Inschriftenkatalog: Dom zu Halberstadt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 75: Halberstadt Dom (2009)

Nr. 199† Dom, Kreuzgang 1553

Beschreibung

Sterbevermerk für den Domherrn Nicolaus von Lochow; vermutlich von seinem Epitaph, das vormals links von der Türe zum Chorumgang zwischen dem ersten und zweiten Gewölbejoch des Kreuzgangs angebracht war. Allerdings käme mit geringerer Wahrscheinlichkeit auch die Grabplatte in Frage, die ehemals vor der nordöstlichen Eingangstür lag.1)

Text nach Oeynhausen, Sammlung.

  1. Anno salutis 1553 3 Febr(uarii) obiit in Christo Venerabilis D(omi)n(u)s Nicolaus Lochaw hujus Eccles(ie) Canonicus

Übersetzung:

Im Jahr des Heils 1553, 3 Februar starb in Christus der ehrwürdige Herr Nicolaus von Lochow, dieser Kirche Kanoniker.

Wappen:
Lochow2).

Kommentar

Im Anschluß an die Nachricht bei Oeynhausen folgt in Klammern die Wendung: „folgen lateinische Distichen“. Dieser Text des Epitaphs wurde also nicht aufgenommen. Ein Domherr Nicolaus von Lochow ist in den Halberstädter Quellen sonst nicht nachweisbar. Sein Wappen könnte jedoch dasjenige sein, das im nördlichen Gewölbezug des Neuen Kapitelsaales im siebten Joch angebracht ist und vielleicht einen gleichnamigen Domherrn repräsentierte.2) 1529 erscheint ein Nicolaus von Lochow, Domherr zu Halberstadt, in den Akener Ratsprotokollen.3) Im Jahr 1533 wird ein gleichnamiger Halberstädter Domherr zum Stiftsherrn an Sankt Sebastian in Magdeburg gewählt.4) Drei Jahre später erlangt er dort eine Majorpräbende, die er jedoch gleich wieder vertauscht. 1541 wird der Halberstädter Domherr als Altarist des von den Markgrafen von Brandenburg gestifteten Peter und Paul Altars im Praemonstratenserstift St. Marien auf dem Harlunger Berge bei Brandenburg genannt.5)

Anmerkungen

  1. Vgl. Halberstadt, Domarchiv, Grundriß des Kreuzgangs nach Haber von Carl Elis … 1836, ohne Signatur. Vgl. den Kommentar.
  2. In Blau drei bärtige Männerköpfe mit (silbernen) Eisenhüten; Tinkturen anders als Siebmacher Pr, S. 243 mit Taf. 293; ebd. SaA, S. 100 mit Taf. 64; ebd. AnhA, S. 38 mit Taf. 21. Eine Beschreibung des Wappens ist der Aufzeichnung beigegeben. Vgl. weiter Nr. 181 bei Anm. 8 und 22.
  3. Ratsprotokolle der Stadt Aken Bl. 65, Nr. 170 vom 13. 02. 1529. Vgl. auch Nr. 252, wo ein Heinrich von Lochow dieses Wappen trägt.
  4. GS Magdeburg Bd. 1,2, S. 837.
  5. GS Brandenburg Bd. 1,1, S. 210.

Nachweise

  1. Oeynhausen, Sammlung, Hannover, Niedersächsische Landesbibliothek Oy-H, 42 Nr. 194 (Julius Karl Adolf Friedrich Graf von Oeynhausen (1843–1886), Sammlung von Grabinschriften in deutschen Kirchen).

Zitierhinweis:
DI 75, Halberstadt Dom, Nr. 199† (Hans Fuhrmann), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di075l003k0019905.