Inschriftenkatalog: Dom zu Halberstadt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 75: Halberstadt Dom (2009)

Nr. 201 Dom, Chor 1558

Beschreibung

Epitaph für den Magdeburger Erzbischof und Administrator von Halberstadt, Friedrich von Brandenburg (1550–1552); im Chor an der Südseite der Chorschrankenwand zwischen den Chorpfeilern des zweiten Binnenchorjochs, 1558 von Hans Schenk gen. Scheußlich geschaffen; rötlicher und heller Sandstein sowie Eisenbänder und Ketten; Reste einer Farbfassung erhalten. Die monumentale mehrgeschossige Ädikula in Hochrelief mit eingestellten vollplastischen Figuren horizontal in fünf Ebenen gegliedert. Über einer Sockelbank mit einem in die Chorschrankenwand eingelassenen Figurenfries, auf dem Vanitassymbolik zu sehen ist, stehen zwei toskanische Dreiviertelsäulen, darüber, in den dafür durchbrochenen Maßwerkabschluß der Chorwand eingelassen, von zwei riesigen, sich nach unten verjüngenden Säulen flankiert, die aus je einem menschlichen Fuß hervorwachsen – an die linke sind ein Satyr und ein Skelett, an die rechte Adam und Eva umwunden von einer Schlange gebunden –, erhebt sich oberhalb eines Architravs ein vertikal in drei Achsen und horizontal in ebensoviele Ebenen gegliederter Triumphbogen. Im größeren mittleren Rundbogen steht vor einem Vorhang der Verstorbene barhäuptig, bartlos, in ein weltliches Gewand – eine brokatene Schaube mit geschlitzten Ärmeln – gekleidet, in Händen Buch und Rosenkranz,1) das Gesicht dem Hochaltar zugewandt. Zu beiden Seiten kniend Sinnbilder von Gesetz und Gnade: rechts ein auf ein Pergament schreibender Satyr als Ankläger, links ein in ein Frauengewand gekleideter Engel, in Vergebung das Pergament zerreißend. In den beiden die mittlere Nische flankierenden kleineren, von Pilastern getragenen Rundbogennischen zwischen je zwei vorgestellten Säulen links der auferstehende Christus, rechts der Tod als Skelett dargestellt, beide mit Fahnen in Händen. Das Epitaph wird an den Schmalseiten des Architekturaufbaus von leeren Rundbogennischen abgeschlossen. Seitlich davon, in die Dienste der umgebenden Säulen integriert, der anklagende in ein Schandholz gespannte Satyr, gegenüber sein lauteschlagendes Pendant. Die Säulen, der sich darüber erhebende Architekturaufbau und der darin eingebundene Arkadenhof sind mit geflügelten weiblichen Figuren geschmückt, die sowohl Gesimse stützen als auch als Schildhalter der Einzelwappen (Teilwappen) des Brandenburgers dienen. Über den seitlichen Abschlüssen in Rollwerkkartuschen die Wappen der beiden Bistümer. Den oberen Abschluß bildet eine Darstellung Gottvaters mit Weltkugel und einer Taube mit ausgebreiteten Schwingen als Sinnbild des Hl. Geistes über einem verkröpften Gesims und einem Rollwerkaufsatz mit dem Wappen Friedrichs. Begleitet von zwei Engeln, die Schwert und Krummstab tragen und flankiert von zwei Kreuzen, an dem linken der Heiland, auf den ehemals Johannes d. T. wies,2) bei dem rechten Moses auf die eherne Schlange weisend. An den Diensten der beiden das Epitaph umgebenden Pfeiler, mit denen es durch Eisenketten verbunden ist, Vanitassymbolik. Alle Inschriften sind erhaben und auf eingetieften Inschriftenfeldern oder -leisten, zum Teil gold auf Blaugrau (A–C), ausgeführt. Zeilenweise, unterhalb des Hauptfeldes zwischen Stegen, der Sterbevermerk (A). An den Postamenten der beiden sich verjüngenden Säulen die Künstlersignatur (B). Über dem Sockelfries der Sohlbank in eingetiefter, außen profilierter Inschriftenleiste, eine versifizierte Spruchinschrift (Vanitasinschrift) mit Jahreszahl (C). Im Sockelrelief ganz links ein Gerippe, das eine Schubkarre schiebt, links oben durch einen Titulus (D) in einer Kartusche bezeichnet. Auf der Schubkarre untereinander die Bildbeischriften (E, F); im Relief rechts außen eine zweite Schubkarre, die von einem hageren Mann geschoben wird, mit der Beischrift (G) in einer Kartusche. In einer weiteren, großen Kartusche in der Mitte des Sockelreliefs die Bibelworte mit anschließender Jahreszahl (H). Über der Rundbogennische an der rechten Schmalseite des Architekturaufbaus in einer Kartusche das Lutherzitat (I), in einer weiteren Kartusche am Sockel der Nische und auf den Pilastern an der rechten Seite jeweils die Bibelzitate (J–M). In einer Rollwerkkartusche über der Rundbogennische an der linken Schmalseite des Epitaphs der Anfang der Sequenz (N), die an der Inschriftenleiste auf dem Pilaster der Rundbogennische an der linken Seite fortgesetzt wird. Auf den Pilastern der linken Seite des Hauptfeldes das Bibelzitat (O).

Maße: H. ca. 800 cm, B. 475 cm, Bu. 5 cm (A), 4,2 cm (C), 3,5 cm (K), 2,8 cm (J), 2,5–3,4 cm (N), 2,5–2,8 cm (M), 2,5 cm (B, I), 2,3 cm (D, F, H), 1,8–2,1 cm (O), 1,8 cm (E), 1,8 cm (L), 1 cm (G).

Schriftart(en): Kapitalis (A, C–O), Humanistische Minuskel (B).

Markus Scholz, Halle [1/11]

  1. A

    FRIDERICH VON GOTS GNADEN ERTZBISCHOFF ZV MAGDEBVRG PRIMAS IN GERMANIEN ADMINIST(RATO)Ra) / DES STIFFTS HALBERSTADTb) MARGGRAFF ZV BRANDENBVRGc) ZV STETTIN POMMERN DER CASSVBEN WENDEN / VNDd) IN SCHLESIENe) ZV CROSSENf) HERTZOGg) BVRGGRAFh) ZV NVREMBERGi) FVRST ZV RVGEN OBYT 2 OCTOB(RIS)j) 1552

  2. B

    hoc opus Exculpsit // Joannes pincerna // 15//58k)

  3. C

    QVID VALET HIC MVNDVS QVID GLORIA QVIDVE TRIVMPHVS ·POST MISERVM FVMVS PVLVIS ET VMBRA SVMVS3) ·SOLA SALVS ADHERERE DEO SVNT CETERA FRAVDES4)ANNO 1558

  4. D

    MORS

  5. E

    PECCA/TA

  6. F

    HAEC IMAGO MONETl) ET MOVETm)

  7. G

    E V An)5)

  8. H

    VIGI/LATE QVIA / NESCITIS / DIEM NEQVE HORAM6)/ 1558o)

  9. I

    DVp) MVS STERBEN7)

  10. J

    HO/DIE MICHI CRAS / TIBI8)

  11. K

    DVRCHSq) TEVFFELSr) NEIDT IST DERs) TOD IN DIE WELDT KOMMEN9)

  12. L

    ACH WIE GAR NICHTZ SEIND DOCH ALLE MENSCHEN PS · 3910)

  13. M

    HERR LEHR VNS BEDENKEN // DAS WIR STERBEN MVSSEN PS · 9011)

  14. N

    ANG(NVS) RE(DEMIT)t) / OVES // CHRISTVS INNOCENS PATRI RECONCILIAVIT PECCATORES12)

  15. O

    ICH WILL SIE ERLOSEN AVS // DER HELLEN · VND VOM TODT ERRETTEN // TODT ICH WILL DIR EIN GIFT SEIN HELL ICH WILL DIR EIN PESTELENTZ SEIN13)

Übersetzung:

B: Dieses Werk meißelte Johannes Schenk 1558. C: Was bedeutet diese Welt, was der Ruhm, was der Triumph? Zuletzt sind wir etwas Elendes, Rauch, Staub und Schatten. Das einzige Heil ist, Gott anhängen. Das übrige ist Trug. D: Der Tod. E: Die Sünden. F: Dieses Bild mahnt und bewegt. H: Wachet, weil ihr den Tag nicht wißt noch die Stunde! J: Heute mir, morgen dir. N: Das Lamm erlöste die Schafe, der unschuldige Christus hat die Sünder dem Vater versöhnt.

Versmaß: Elegisches Distichon mit ein- bzw. zweisilbig reinem leoninischem Reim und ein Hexameter (C), Sequenzstrophe (N).

Wappen:
Friedrich von Brandenburg IV. Erzbischof von Magdeburg Administrator von Halberstadt14), Erzbistum Magdeburg15), Bistum Halberstadt16).

Kommentar

Hasten-, Balken- und Bogenenden der enklavenreichen Inschrift A sind meistens durch Serifen abgeschlossen (allerdings auch teils ohne in derselben Inschrift). Es kommt ausschließlich kapitales A vor. Das B ist innen offen, die Bögen schneiden sich. E weist einen verkürzten Mittelbalken auf, der untere Balken ist stark verlängert. Die Cauda des G setzt lotrecht am unteren Bogenende an. Der Mittelteil des kapitalen M endet auf gedachter Mittellinie. Der Schrägbalken des N ist ein wenig eingezogen, das O ist sehr rund. Bogen und Cauda des R haben weder Berührung mit dem Schaft noch einen Schnittpunkt von Bogen und Cauda. Sehr steil verläuft das S. Das kapitale Z weist keinen Balken auf. Eine der Sterbeinschrift (A) vergleichbare enklavenreiche Schrift findet man am Epitaph für Joachim Zerer in der Berliner Marienkirche, das ebenfalls von Hans Schenck geschaffen wurde.17)

Zu Inschrift B siehe Nr. 202. In den Inschriften C–H und N enden die Buchstaben in starken Serifen an Hasten-, Balken- und Bogenenden. Kapitales A hat eine Linksschrägenverstärkung der rechten Haste. E weist einen verkürzten Mittelbalken auf, die Enden der äußeren Balken werden zur Mitte hin ausgezogen. Der Mittelteil des M endet auf einer gedachten Mittellinie. Der Schägbalken des N ist leicht eingezogen wie in A. Die Cauda des Q ist ansatzlos und verläuft geschwungen horizontal am unteren Bogenscheitel. Der Bogen des R hat im Unterschied zu diesem Buchstaben in Inschrift A eine Verbindung zum Schaft, die Cauda verläuft leicht geschwungen. Sehr rund ist das O, das D breit proportioniert. In Inschrift I ist die linke Haste des kapitalen A etwas schwächer. Die Cauda des R verläuft gerade, die des G eingerollt oder es wird eine Quadrangel eingestellt. Im ganzen entsprechen die Buchstabenformen der Inschrift K denen der Inschrift C. Von Serifen beschlossen werden Hasten-, Balken- und Bogenenden. R zeigt eine geschwungene Stachelcauda. O ist sehr rund. Der Schrägbalken des N ist leicht eingezogen. Die seitlichen Hasten der Inschrift J sind schräggestellt, R hat eine Stachelcauda. Die Buchstabenformen von L, M, O entsprechen denen in C. Als Worttrenner wurden Quadrangel und Querrechtecke (G) auf Zeilenmitte verwendet.

Der Schöpfer des Epitaphs, Hans Schenck (lat. Pincerna) gen. Scheußlich, auch Scheutzlich bzw. Scheiczlich (um 1500–vor 1572), der aus Schneeberg in Sachsen stammte, arbeitete zunächst am Hof des Herzogs Albrecht von Preußen (1490–1568) in Königsberg.18) Dort ist er mit Werken schon um das Jahr 1526 belegt. Nachdem er auf Vermittlung unter anderem auch in Pommern, Polen und Dresden tätig gewesen war, trat er als Hofbildhauer in die Dienste des brandenburgischen Kurfürsten Joachim II. (1505–1571). Seit 1543 Berliner Bürger, schuf er eine Reihe von Grabdenkmälern für Berliner und Brandenburger Kirchen. Nicht nur bildhauerische Werke in Stein oder Holz sind uns von ihm überliefert sondern auch eine Reihe von Fürstenmedaillen.19) Sein Hauptwerk ist das Ensemble aus Grabplatte und Epitaph in Halberstadt, das vermutlich Erzbischof Sigismund, der Sohn Joachims II., für seinen 1552 verstorbenen Bruder Friedrich in Auftrag gegeben hatte.20) Formal an Holzschnitten niederländischer Künstler – den Entwürfen für die Festarchitekturen des Antwerpener Triumphzuges Philipps II. von Habsburg im Jahre 1549 – orientiert, schuf Schenck mit dem Epitaph in der ihm eigenen drastischen Bildersprache ein in der lutherischen Rechtfertigungslehre wurzelndes Kunstwerk. Im Mittelpunkt steht der Erzbischof – eine porträthafte Ähnlichkeit kann anhand von Fürstenmedaillen nachgewiesen werden – und seine „Glaubenshaltung in der Todesstunde“, die seiner tatsächlichen Haltung entsprochen haben soll. Das lutherische Schema von Gesetz und Gnade wird mit den Prozeßdramen der Zeit verbunden. Dies zeigen sowohl die rechts und links formierten gegensätzlichen Gruppen allegorischer Figuren als auch die diesen zuzuordnenden Inschriften von Tod auf der linken Seite vom Verstorbenen her gesehen (I–M) und Erlösung rechts (N, O). Eine zum Teil übereinstimmende Auswahl an Bibelstellen und allegorischen Figuren finden sich auch an dem Hans Schenck zugeschriebenen Epitaph für den kurfürstlichen Rat Paul Praetorius in der Berliner Nikolaikirche.21) Dieser, ein Lehrer Friedrichs und Verfasser sowohl seiner Trost- als auch einer Verteidigungsschrift in Glaubenssachen, könnte vielleicht Einfluß auf die Textauswahl des Monuments genommen haben. Es kommt jedoch dafür auch der Dichter und kurfürstliche Rat Joachims II., Georg Sabinus, in Frage, der ein Grabgedicht auf Friedrich verfaßt hatte und der zur Zeit der Entstehung des Denkmals am Hof von Friedrichs Bruder und Nachfolger Sigismund in Halle weilte.22) Wer auch immer die Texte zusammengestellt haben mag, ihm unterlief bei der Auswahl der Vanitasinschrift (C) – vielleicht durch Kontamination mit anderen ähnlichen Texten – ein Fehler, oder er wählte um des Reimes willen einen Ausdruck, der bei der Übersetzung Schwierigkeiten macht. Statt des in diesem Zusammenhang belegten und passenden Wortes funus (Leichenbegängnis, Tod) las er fumus (Rauch), das in anderen Sinnsprüchen zwar ebenfalls, jedoch nicht in Verbindung mit dem voranstehenden miserum (elend) vorkommt.23) Deshalb waren die meisten Übersetzer gezwungen, eine Ergänzung zu miserum anzunehmen oder andere Lösungen zu finden.24) Manche Gedanken, die in der Inschrift C dargelegt werden, könnten auf Paul Praetorius als Verfasser hinweisen, weil er ähnliche Gedanken in einer Schrift über den verstorbenen Erzbischof Friedrich aus dem Jahr 1560 äußerte.25) Die Wortverbindung Pulvis et umbra sumus nach Horaz, Carmina IV, 7,16 bzw. Ausonius, Epitaphia, 17,2 verwendete allerdings auch schon Hans Schenk auf zwei im Jahre 1545 für den Herzog von Pommern gestalteten Medaillen.26) Im Text selbst wird zumindest durch das Wort triumphus auf die Architektur des Epitaphs bzw. vielleicht auch auf den triumphalen Einzug von Friedrichs Bruder und Nachfolger, Sigismund, in Halberstadt am 1. November 1557 Bezug genommen. Einen Textbezug weist die Inschrift des zwei Jahre später entstandenen Bildepitaphs des Domdekans Huner von Sampleven auf, das nicht nur eine übereinstimmende Junktur (sola salus) nach Prudentius’ Psychomachia beinhaltet, sondern auch das Bildprogramm des Friedrichepitaphs, den Sieg über den Tod, in Worten wiedergibt (vgl. Nr. 204 †).27) Mischformen von deutschen und lateinischen Inschriften sind auch in anderen Werken Schenks in Berlin und Brandenburg festzustellen. Die Mischung der verwendeten Texte am Halberstädter Epitaph weist auf die im brandenburgischen Kurfürstentum zeitweise betriebene Sonderform der Religion aus Elementen beider Konfessionen hin, die dem Halberstädter Domkapitel sicher entgegenkam.28) Doch gibt auch die im Denkmal zitierte Strophe der dem Wipo († 1046) zugeschriebenen katholischen Ostersequenz „Victimae paschali laudes“ einen Kern der Lehre Luthers wieder.29) Dieser verschmolz sie – vermutlich um Ostern 1524 – zusammen mit einem der ältesten deutschen geistlichen Volkslieder „Christ ist erstanden“ zu seinem Lied „Christ lag in Todesbanden“.30) Weiter finden sich Zitate aus und Allusionen auf Luthers „Sermon von der Bereitung zum Sterben“.31) Im Halberstädter Denkmal erscheint Erzbischof Friedrich der offiziell bekundeten Treue zum Apostolischen Stuhl zum Trotz als evangelischer Christ, der den Forderungen seiner Zeit nach einer Kirchenreform Rechnungen getragen hätte, wäre ihm nur eine längere Amtszeit beschieden gewesen.32) Darüber hinaus muß das Grabdenkmal, das erst sechs Jahre nach dem Tod Friedrichs und der nach schwierigen Verhandlungen zwischen dem Kurfürsten und dem Halberstädter Domkapitel sowie einem langwierigen Prozeß an der Kurie 1557 zustandegekommenen Inthronisation seines Bruders Sigismund (1552–1566) verwirklicht werden konnte, auch als Denkmal des dynastischen Anspruchs der Brandenburger auf das Hochstift Halberstadt gesehen werden.33)

Textkritischer Apparat

  1. ADMINISTRATOR] Mittels eingerolltem Kürzungszeichen am linken Ende des Balkens des T gekürzt.
  2. HALBERSTADT] Das letzte T verkleinert und in das D eingestellt.
  3. BRANDENBVRG] Das letzte R verkleinert und in das G eingestellt.
  4. VND] Das N verkleinert und in das D eingestellt.
  5. SCHLESIEN] Das H verkleinert und in das C, das E verkleinert und über den Balken des L gestellt.
  6. CROSSEN] Das verkleinerte R in das O eingestellt.
  7. HERTZOG] Das G verkleinert und in das O eingestellt.
  8. BVRGGRAF] Ein G verkleinert und in das andere eingestellt.
  9. NVREMBERG] Das letzte R ist in das G eingestellt.
  10. OCTOBRIS] Das C verkleinert und in das O eingestellt; das Wort durch folgendes Quadrangel auf der Zeilenmitte gekürzt.
  11. 1558] ANNO fügt hinzu Cante 1995.
  12. MONET] Das N verkleinert und in das O eingestellt.
  13. MOVET] Das V verkleinert und in das O eingestellt.
  14. EVA] Am Rahmen des Karrens auf der gegenüberliegenden Seite stand vermutlich ursprünglich der Titulus ADAM; vgl. auch Anm. 5.
  15. 1558] Fehlt Haber, Elis, Scheffer, Hinz, A. fügt hinzu Hermes.
  16. DV] Das V verkleinert und in das D eingestellt.
  17. DVRCHS] Das S verkleinert und mit dem Balken des H verschränkt.
  18. TEVFFELS] Das E vor und das S hinter dem L verkleinert, das S über den Balken des L gestellt.
  19. DER] Das E verkleinert und in das D eingestellt.
  20. ANGNVS REDEMIT] Beide Wörter mittels nachgestelltem Punkt auf der Grundlinie gekürzt.

Anmerkungen

  1. Der Rosenkranz ist nicht unbedingt als Zeichen katholischer Glaubenshaltung zu sehen; vgl. Cante 1995, S. 518 und Anm. 44.
  2. Vgl. Cante 1995, S. 510 mit Anm. 13.
  3. PVLVIS ET VMBRA SVMVS Horaz, Carmina IV 7,16, Ausonius, Epitaphia 17,2.
  4. Die Junktur sola salus schon bei Prudentius, Psychomachia, 803; vgl. Concordance of Prudentius, S. 648. Vgl. auch Instrumentum Emblematicum, S. 1283. Vgl. weiter Nr. 204 † und unten bei Anm. 27. Eine der Devisen von Friedrichs Vater, Kurfürst Joachim II. von Brandenburg, lautete: „Solus spes mea christus“; vgl. Löbe 1883, S. 26. Ein ähnlicher Inhalt wie in C ist auch in einer norditalienischen Hs. des 15. Jh. überliefert: „In mundo spes nulla boni, spes nulla salutis, sola salus servire deo: sunt cetera fraudes“; vgl. Walther Proverbia Nr. 37 435.
  5. Am Rahmen des Karrens auf der gegenüberliegenden Seite stand vermutlich ursprünglich der Titulus ADAM.
  6. Mt 25,13.
  7. Aus dem Sermon von der Bereitung zum Sterben; Luther WA Bd. 2, S. 691, Z. 28.
  8. Paraphrase nach Sir 38,23.
  9. Wsh 2,24. Vgl. die wortwörtlichen und sprachlichen Übereinstimmungen in der Ausgabe Luther Heilige Schrifft Deudsch Bd. 2, S. 1705.
  10. Ps 39,12.
  11. Ps 90,12.
  12. Aus der Sequenz „Victimae paschali laudes“; AH 54, Nr. 7.
  13. Hos 13,14. Vgl. die wortwörtlichen und sprachlichen Übereinstimmungen in der Ausgabe Luther Heilige Schrifft Deudsch, Bd. 2, S. 1587.
  14. Viermal geteilt und zweimal gespalten, die beiden mittleren Felder der zweiten und dritten Reihe (4./7.) belegt mit einem Mittelschild; der Mittelschild gespalten, vorne geteilt (Hochstift Magdeburg), hinten gespalten (Hochstift Halberstadt); die erste Reihe (2. 1. 3.) 1. ein Adler (Markgrafschaft Brandenburg), 2. geteilt, oben in einem Silber gestückten Rand ein Löwe (Burggrafschaft Nürnberg), unten ein Greif (Stettin); 3. geteilt, oben ein Greif (Pommern), unten ein Greif (Wenden); die zweite Reihe (5. 4. 6.) 5. ein Greif linksgewendet (Cassuben?), 6. ein Greif (Barth?); die dritte Reihe (8. 7. 9.) 8. ein Adler (Schlesien), 9. geteilt, oben ein gekrönter Löwe, unten ein Stufengiebel (Rügen); die vierte Reihe (11. 10. 12.) 10. quadriert (Grafschaft Zollern), 11. ein Fischgreif (Wolgast), 12. geteilt, oben ein wachsender Greif, unten geschacht (Usedom); die fünfte Reihe (14. 13. 15.) 13. Regalienfeld, 14. lediges Schrägkreuz, bewinkelt mit vier Rosen (Gützkow), 15. ein Adler (Crossen); vgl. auch Siebmacher Souv 3, S. 109 und Taf. 120 f.
  15. Geteilt; vgl. Siebmacher Bi, S. 103 und Taf. 171.
  16. Gespalten; vgl. Siebmacher Bi, S. 144 und Taf. 227.
  17. Zum Epitaph für Joachim Zerer vgl. Smith 1994, S. 143.
  18. Vgl. dazu und zum Folgenden Seeger 1932, S. 33–86; Thieme/Becker Bd. 30, S. 27; Cante 1995, S. 504 und Anm. 4 mit weiterer Literatur.
  19. Vgl. Brockmann 1994, Nr. 36; Habich 1994, Teil 1,2 Nr. 2251 mit Taf. CCXXIX, 2; Habich 1932, S. 315–332; Habich 1928, S. 11–16; Habich (1925/26), S. 46–57; Menadier 1901, Nr. 53 mit Taf. 8,53 h.
  20. Vgl. zum Folgenden Cante 1995, S. 504–525; Fuhrmann 2006 b, S. 260–266. Die Grabplatte vgl. Nr. 202.
  21. Vgl. Brehm 1994, S. 35–37. Siehe zu Praetorius auch Cante 1995, S. 523 f., Fuhrmann 2006 b, S. 263 f. und ADB Bd. 26, S. 533.
  22. Vgl. zu Sabinus Cante 1995, S. 522, Fuhrmann 2006 b, S. 265 mit Anm. 259 und ADB Bd. 30, S. 107–111.
  23. Post miserum funus pulvis et umbra sumus., vgl. das 1536 von Loy Hering für den letzten Abt von Auhausen, Georg Truchseß von Wetzhausen, geschaffene Relief des Letzten Gerichts im Südflügel des Kreuzgangs des Eichstätter Doms; vgl. Mader 1924, S. 228 f. Vgl. auch Walther Proverbia, Nr. 25  207, 25  054. „Post mortem fumus pulvis et umbra sumus“, Walther Proverbia, Nr. 22  019a, 25  203, 36  626b; vgl. auch Fuhrmann 2006 b, S. 264 f.
  24. Elis 1857, S. 86; Scheffer 1864, S. 50; Hermes 1896, S. 78; Hinz 1964, S. 139.
  25. Vgl. Fuhrmann 2006 b, S. 264 f.
  26. Habich 1994, T. 1,2,1, S. 323 Nr. 2241 mit Taf. CCXXVIII; vgl. auch Fuhrmann 2006 b, S. 264 mit Anm. 48.
  27. Vgl. Anm. 4.
  28. Iserloh 1999, S. 285; Fuhrmann 2006 b, S. 265 f.
  29. Vgl. oben Anm. 12. Zu Wipo siehe LexMA Bd. IX, Sp. 243 f. Art.: Wipo (Tilmann Struve).
  30. Luther Werke Bd. 3, S. 703 f. Nr. 18; Luther WA, Bd. 35, S. 159. Zeitgenossen hatten auf Luther sogar eine Parodie dieser Ostersequenz geschaffen; vgl. AH 42, S. 15 f.
  31. Etwa zur Inschrift I: „Da sihstu den todt, du must sterben, da hilfft nichts fur“; vgl. Luther WA Bd. 2, S. 691, Z. 28. Auch das Begriffspaar in den Inschriften D und E: MORS und PECCATA werden in Luthers „Sermon von der Bereitung zum Sterben“ betont; vgl. Luther WA Bd. 2, S. 680–697.
  32. Vgl. dazu und zum Folgenden Cante 1995, S. 521–525; Fuhrmann 2006 b, S. 263.
  33. Vgl. Cante 1995, S. 525; Fuhrmann 2006 b, S. 266.

Nachweise

  1. Haber 1739 (A, C, H), S. 43 f.
  2. Uffenbach 1753 (B), S. 147.
  3. Elis 1857, S. 86 (A, C, H).
  4. Niemann 1824 (B), S. 32.
  5. Lucanus 1837, S. 8 (B).
  6. Scheffer 1864, S. 50 (A, C, H).
  7. Hermes 1896, S. 78 (C, E, F, H).
  8. BKD, S. 304 (C, F, H).
  9. Hinz 1964, S. 132–139 und passim (alle außer G, I).
  10. Flemming/Lehmann/Schubert 1990, S. 152 (B).
  11. Cante 1995, S. 506, 508 f. (A–C).
  12. Fuhrmann 2006 b, S. 261 f., 264 mit Abb. 4–10, 12–14.

Zitierhinweis:
DI 75, Halberstadt Dom, Nr. 201 (Hans Fuhrmann), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di075l003k0020106.