Inschriftenkatalog: Dom zu Halberstadt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 75: Halberstadt Dom (2009)

Nr. 210a Dom 1565

Diese Katalognummer ist ein Nachtrag zu DI 75 Die Inschriften des Doms zu Halberstadt aus dem Anhang des Bandes DI 86 Die Inschriften der Stadt Halberstadt.

Beschreibung

Fragment eines Kreuzfußes; Domschatz, ohne Inv.-Nr.; Holz, farbig gefaßt; gut erhalten, gereinigt und restauriert; es handelt sich um den Fuß eines Kalvarienberges mit einem Totenschädel und einem davorliegenden Knochen, der Steckschuh für das Kreuz ist noch vorhanden, auf der Unterseite, die ehemals auf einer weiteren Basis geruht hatte, zeilenweise mit Tinte angebracht die Stifterinschrift.1)

Maße: H. 4,5 cm, B. 9,5 cm T. 5 cm, Bu. 0,2–0,4 cm.

Schriftart(en): Schreibschrift.

  1. Ego Johannes · Zygeler / Co(m)missari(us) hui(us) sacelli / dedi In honorem Jesu / Crucifixi et V(i)rginis / Marie 1 · 5 · 65 / et ecclesie collegiate / S(ancti) Sebastianea)· in / Magdeborch Vicari(us) / 1 · 5 · 60 ·

Übersetzung:

Ich, Johannes Zygeler, Commisarius dieser Kapelle habe [es] zu Ehren des gekreuzigten Jesu und der Jungfrau Maria 1565 gegeben und [bin] Vikar der Kollegiatkirche des Heiligen Sebastian in Magdeburg1560.

Kommentar

Um welche Kapelle es sich handelt, für die das Kruzifix gestiftet wurde, läßt sich nicht mehr sagen. Der Kleriker Johannes Zygler könnte ein Verwandter jenes Eoban Ziegler gewesen sein, der zwischen 1503 und 1560 in Magdeburg belegt ist, der nicht nur erzbischöflicher Generaloffizial und Kanzler, Dekan von St. Nicolaus in Magdeburg gewesen ist, sondern auch Domherr in Halberstadt, Stiftsherr in St. Marien in Erfurt, Dekan in Langensalza und Professor in Leipzig.2)

Textkritischer Apparat

  1. Sebastiane] Sic!

Anmerkungen

  1. Ich danke Frau Christine Machate, der den Domschatz betreuenden Holzrestauratorin, die die Inschrift entdeckt hat und mich darauf aufmerksam machte, sehr herzlich.
  2. GS Magdeburg, S. 663 f., 670, 697, 741.

Zitierhinweis:
DI 75, Halberstadt Dom, Nr. 210a (Hans Fuhrmann), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di075l003k00210a3.