Inschriftenkatalog: Dom zu Halberstadt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 75: Halberstadt Dom (2009)

Nr. 138 Dom, Depot A. 16. Jh.

Beschreibung

Meßkelch, Domschatz Inv. Nr. 590; Silber, vergoldet, getrieben, Lötstelle am Fuß (Silber), leichter Weinfraß, Nodus auf den unteren Schaftteil erneut aufgelötet. Sechspaßfuß auf einem Standring; von Hohlkehlenprofilen gerahmte, im Tremolierstich verzierte Zarge; der steile Anlauf geht in einen sechseckigen Schaft über, der durch gekehlte und gekordelte Profile von Fuß und Kuppa abgesetzt ist, in dessen hochrechteckige Felder geometrische Muster graviert sind; der Nodus getrieben und auf Ober- und Unterseite mit gravierten Maßwerkfenstern geschmückt; auf den sechs durch Hohlkehlenprofile abgesetzten rautenförmigen Rotuli in Konturschrift graviert die Anrufung.

Maße: H. 17,1 cm, B. 13,1 cm, Bu. 0,9 cm.

Schriftart(en): Frühhumanistische Kapitalis.

SAW Leipzig, Inschriftenkommission (Hans Fuhrmann/Marion Gronemann) [1/1]

  1. I//H//E//S//V//S

Kommentar

Die Schrift zeichnet sich durch die typischen Formen der frühhumanistischen Kapitalis aus, die seit etwa 1480 – zunächst in Gemälden – in Halberstadt Verwendung fand. Die Schaftenden der Buchstaben sind verbreitert, epsilonförmiges E findet sich, der Balken des H ist mit einem nach unten weisenden Bügel versehen, I weist in der Schaftmitte einen Nodus auf. Begleitet wird jeder Buchstabe von graphischen Zeichen, deren Strahlen nach außen weisen.

Zitierhinweis:
DI 75, Halberstadt Dom, Nr. 138 (Hans Fuhrmann), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di075l003k0013808.