Inschriftenkatalog: Dom zu Halberstadt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

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DI 75: Halberstadt Dom (2009)

Nr. 280 Dom, Alter Kapitelsaal 1. H. 17. Jh.

Beschreibung

Fragment einer Grabplatte oder -stele; bei Grabungen während der Jahre 2004–2005 im Kreuzgang gefunden, im Alten Kapitelsaal aufbewahrt; Kalkstein; das dreieckige Fragment zeigt in den Resten eines Binnenfeldes eingehauen auf einer Seite in Kapitalis (A), auf der Rückseite in Fraktur (B) Inschriftenfragmente.

Maße: H. 34,5 cm, B. 35,5 cm, T. 12,5 cm, Bu. 4 cm.

Schriftart(en): Kapitalis (A), Fraktur (B).

  1. A

    L[..] / ST[...] / MISERUM P[...] / A . R . S.

  2. B

    [.... / ...] finden Solles

Kommentar

Die Buchstaben der Inschrift A zeigen Rechtsschrägenverstärkungen des linken Schaftes des A, der rechte wurde dünner ausgeführt. Der linke Schaft des U endet gerundet, der rechte gerade. Als Worttrenner wurden Quadrangel auf der Grundlinie benutzt. Der Versal S der Frakturinschrift verläuft stark geschwungen. An den unteren Bogen ist ein Doppelbogen angesetzt. Der Schaft des d ist weit nach oben gezogen und nach links leicht geschwungen. Der Bogen des e ist gerundet, das l nach oben rechts leicht umgebogen und läuft dünn aus. Die Spitze des langen s wird ebenfalls nach rechts umgebogen und weit nach rechts gezogen.

Der Befund ist untypisch für den Halberstädter Usus des späteren 17. Jahrhunderts und wird deshalb wohl noch in der ersten Hälfte dieses Säkulums entstanden sein. Es trägt nur die eine der beiden Seiten die persönlichen Angaben und den Leichtext, der meist aus einer Bibelstelle besteht. Vgl. Nr. 262, 263, 269, 271.

Zitierhinweis:
DI 75, Halberstadt Dom, Nr. 280 (Hans Fuhrmann), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di075l003k0028007.