Inschriftenkatalog: Dom zu Halberstadt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 75: Halberstadt Dom (2009)

Nr. 261 Dom, Depot 1635

Beschreibung

Zwei Vasen, I. Domschatz Inv. Nr. 329 (A), II. 330 (B);1) Zinn, ehemals vergoldet (?), gegossen und abgedreht, Henkel angelötet, Teile der Verzierung von Inv. Nr. 329 noch mit Teilen der Farbfassung (Goldbronze), Nr. 330 etwas sulfiert, sonst gut erhalten. Jeweils über mehrfach abgestuftem und profiliertem Fuß und rundem, mit wirtelförmigen Nodus abschließenden Schaft erhebt sich der kelchförmige Gefäßkörper, dessen oberes Ende in einen Wulst und dreifache Profilierung übergeht. Der Gefäßhals schließt sich zunächst verjüngend, dann verbreiternd an und geht abschließend in eine flache Öffnung über. Am Rand der Öffnung und an den Profilen am Gefäßhals sind einander gegenüberliegend zwei geschweifte Henkel angelötet. Jeweils auf dem flachen Absatz des Fußes graviert umlaufend der Stiftername mit Initialen und Jahreszahl: auf I. Inschrift A, auf II. Inschrift B.

Maße: H. 31 cm (I.), 30,4 cm (II.), D. 17,8 cm (I., II.), Bu. 0,6–0,9 cm (A), 0,9–1 cm (B).

Schriftart(en): Kapitalis.

SAW Leipzig, Inschriftenkommission (Hans Fuhrmann/Marion Gronemann) [1/1]

  1. A

    CHRISTOF · STRAVBE · V(ICARIVS) · ET · AE(DIFICANDI) · M(AGISTER) · E(CCLESIAE) · H(ALBERSTADENSIS) · 1635 ·

  2. B

    C(HRISTOF) · S(TRAVBE) · 1635 ·

Übersetzung:

A: Christof Straube, Vikar und Baumeister der Halberstädter Kirche 1635.

Kommentar

Die Schrift wirkt wie eingeritzt, teils ist jedoch die leichte Struktur eines Grabstichels erkennbar, vgl. zum Beispiel das R. Sporen sind an den Schaft-, Balken- und Bogenenden nicht immer konsequent angebracht und von unterschiedlicher Stärke. Die linke Haste des M ist stärker schräggestellt als die rechte, der Mittelteil verkürzt.

Siehe zu Christoph Straube Nr. 260 †.

Anmerkungen

  1. Nebe 1889/1890, S. 88; Hermes 1896, S. 93; BKD, S. 275 (beide unter Inv. Nr. 329).

Zitierhinweis:
DI 75, Halberstadt Dom, Nr. 261 (Hans Fuhrmann), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di075l003k0026102.