterlängen, wie generell bei der gotischen Minuskel, sehr kurz gehalten. Die Hastenenden sind oft gegenläufig gebrochen, und etwas ausgestellt. Bögen wurden durch Umknicken aufgelöst. Auch wenn durch die relative Menge der erhaltenen Inschriftenträger der Eindruck entsteht, daß die Gotische Minuskel an Gußwerken am Anfang der Entwicklung der Schriftform steht, kann er täuschen, da gerade Glocken seltener dem Verfall anheimfielen oder erneuert wurden als Bauten oder Gegenstände aus anderen Materialien.388) Mit der Entwicklung der gotischen Rippe werden auch die Schriftformen elaborierter. Wirken sie an der Glocke von 1403 für Liebfrauen (Nr. 27) noch ungefüge, das g entbehrt z. B. fast ganz der Unterlänge, ähnlich auch die stärker vergangenen buchstaben an einer Glocke in St. Moritz von vermutlich 1409 (Nr. 28), so werden sie mit den Zwillingsglocken für St. Martini von 1439 (Nr. 39, 40 ) geradezu Meisterstücke an klarer Buchstaben- und zurückhaltender, aber nach der Funktion der Glocke gestufter Ornamentzier.389) Zu beachten an diesen letztgenannten Glocken sind besonders die feinen, in kleinen Pünktchen endenden Zierstriche an z. B. c oder x. An den Halberstädter Glocken, ganz gleich ob in einfacher Ausführung mit gröberen Buchstaben, wie an einer vielleicht aus St. Andreas stammenden kleinen Glocke (Nr. 52), oder an entwickelteren Arbeiten, wie einer für Liebfrauen 1496 gegossenen (Nr. 59 ), bis hin zu den Meisterstücken des Hinrik von Kampen aus dem Jahre 1511 für die Stadtpfarrkirche St. Martini (Nr. 71, 72 ) und zu derjenigen des Claus Becker für Klein-Quenstedt von 1520 (Nr. 84), bleibt diese Schriftform nach dem 14. Jahrhundert die einzig verbindliche.390)

An städtischen Bauten läßt sich die gotische Minuskel recht früh feststellen, wie schon die Anbringung an den Torbauten (Nr. 13 , 17 ) bewies und wie es der Abguß eines Reliefs vom Rathausportal (Nr. 22 )391) und später die Standfigur des Roland vor dem Rathaus (Nr. 36) zeigen.392) Der Abguß beinhaltet nur sehr wenige Buchstaben und es sind die quadrangelartigen Schaftenden bzw. das als i-Punkt genutzte Quadrangel, die den typischen Eindruck der gotischen Minuskel hervorrufen. In ähnlicher Weise sind es die Brechungen der Schaftenden, die den Schriftcharakter am Roland betonen. Die ersten Grabdenkmäler in gotischer Minuskel sind vom Beginn des 15. Jahrhunderts überliefert. Die teils mit Paste ausgestrichenen Buchstaben der Grabplatten für Heinrich von Bardorp (Nr. 26), die im Jahr 1402 oder erst 1403 entstanden sein dürfte, für Heinrich von Münster (Nr. 29) von 1411 und die der Eheleute von den Roden (Nr. 30) aus der Zeit vor 1414, die möglicherweise aus ein und derselben Werkstatt [Druckseite LVIII] stammen, wirken an einigen Stellen noch ein wenig ungelenk mit uneinheitlicher Buchstabenhöhe und unsicherer Zeilenausrichtung.393) Man erkennt aber an allen drei Objekten ein sehr ähnliches doppelstöckiges a, bemerkt, daß der Steinmetz Schwierigkeiten bei der jeweils letzten Haste des m in der Datierung hatte, und stellt ein sehr steiles rundes s mit einem kleineren und fast geschlossenen unteren Bogen fest. In der Grabplatte für die von den Roden (Nr. 30) wurde es aber genau umgekehrt mit durchgehendem Abschlußstrich geschlagen. Ähnlichkeiten gibt es ebenso in der Behandlung und Darstellung von Haltung, Gewändern und Architektur an den Grabdenkmälern, man beachte etwa nur die Gestaltung der Parura auf den Alben in Nr. 26 und 29.

Ganz anderer Art sind die Inschriften an einem Ensemble von Wandpaneel (Nr. 32), Altarretabel (Nr. 33) und Deckenmalerei (Nr. 34) in der Barbarakapelle der Liebfrauenkirche.394) Das Paneel weist heute nurmehr wenige Schriftzeichen auf.395) Es handelt sich dabei um eine feine, sorgfältig angebrachte Minuskel, deren Schaftenden zu Quadrangeln oder auch Fahnen reduziert sind, die wiederum in dünne, am Ende umgebogene Zierstriche übergehen. Ähnliche, jedoch noch feinere Formen weist das Altarretabel auf.396) Dessen Schrift wirkt durch leichte Buchstabenverbindungen schon ein wenig fließend. Davon unterscheiden sich die in den Golduntergrund trassierten Buchstaben in den Nimben, die die Namen der dargestellten Heiligen aufführen. Die Formen sind hier wohl wegen der Anbringungsart der Buchstaben mit Pinsel oder der scharfen Reißnadel bzw. dem stumpfen Trassiermesser unterschiedlich geraten.397) Als Reminiszenz an die wenigen Buchstaben der Paneelmalerei stellen sich die Schriftfragmente in den Spruchbändern der Deckenmalerei dar, deren Buchstabenbestand jedoch nicht frei von Übermalungsverdacht im 19. Jahrhundert ist.398) Deshalb sind die wenigen, aber scharf gezeichneten Buchstaben wie e, n und s, die noch zu lesen sind, hier vorsichtig zu bewerten.

Die Fragmente eines vermutlichen Gedenksteins für Mitglieder der Familie von Alsleve (Nr. 37 (†)), die nach 1402 und jedenfalls noch im ersten Drittel des 15. Jahrhunderts entstanden sind, zeigen einschließlich der dreispitzigen Worttrenner und insbesondere des e und des f sehr ähnliche Buchstaben, die die Schrift möglicherweise in einen Zusammenhang mit den Grabplatten Bardorp (Nr. 26), Münster (Nr. 29), vielleicht auch Gittelde/Rode (Nr. 30) gehören lassen.399) Nach einem längeren Zeitraum finden sich die nächsten Grabplatten mit gotischer Minuskel erst wieder im Jahr 1481 in dem Denkmal für Bonifacius Mumme (Nr. 49) in St. Moritz.400) Die sehr feine, den Unterschied zwischen Haar- und Schattenstrichen genau beobachtende Schrift betont die Schaftabschlüsse. Dagegen sieht man an der Grabplatte, die, wohl aus dem Jahr 1487, vermutlich für einen Bertram von Mutzschen gefertigt worden war (Nr. 53), breit eingehauene Buchstaben, deren Schäfte oft etwas weiter auseinanderstehen.401) Sehr knapp gehalten sind die Unterlängen. Von einer Grabplatte aus dem Jahr 1483 (Nr. 51), die sich heute auf dem Gelände des Städtischen Museums befindet, ist leider nur noch ein Bruchstück mit sehr fein ausgeführten Buchstaben vorhanden, deren Schäfte oft leicht gespalten enden.402) Die beiden zeitlich folgenden Grabplatten für Mitglieder der Familie von Dorstadt (Nr. 58) und mit einigem Abstand für Friedrich von Hoym (Nr. 70) scheinen, trotz eines Auseinanderklaffens ihrer Entstehungszeit, die jedoch für das erste Denkmal noch bis in das erste Jahrfünft des 16. Jahrhunderts angesetzt werden kann, in einer Werkstatt entstanden zu sein.403) Dafür spricht weniger die Ikonographie als die Ausführung der Schrift mit ihrer leichten Linksneigung. Schon die beiden Versalien A und unziales M scheinen deutlich von einer Hand geschaffen. Eine weitere Station dieser Schriftform an einem Denkmal des Totengedenkens ist die fragmentarische Platte für einen unbekannten Stiftsherrn von St. Bonifatius in St. Moritz (Nr. 79 (†)), die allerdings nur als Photographie vorliegt und gewisse Reminiszenzen an die beiden vorgenannten Grabplatten hervorruft, wenn auch ihre Schrift keine Linksneigung aufweist.404) Auch ein Grabdenkmal aus dem Jahr 1535 für zwei Stiftsherrn, die wohl beide Pfründen an Liebfrauen besaßen, Johannes Stutz [Druckseite LIX] und Tilman Nauen, gehört noch in den Umkreis dieser Werke (Nr. 108).405) Es folgen weitere Grabplatten für Kanoniker, die sich heute auf dem Grundstück des Städtischen Museums (Nr. 90) und in Liebfrauen (Nr. 85, 92, 108, 128) befinden,406) bis die Schriftform an Grabdenkmälern – seit den siebziger Jahren des 16. Jahrhunderts immer stärker von Einflüssen der Fraktur geprägt – nach den Denkmälern für eine Frau von Trotha (Nr. 151),407) den Ritter Franz von Dorstadt (Nr. 153)408) und zwei Kleriker (Nr. 176, 209)409) in den achtziger Jahren des 16. Jahrhunderts versiegt.

Der Gießkunst des 15. und frühen 16. Jahrhunderts verdanken wir weitere Objekte mit gotischer Minuskel. Ein Standleuchter aus dem Jahr 1475 (Nr. 47) zeigt eine exakte Bandminuskel, die wiederum Haar- und Schattenstriche betont und runde wie gebrochene Formen aufweist.410) Weiter sind zwei Lichtkronen in St. Moritz in Durchbruchsarbeit in gotischer Minuskel beschriftet. An der älteren Leuchterkrone, deren Fertigstellungsvermerk auf das Jahr 1488 (Nr. 54) datiert ist, sieht man feine Buchstaben mit ausgeprägten Quadrangeln als Schaftenden, auffallend eine ar-Ligatur; der Bogen des r ist zu einem Schrägbalken umgeformt, der mit seiner unteren Ecke auf dem quadrangelförmigen Schaftende aufsitzt.411) Die wenigen Buchstaben des jüngeren Leuchters von 1517 (Nr. 82) sind etwas gröber gestaltet.412)

An privaten Gebäuden begegnet die gotische Minuskel zuerst im Jahr 1461 (Nr. 45 ). Auf einer überlieferten Photographie eines geschnitzten Details des Ratskellers ist eine Datumsangabe als Bauinschrift zu sehen.413) Auffällig ist das x in der Datierung, das einen dünnen geschwungenen rechten Schaft hat. Nur in einer Abzeichnung vorhanden ist ein Baudatum aus demselben Jahr 1461 (Nr. 46 ), das sich am sog. „Ufermann’schen Haus Domplatz 7“ befunden hatte.414) Die Schwellbalken zweier Häuser, das eine im Westendorf, das 1521 fertiggestellt wurde (Nr. 88), und das andere im Düsterngraben von 1537, weisen ebenfalls die gotische Minuskel auf.415) Die ältere Inschrift ist durch ihre abgeknickten Schäfte typisch oder auch durch den dünnen rechten Schaft des x, der im unteren Verlauf weit abgespreizt verläuft. Die jüngere wirkt weniger breit, ähnelt jener aber in der Behandlung der oberen Bogenabschnitte des c, die zu waagerechten Balken transformiert wurden. Das jüngste Haus, dessen Fertigstellung am Torsturz in gotischer Minuskel angezeigt ist, wurde im Jahr 1594 erbaut (Nr. 189).416) Die Brechungen der Buchstaben wirken in den Schaftenden schon ein wenig gerundeter und zur Fraktur hin tendierend.

Seltener begegnet die gotische Minuskel an Objekten der Goldschmiedekunst, die hauptsächlich um die Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert vorkommen. Nur fünfmal finden wir die Schriftform daran. Zuerst sieht man sie im Jahr 1482 am Schaft eines Meßkelchs unbekannter Herkunft in einer Bandminuskel mit kleinen Abschlußstrichlein.417) Ganz ähnlich sind die Anrufung an Schaft und Rotuli eines Kelches aus St. Johannes gestaltet, der 1491 gegossen worden ist. Hier wirken die abschließenden Strichlein besonders am s schon energischer.418) Der Vikar von St. Paul in Halberstadt, Ludolf Lucknum, hatte am Ende des 15. Jahrhunderts einen Kelch, der sich heute in St. Andreas befindet, in seinem Besitz.419) Auffällig sind die spitz gespaltenen Oberlängen und die diakritischen Zeichen, durch die das als v geschriebene u gekennzeichnet war. Ein weiterer Meßkelch aus St. Andreas und aus dieser Zeit zeigt verwandte Formen, die auf den Rotuli den Namen Iesu zeigen.420) Ein letzter Kelch aus St. Johannes hat nur den Kreuztitulus über einer kleinen gegossenen Kreuzigung am Fuß in gotischer Minuskel.421)

Die Tafelmalerei ist nur mit zwei Tafeln eines Altarretabels unbekannter Herkunft vertreten, wohl aus der Halberstädter Diözese stammend und der Zeit „kurz nach 1500“ zuzuordnen (Nr. 60). Da die [Druckseite LX] Inschriften vermutlich restauratorisch überformt sind, werden die Inschriften hier jedoch nur erwähnt.422) An der Plinthe einer Konsole zu Füßen einer Skulptur des Apostels Andreas in der Liebfrauenkirche sieht man nur wenige Buchstaben der Monatsdatierung dece(m)bris, die ein wenig flüchtig und schief angebracht wurden (Nr. 74).423) Sie stehen in kleinen Gruppen beieinander und zeigen die Schrift nur in sehr einfachen Formen. Die aufgelösten Bögen von c und e, die nach unten sich verdünnende, zu Strichen umgeformte Balken aufweisen, sind sehr kurz gehalten.

5.2.3. Fraktur

Diese Schriftform ist gekennzeichnet durch geschwungene Formen, Schwellzüge und Schwellschäfte sowie durch die spitzovale Form der geschlossenen Bögen und durch spitz endende Schäfte von Buchstaben, die unter die Grundlinie reichen.424) In Inschriften ist sie seit der Mitte des 16. Jahrhunderts in Halberstadt in 12 Exemplaren und einigen Vorkommen als Einzelbuchstaben zu beobachten. Nimmt man solche Buchstaben im Dom etwa seit der zweiten und dritten Hälfte des Jahrhunderts wahr,425) so entspricht das – zwar ein wenig langsamer voranschreitend – dem Erscheinen auch in den übrigen Bezirken der Stadt mit einer Ausnahme. Nachdem Frakturversalien schon an einer Grabplatte des Jahres 1538 aufgetreten waren (Nr. 111),426) stellt man einen vollständigen Text in dieser Schriftform zuerst im Jahr 1555 fest, in Form einer Bauinschrift unterhalb eines Reliefs mit dem Diözesanpatron, dem Hl. Stephan, am Petershof, der Residenz des Stadtherrn, fest (Nr. 134).427) Die Inschriftenplatte ist während der Sedisvakanz des Bistums offenbar durch das Domkapitel angebracht und der Text dem Stiftspatron gleichsam in den Mund gelegt worden. Bei langgestreckten Formen sind die Buchstaben insgesamt spitz. Die Bögen der verwitterten Inschrift, z. B. der des d, wirken in ihrer geschwungenen Form wie konkav verdreht. Buchstaben mit Unterlänge enden spitz, die knappen Oberlängen z. T. in Schleifen. Mischformen der Fraktur stellt man an einer Grabplatte von 1572 für eine Frau von Trotha (Nr. 151) und an derjenigen für Franz von Dorstadt von 1574 (Nr. 153) fest, die aber hauptsächlich noch der gotischen Minuskel verpflichtet sind.428) Derartige Mischformen finden sich auch in dem Jahrzehnt zwischen 1585 und 1594 an Grabplatten.429) Als reine Fraktur können die Buchstaben an der Grabplatte für Barbara von Dorstadt von 1597 (Nr. 195), deren Gemeine aber immer noch in Quadrangeln enden, und die Buchstaben auf dem Rahmen des Bildnisses des Landesherrn Heinrich Julius von Braunschweig-Lüneburg und postulierten Bischofs von Halberstadt, das im Besitz der Schützengesellschaft war (Nr. 196), gelten.430) Nur ist die Herstellung der Inschrift auf dem Bildrahmen nicht sicher datierbar; sie könnte auch später geschaffen worden sein. Neben einer weiteren Grabplatte für einen Stiftsherrn in Liebfrauen (Nr. 209), die wieder etwas in Richtung gotische Minuskel tendiert, sieht man die Fraktur an Denkmalen der ersten Hälfte des 17. Jahrunderts häufiger.431) Die Grabplatten für den Kanoniker aus Liebfrauen, Balthasar von Beutel, von 1610 (Nr. 231),432) das Epitaph in der Martinikirche für Moritz Blath (Nr. 252)433) oder auch die Inschrift für den Türsturz des Hauses Hoher Weg 2 (Nr. 257) aus dem Jahr 1620434) weisen sie auf. Wie üblich kommt das a jetzt ausschließlich einstöckig vor, oft auch mit geschwungenem Bogen, an Buchstaben mit Ober- und Unterlängen sieht man Schwellzüge und Schwellschäfte. Diese Formen haben weiter Bestand, werden aber noch feiner und geschliffener ausgeführt und entwickelt, wie das Epitaph für Simon Gleissenberg von 1626 (Nr. 268) oder die Inschrift an der Emporenbrüstung der Johanneskirche von 1647 (Nr. 289) bzw. die Inschriften an einer Grufttür in Liebfrauen (Nr. 300) und dem Fragment eines Grabdenkmals aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts, das in eine Mauer des Gemeindezentrums der Dom- und Stadtgemeinden (Nr. 310) eingefügt ist, nahelegen.435)

[Druckseite LXI]

5.2.4. Humanistische Minuskel

Die humanistische Minuskel, parallel zur Antiqua der Buchschrift entstanden, die wiederum durch die beabsichtigte Wiederbelebung der Antike in der Renaissance aus der karolingischen Minuskel schöpfte, hat wieder runde Bögen und Schäfte, die Brechungen vermeiden.436) Das a tritt nur noch einstöckig auf, das g zeigt die typische runde Form. Die wenigen Inschriften, es sind fünf, die, ähnlich wie im Dom,437) wo die Charakterisierung auf acht zutrifft, ganz oder teilweise humanistische Minuskel zeigen, sind fast zu vernachlässigen. Im Jahr 1646 kommt bruchstückhaft ein Name in dieser Schriftform vor, der in eine Säule eingeritzt ist, die sich im zweiten Stock des bischöflichen Palastes, des Petershofes befindet (Nr. 287). Drei Jahre später ist es das Fragment eines Grabsteins für Elisabeth Winterhauer und ihren Sohn Burchardt Lappen, der diese Schrift aufweist (Nr. 293).438) Hier stellt man aber auch noch Buchstaben fest, die in der Fraktur wurzeln, wie z. B. das f, das nicht auf der Grundlinie endet, sondern unter die Zeile gezogen und nach links umgebogen wird, während das obere Schaftende in einer Schleife endet. Das runde g jedoch entspricht wieder demjenigen der humanistischen Minuskel. Nur einige Worte, die Zitation der Bibelstelle, ist auf der Grufttür für einen Stiftsherrn in Liebfrauen zu sehen, die vielleicht noch in die erste Hälfte des 17. Jahrhunderts gehört (Nr. 300).439) Ebenfalls nur vermutlich noch in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts entstanden sind die wenigen Zeilen, die sich auf dem Bruchstück eines Grabdenkmals befinden, das heute in eine Mauer im Garten des Gemeindezentrums der Dom- und Stadtgemeinden vermauert ist (Nr. 310).440) Auch hier ist die Beeinflussung durch die Fraktur nicht zu leugnen; es handelt sich wohl um eine Mischform beider Schriftformen. Ein weiteres Fragment mit Inschriftenresten in dieser Schriftform ist auf dem Gelände von St. Andreas in eine Mauer eingelassen, es sind allerdings nur noch wenige Buchstaben erhalten (Nr. 311).441)

5.3. Jüngere Majuskelschriften

5.3.1. Frühhumanistische Kapitalis

Diese Mischmajuskel, die Majuskelalphabete verschiedener Epochen integriert, beeindruckt durch einen sehr variantenreichen Buchstabenkanon. Besonders das zweibogige oder Epsilon-E, das seinen Anfang in der byzantinischen Buchstabenform nahm, wie auch das unziale D, das als offen bezeichnet werden kann, sowie das A mit einseitig überstehendem Deckbalken zeichnen diese Schriftform aus.442) Typisch sind auch z. B. das H mit dem Bügel in der Mitte des Balkens oder das N mit einem Bügel im Schrägschaft. Im Halberstädter Dom war diese Schriftform „vom dritten Viertel des 15. bis zum dritten Viertel des 16. Jahrhunderts“ mit 41 Inschriften besonders an „Gemälden, Goldschmiedearbeiten und Textilien“ vertreten.443) Das Vorkommen dieser Schriftform in der Stadt mit neun Inschriftenträgern setzt ein wenig später ein, und zwar im Jahr 1508; seither ist sie nur ca. ein halbes Jahrhundert lang zu beobachten. Im Jahr 1508 sieht man nur wenige Buchstaben an der von Friedrich von Hoym gestifteten Kreuzigung, die sich im Kreuzgang der Liebfrauenkirche befindet.444) Einzelne Buchstaben sind auch an fünf Skulpturen zu finden, die sich in der Liebfrauenkirche befinden, von denen vier wohl aus einer Werkstatt stammen. Im Dezember 1511 wird eine Skulptur des Apostels Andreas geschaffen, die u. a. das H zeigt; noch im selben Jahr findet man das flachgedeckte A mehrfach in einem Wappen an den Figuren der Anna Selbdritt und an den undatierten Skulpturen des Hl. Nikolaus, Laurentius und Christophorus.445) Im Jahr 1537 sieht man die frühhumanistische Kapitalis in der Signatur eines vermutlichen Glockengießers samt Jahreszahl, die auf einen restauratorischen Eingriff hinweisen, an einer Glocke aus dem Jahr 1439.446) Im Jahr 1553 läßt sich die Schriftform an einem Torbalken an Haus Schuhstraße 5 wieder feststellen, dabei [Druckseite LXII] lassen sich sowohl das offene D als auch das Epsilon-E beobachten.447) Nur ein Jahr später beschließt das Grabdenkmal für den Ritter Christoff von Leipzig in der Martinikirche das Erscheinen dieser Schrift in reiner Form (Nr. 130).448) Auch hier findet man das flachgedeckte A mit dem überstehenden Deckbalken und das offene D.

5.3.2. Kapitalis

Die Kapitalis, eine aus der Antike überkommene Monumentalschrift, die als ältere Kapitalis in Dom und Domschatz noch sechsmal gefunden werden konnte, ist in ihrer jüngeren, auch „Renaissance-Kapitalis“ genannten Form im Dom an 76 Inschriftenträgern449) in der Stadt Halberstadt an 120 Denkmalen entweder erhalten geblieben oder wir haben Nachricht über ihr dortiges Vorkommen. Die Buchstabenformen sind zwar an der Kapitalis der Antike orientiert, selten jedoch ebenso streng konstruiert. Zuerst tritt die Schriftform im Jahr 1547, allerdings gemeinsam mit eingestreuten Buchstaben aus der frühhumanistischen Kapitalis und sogar der gotischen Minuskel entstammenden Formen auf.450) An einigen Trägern waren zuvor schon einige Elemente der Schrift, aber nicht im Verbund erschienen. An einer Grabplatte aus der Mitte des 16. Jahrhunderts ist die Entwicklung der Schrift zu verfolgen (Nr. 120).451) Graviert findet man sie um dieselbe Zeit unter dem Schwanz des Schützenvogels der Schützengesellschaft, wo sie angeblich die Namen zweier Schützenmeister und der Viermänner wiedergibt (Nr. 121).452) Im Jahr 1552 wurde sie an der Fassade des Petershofes angebracht und seit demselben Jahr bzw. in Teilen seit drei oder fünf Jahren darauf schmückt sie das Portal des Treppenturms des Gebäudes (Nr. 124, 125).453) Auch an einer Wappentafel von 1556 am Wohnturm des ehemaligen Stedernschen Hofes findet man die Schrift. Allerdings wartet sie, wie die zuvor genannten Inschriften, mit etlichen Abweichungen vom klassischen Kanon (Nr. 135) auf, so z. B. einer geschwungenen Cauda des R oder – an die frühhumanistische Kapitalis angelehnt – mit einem Bügel im Balken des H und über den Schaft hinausreichenden Bogenenden des D bzw. mit stark verkürztem Mittelteil des M. In der Folge ist die Schriftform an den beiden Buchstaben der Hilariuslaterne von 1568 zu sehen (Nr. 147).454) Im Jahr 1574 kommt sie an dem Grabdenkmal für Gotthard von Buchholtz mit leicht keilförmig verbreiterten Hastenenden, Nexus litterarum, Enklaven oder mit Ligaturen vor (Nr. 154). Im selben Jahr finden wir diese Schriftform auch am Totenmal für Jodocus Otto (Nr. 155).455) Dieses Mal bis auf die schwankenden Buchstabenabstände in strengerer Form. Auch eine Bauinschrift am Haus Gröperstraße 32 aus dem Jahr 1575 zeigt die Schrift, hier jedoch ist sie einfacher und weniger elaboriert (Nr. 156).456) In den folgenden Jahren wird sie zu der fast alleine üblichen Schriftform. Ob 1576 am Stelzfuß mit einer opulenten Inschrift (Nr. 158 ), 1577 auf der Grabplatte für den Stiftsherrn Heinrich von Recklinghausen (Nr. 159) oder an der Sonnenuhr, die im selben Jahr an der Südseite der Martinikirche (Nr. 160) angebracht worden war, hier aber mit leicht frühhumanistischem Einschlag, wie der links leicht überstehende Deckbalken des A zeigt, man sieht die Kapitalis allerorten.457) Reich ist das Vorkommen dieser Schriftform an Gebäuden, wie am Schuhhof 1579 (Nr. 164 (†)),458) ebenfalls mit einem Einschlag der frühhumanistischen Form. Auf Glas gemalt ziert die Kapitalis einen zerbrochenen Bergmannshumpen (Nr. 165), der im selben Jahr entstanden war. 1583 mit der Wappentafel für Heinrich von Stechow (Nr. 174) oder vier Jahre darauf mit dem Torbalken für den Hof des Eustachius von Beutel (Nr. 184) und an den Brüstungsbrettern des Hauses Breitsprake/Dibbe (Nr. 186 ) im Jahr 1589 findet diese Schriftform ihren Niederschlag nicht nur an Gebäuden der Stadt.459) Im Jahr 1595 ist es die prächtige Kanzel der St. Martinikirche (Nr. 191), die eine von der frühhumanistischen Form beeinflußte [Druckseite LXIII] Kapitalis zeigt.460) Leichte Ansätze in diese Richtung, die wie z. B. das O, das in seiner Form aus der gotischen Minuskel übernommen scheint, sieht man an einzelnen Buchstaben auf der Grabplatte für Johannes Nachtigal in St. Moritz (Nr. 193) oder auf derjenigen für die Stiftsherren Johannes Drude und Johannes Probst im Jahr 1597 im Liebfrauenstift (Nr. 194), beide auch aus dem Jahr 1595.461) Die Kennzeichen dieses Entwicklungsabschnitts sind das H mit einem Bügel im Balken (Nr. 174), I mit einem Bügel in der Schaftmitte (Nr. 162), das spitze A mit nach links überstehendem Deckbalken (Nr. 184) oder die Vielzahl der retrograden N (Nr. 186 ) in der Inschrift an der Brüstung des Hauses Breitsprake/ Dibben.462) An der Kanzel in St. Martini (Nr. 191) begegnen das links oben offene D, das auf die unziale Form verweist, das A mit nach links überstehendem Balken neben dem I mit Bügel in der Schaftmitte und weitere derartige Kennzeichen.463) Neben einzelnen Buchstaben, wie Epsilon-E, das in der Wappenleiste aus der Zeit von 1613 und 1615 vorkommt (Nr. 192 ),464) oder am Schwellbalken des Hauses von Elias Daltzsche im Jahr 1600 (Nr. 207) begegnet,465) sind es zunehmend klare kapitale Formen, die sich jetzt durchsetzen. Diese Form tritt uns z. B. in den Jahren 1580 und 1586 auf Bleiplattten aus den Turmkugeln der Martinikirche entgegen, aus denen wir Historische Nachrichten zu Ausbesserungen am Kirchengebäude und die Namen der Verantwortlichen im Stadtregiment und unter den Handwerkern erfahren (Nr. 166, 167, 179).466) Die entsprechenden Inschriften sind allerdings mit Prägestempeln fabriziert worden, durch welche die Anbringung uneinheitlicher ist. In den Jahren danach werden frühhumanistische Elemente der Schrift seltener. Strengere Formen sind an einem Kelch aus demselben Jahr 1580 festzustellen oder auch an einem Epitaph aus der Martinikirche aus dem Jahr darauf (Nr. 168, 172).467) Gegen Ende des Jahrhunderts wird die Schrift einheitlicher, wenn auch quer durch die unterschiedlichen Inschriftenträger bestimmte Kennzeichen wie der links überstehende Deckbalken des A oder die geschwungene Cauda des R sich verfestigt haben (Nr. 178, 187 , 189, 199).468) Um die Jahrhundertwende tritt dann eine sehr klare Form der Schriftart auf. Besonders gut zu erkennen an dem Auferstehungsrelief aus der Kirche zu Emersleben (Nr. 212), das wohl ehestens vom Ende des 16. Jahrhunderts stammt. Auch auf einem Balken aus Privatbesitz, der jetzt im Depot des Städtischen Museums aufbewahrt wird, ist diese klare Kapitalis zu sehen (Nr. 216). Mit leichter Linksneigung findet sich die Schrift auf der Wappentafel für Heinrich von Lochow von 1613 (Nr. 240), mit einem ausschließlichen Vorkommen des unzialen U auf der Kindergrabplatte für Joachim Christof von Britzke im Jahr 1607 (Nr. 227).469) Mit stärkerem Strich, z. T. sogar mit Verstärkung der Bögen, sind die Inschriften auf den Glasscheiben der Schützengesellschaft aus den Jahren 1609, 1619 und 1621 versehen (Nr. 229, 253, 259, 260).470) Aus ein und derselben Werkstatt stammen wohl die Grabplatten für die Prediger der Martinikirche Daniel Sachse (Nr. 223), Lambert Ehrentraut (Nr. 225) und Cyriacus Geilfus (Nr. 266).471) Offensichtlich von unterschiedlichen Händen stammen die Wappentafeln des Landesherrn Heinrich Julius von Braunschweig-Lüneburg und seines Bruders Philipp Sigismund im Gegensatz zu denjenigen der Domherren und Vikare, die 1611 gefertigt wurden (Nr. 233).472) Während die Wappenbeischriften der Braunschweiger an diesen Objekten teilweise rechtsgeneigt erscheinen, sind die übrigen breiter geschlagen und ausschließlich aufrecht. In ein und derselben Werkstatt scheinen auch die Grabplatten für die Eheleute von Heilingen – beide im Jahr 1612 verstorben – entstanden zu sein, was besonders die Behandlung der Serifen erhellt, wohingegen die O unterschiedlich sind.473) Mit kräftigen Linksschrägenverstärkungen und vergrößerten Anfangsbuchstaben findet man die Schrift an der Inschriftentafel aus demselben Jahr für das Erbbegräbnis der Familie Weste in der Siechenhofkapelle gemalt (Nr. 239).474) Im Jahr 1614 wurde die Taufe für das Liebfrauenstift gegossen (Nr. 243).475) Deren Kapitalisinschriften weisen einige Besonderheiten der Schriftbehandlung im A [Druckseite LXIV] mit einem gebrochenen Mittelbalken und in einem R mit nach oben gebogener Cauda auf. In den Folgejahren ist diese Schriftform die geradezu verbindliche. Zu sehen ist sie an Wappengrabplatten, wie sie für Catharina Petters (Nr. 245) und Joachim Greif (Nr. 267) hergestellt wurden.476) An figürlichen Grabplatten, wie derjenigen für Christoff Sehliger (Nr. 256), die nach Auskunft ihrer Schrift, wie Linksneigung derselben und Buchstabenbehandlung zeigen, vermutlich aus derselben Werkstatt stammt wie die Wappentafel für Heinrich von Lochow (Nr. 240).477) Buchstaben in fast klassischer Form sieht man – bis auf das M – am Epitaph für Simon Gleissenberg (Nr. 268).478) Auf zwei Goldschmiedearbeiten aus einer Werkstatt, die auf das Jahr 1640 datiert sind, findet man die Kapitalis in zierlichen z. T. in Konturschrift gefaßten Lettern, wie an den gerade verlaufenden Hasten des M, N oder E und anderen Buchstaben zu sehen ist (Nr. 280, 281).479) An der hölzernen Dachkonstruktion und dem Portal der St. Johanneskirche ist die Schrift von einer Hand angebracht, in der man die des Meisters Hans Wilke vermuten darf (Nr. 290, 292). In derselben Weise werden hier die Nexus litterarum angebracht und ein für die Kapitalis eher untypisches A mit geschwungenem rechten Schaft ausgeführt. Von jeweils derselben Hand sind auch die Grabplatten für eine Frau Schenck von Dönstedt und einen Herrn von Veltheim angefertigt worden, wie an der Buchstabenbehandlung der erhaben ausgeführten Schrift zu sehen ist (Nr. 296, 297). Zu einer Werkstatt, die schon Grabplatten, die im Dom situiert sind, ausgeführt hat, gehören die Grabplatten für Christoph Wulff in Liebfrauen von 1637 und Friedrich Reiß von Eysenberg in St. Martini, die aus dem Jahr 1645 stammt (Nr. 279, 285).480) Auch hier lassen sich Übereinstimmungen in der Schrift nachweisen. In einem Weichbildzeichen aus dem Jahr 1640 sieht man noch einmal das unziale U,481) das schon am Kindergrabdenkmal für Joachim Christof von Britzke begegnet ist. Aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts, vielleicht aber auch erst aus der Zeit danach, ist ein Porträt König Gustav Adolfs auf uns gekommen, das ein letztes Mal das zweibogige E aufführt.482)

5.4 Tabelle der Schriftarten

Die Summe der nach den Schriftarten aufgeteilten Inschriften ist um eins niedriger als die Anzahl der Inschriftenträger. Hin und wieder kommt mehr als eine Schriftart an einem Träger vor. Die nur als Zahlzeichen überlieferten Inschriften können hier nicht berücksichtigt werden.

Schriftart -1200 -1300 -1400 -1500 -1550 -1600 -1650 Summe
Romanische Majuskel 1? 1?
Gotische Majuskel 3 12 1 16
Geschäftsschrift 1 2 1 1 5
Gotische Minuskel 9 35 28 9 81
Humanistische Minuskel 2 2
Fraktur 3 7 10
Frühhumanistische Kapitalis 5 2 7
(Renaissance-)Kapitalis 2 6 52 58 118
Mischminuskel 1 5 6
Schriftart unbekannt 2 6 16 21 30 75
Summe 2 3 23 43 58 89 103 322

Zitationshinweis:

DI 86, Halberstadt (Stadt), Einleitung, 5. Die Schriftformen (Hans Fuhrmann), in: inschriften.net,  urn:nbn:de:0238-di086l005e007.

  1. Zu den Schriftformen allgemein vgl. Terminologie 1999, passim. »
  2. Zu den Schriftformen der Inschriften in Dom und Domschatz siehe DI 75 (Halberstadt Dom), S. XLVI–LVII. Zur Entwicklung und zum Übergang von der romanischen zur gotischen Majuskel siehe auch Koch 2007, S. 201–216, hier besonders S. 216: „Das 13. Jahrhundert ist im deutschsprachigen Bereich – nach Material und Region recht unterschiedlich – noch vielfach der spätromanischen Schrift verpflichtet, machte jedoch auch schon den entscheidenden Schritt hin zur Gotischen Majuskel.“ »
  3. Siehe unten Nr. 2, 3, 4, 5, 7, 8, 9, 10, 11 , 12, 16, 17 , 19, 24, 25 »
  4. DI 75 (Halberstadt Dom), S. XLIX f. »
  5. Siehe die Abbildungen unten Taf. 4 Abb. 7 und Taf. 6 Abb. 11. Die Pausen selbst, die im Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt in Halle aufbewahrt werden, sind nicht mehr benutzbar, da sie in eingerolltem Zustand gelagert werden und bei Versuchen, sie aufzurollen, schon bei der geringsten Berührung zerfallen. Freundliche Auskunft der zuständigen Restauratorin Karoline Danz. Die nur auf den Lichtbildaufnahmen der Pausen beruhenden Inschriften wurden, wie auch bloße Abzeichnungen von Inschriften in dieser Auswertung der Schrift nicht berücksichtigt; vgl. Nr. 3 (†) und unten bei Anm. 330. Siehe auch Katalog Quedlinburg 1981, S. 15, wo derselbe Sachverhalt geschildert wird. »
  6. DI 75 (Halberstadt Dom), S. XLIX und Nr. 19 mit Abb. 34 sowie Nr. 21 mit Abb. 36. Siehe dazu auch Rüber-Schütte 2005, S. 138–140. »
  7. Vgl. Nr. 2 bei Anm. 17–20 mit Abb. 3–6; DI 75 (Halberstadt Dom), Nr. 19»
  8. Vgl. Nr. 3 mit Abb. 7–11 und Nr. 2 bei Anm. 17–20. »
  9. Vgl. Nr. 4 mit Abb. 12 und 13. »
  10. Vgl. Nr. 5 mit Abb. 16 und 18. »
  11. Vgl. Nr. 11 mit Abb. 26. »
  12. Vgl. Nr. 8 mit Abb. 19, Nr. 9 mit Abb. 21 und 22, Nr. 10 mit Abb. 24 und 25. »
  13. Vgl. Nr. 7 mit Abb. 20. »
  14. Vgl. DI 75 (Halberstadt Dom), Nr. 28, 29, 30 und S. XXXI f. »
  15. Vgl. Nr. 12 mit Abb. 28 und 29. »
  16. Vgl. zu den regionalen Kunstzentren Fritz 1982, S. 143; Ellwardt 2001, S. 113. »
  17. Vgl. Nr. 16 mit Abb. 35, Nr. 19 mit Abb. 36. »
  18. Vgl. Nr. 24 mit Abb. 23. »
  19. Vgl. Nr. 16 mit Abb. 35 und Nr. 19 mit Abb. 36. »
  20. Vgl. Nr. 25 mit Abb. 27. »
  21. Vgl. Nr. 17»
  22. Nr. 20, 23, 28, 32, 35, 43, 47, 53, 58, 60, 65, 70, 71, 72, 84, 85, 86, 88, 92, 95, 96, 98, 108, 110, 111, 118, 123, 134, 136, 217»
  23. Vgl. Nr. 1 mit Abb. 1. »
  24. Vgl. Nr. 33 mit Abb. 53 und 53. »
  25. Vgl. Terminologie 1999, S. 46 f.; des weiteren Res Medii Aevi, S. 254 f. »
  26. Vgl. DI 75 (Halberstadt Dom), S. L–LIII. »
  27. Siehe z. B. Scheffer 1864, Anhang Nr. 1–22. »
  28. Unberücksichtigt blieben weitgehend die Nr. 13, 28, 35, 46, 50, 63, 64, 65, 66, 67, 68, 73, 81, 83, 86, 95, 96, 97, 98, 99, 100, 101, 102, 109, 112, 122, 136, 142, 152, 214; siehe aber bei Anm. 64 und 65. »
  29. Vgl. Nr. 15 mit Abb. 33. »
  30. Vgl. Nr. 20 () mit Abb. 37, Nr. 23 () mit Abb. 38. »
  31. Vgl. Nr. 21 mit Abb. 34. »
  32. Siehe dazu aber auch die ermittelten Glocken und die vorgenommenen Bestandsvergleiche etwa im Landkreis Hildesheim, die „eine hohe Verlustrate“ zwischen dem 18. und 20. Jahrhundert konstatieren; DI 88 (Lkr. Hildesheim), S. 29»
  33. Siehe zu den Glocken mit gotischer Minuskel Nr. 27 mit Abb. 30 von 1403 für Liebfrauen, Nr. 28 von vermutlich 1409 für St. Moritz, Nr. 39 mit Abb. 32 und Nr. 40 mit Abb. 31 von 1439 für St. Martini. »
  34. Vgl. Nr. 52 mit Abb. 70, Nr. 59 mit Abb. 71, Nr. 71 mit Abb. 90, Nr. 72 mit Abb. 91, Nr. 84 mit Abb. 41. »
  35. Vgl. Nr. 22 () mit Abb. 54. »
  36. Vgl. Nr. 36 mit Abb. 55, 56. »
  37. Vgl. Nr. 26 mit Abb. 39, Nr. 29 mit Abb. 40, Nr. 30 mit Abb. 42. »
  38. Vgl. Nr. 32 mit Abb. 44–47, Nr. 33 mit Abb. 48–51, Nr. 34 mit Abb. 43. »
  39. Vgl. Nr. 32 mit Abb. 44. »
  40. Vgl. Nr. 33 mit Abb. 48–50. »
  41. Zu den Techniken vgl. Straub 1988, S. 168–170, 189 f., 197 f. »
  42. Vgl. Nr. 34 Abb. 43. »
  43. Vgl. Nr. 37 (†) mit Abb. 57, 58, Nr. 26 mit Abb. 39, Nr. 29 mit Abb. 40, Nr. 30 mit Abb. 42. »
  44. Vgl. Nr. 49 Abb. 68. »
  45. Vgl. Nr. 53 mit Abb. 69. »
  46. Vgl. Nr. 51 mit Abb. 62. »
  47. Vgl. Nr. 58 mit Abb. 72, Nr. 70 mit Abb. 73. »
  48. Vgl. Nr. 79 (†) mit Abb. 93. »
  49. Vgl. Nr. 108 mit Abb. 97. »
  50. Vgl. Nr. 90 mit Abb. 96, Nr. 85 mit Abb. 98, Nr. 92 mit Abb. 99, Nr. 108 mit Abb. 97, Nr. 128 mit Abb. 113. »
  51. Vgl. Nr. 151 mit Abb. 114. »
  52. Vgl. Nr. 153 mit Abb. 117 »
  53. Vgl. Nr. 176 mit Abb. 123, Nr. 209 mit Abb. 156. »
  54. Vgl. Nr. 47 mit Abb. 63–67. »
  55. Vgl. Nr. 54 mit Abb. 85. »
  56. Vgl. Nr. 82 mit Abb. 86. »
  57. Vgl. Nr. 45 mit Abb. 132. »
  58. Vgl. Nr. 46 †. »
  59. Vgl. Nr. 88 mit Abb. 94, Nr. 110 mit Abb. 95. »
  60. Vgl. Nr. 189 mit Abb. 143. »
  61. Vgl. Nr. 50, eine Abbildung Katalog Halberstadt 2004, Nr. III. 1.2 S. 206. »
  62. Vgl. Nr. 55, die Abb. 87 zeigt leider nur die Jahreszahl am Kelchfuß. »
  63. Vgl. Nr. 61 mit Abb. 88 f. »
  64. Vgl. Nr. 65»
  65. Vgl. Nr. 98»
  66. Vgl. Nr. 60 mit Abb. 92. »
  67. Vgl. Nr. 74 mit Abb. 77. »
  68. Vgl. DI 75 (Halberstadt Dom), S. LIV Anm. 270; Terminologie 1999, S. 48. »
  69. Vgl. DI 75 (Halberstadt Dom), S. LIV»
  70. Vgl. Nr. 111 mit Abb. 100. »
  71. Vgl. Nr. 134 mit Abb. 112. »
  72. Vgl. Nr. 151 mit Abb. 114 und Nr. 153 mit Abb. 117. »
  73. Vgl. Nr. 176 mit Abb. 123 und Nr. 189 mit Abb. 143, »
  74. Vgl. Nr. 195 mit Abb. 165 und Nr. 196 mit Abb. 161. »
  75. Vgl. Nr. 209 mit Abb. 156. »
  76. Vgl. Nr. 231 mit Abb. 159. »
  77. Vgl. Nr. 252 mit Abb. 185. »
  78. Vgl. Nr. 257 mit Abb. 187. »
  79. Vgl. Nr. 268 mit Abb. 192, Nr. 289 mit Abb. 205, Nr. 300 mit Abb. 210, Nr. 310 mit Abb. 201. »
  80. Vgl. Terminologie 1999, S. 48. »
  81. DI 75 (Halberstadt Dom), S. LIII f. »
  82. Vgl. Nr. 293 mit Abb. 200. »
  83. Vgl. Nr. 300 mit Abb. 210. »
  84. Vgl. Nr. 310 mit Abb. 201. »
  85. Vgl. Nr. 311»
  86. Siehe Terminologie 1999, S. 30; DI 75 (Halberstadt Dom), S. LIV f. »
  87. DI 75 (Halberstadt Dom), S. LIV»
  88. Vgl. Nr. 69 mit Abb. 74 und 75. »
  89. Vgl. Nr. 74 mit Abb. 76, 77, Nr. 75 mit Abb. 78 und 80, Nr. 76 mit Abb. 81, Nr. 77 mit Abb. 82, Nr. 78 mit Abb. 83. »
  90. Vgl. Nr. 40 mit Abb. 31. »
  91. Vgl. Nr. 127 mit Abb. 84. »
  92. Vgl. Nr. 130 mit Abb. 115. »
  93. Siehe zur Beschreibung der Formen der Kapitalis Terminolgie 1999, S. 26; zum Vorkommen im Dom DI 75 (Halberstadt Dom), S. LV–LVI. »
  94. Vgl. z. B. Nr. 118 mit Abb. 101. »
  95. Vgl. Nr. 120 mit Abb. 102. »
  96. Vgl. Nr. 121 mit Abb. 105 f. »
  97. Vgl. Nr. 124 und Nr. 125 mit Abb. 109–111. »
  98. Vgl. Nr. 147 mit Abb. 119. »
  99. Siehe Nr. 155 mit Abb. 121. »
  100. Vgl. Nr. 156 mit Abb. 133. »
  101. Vgl. Nr. 159 mit Abb. 122, Nr. 160 mit Abb. 120 »
  102. Vgl. Nr. 164 (†) mit Abb. 128–131. »
  103. Vgl. Nr. 184 mit Abb. 142, Nr. 186 mit Abb. 136. »
  104. Vgl. Nr. 191 mit Abb. 145–153. »
  105. Vgl. Nr. 193 mit Abb. 164, Nr. 194 mit Abb. 166. Auch noch ein wenig ovaler in Nr. 206 mit Abb. 135. »
  106. Vgl. Nr. 174 mit Abb. 126, Nr. 162 mit Abb. 125, Nr. 186 mit Abb. 136. »
  107. Vgl. Nr. 191 mit Abb. 146–153. »
  108. Vgl. Nr. 192 mit Abb. 160. »
  109. Vgl. Nr. 207 mit Abb. 163. »
  110. Vgl. Nr. 166, Nr. 167 mit Abb. 107, Nr. 179 mit Abb. 108. »
  111. Vgl. Nr. 168, Nr. 172 mit Abb. 127. »
  112. Vgl. z. B. Nr. 178 mit Abb. 138, Nr. 187 mit Abb. 137, Nr. 189 mit Abb. 144, Nr. 199 mit Abb. 141. »
  113. Vgl. Nr. 240 mit Abb. 180; Nr. 227 mit Abb. 167. »
  114. Vgl. Nr. 253 mit Abb. 188 f. »
  115. Vgl. Nr. 223 mit Abb. 157; Nr. 225 mit Abb. 158; Nr. 266 mit Abb. 191. »
  116. Vgl. Nr. 233 mit Abb. 169–171. »
  117. Vgl. Nr. 236 mit Abb. 172 und Nr. 237 mit Abb. 173. »
  118. Vgl. Nr. 239 mit Abb. 177. »
  119. Vgl. Nr. 243 mit Abb. 181–184. »
  120. Vgl. Nr. 245, Nr. 267 mit Abb. 174. »
  121. Vgl. Nr. 256 mit Abb. 190, Nr. 240 mit Abb. 180. »
  122. Vgl. Nr. 268 mit Abb. 192. »
  123. Vgl. Nr. 280 mit Abb. 196, Nr. 281 mit Abb. 197. »
  124. Vgl. Nr. 279 mit Abb. 198, Nr. 285 mit Abb. 199; zur Werkstatt H 3 der Halberstädter Grabplatten siehe DI 75 (Halberstadt Dom), Nr. 264 mit Abb. 201, Nr. 265, Nr. 267 mit Abb. 202. »
  125. Vgl. Nr. 282 mit Abb. 202. »
  126. Siehe Nr. 273»