Inschriftenkatalog: Dom zu Halberstadt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 75: Halberstadt Dom (2009)

Nr. 147 Dom, Depot E. 15./A. 16. Jh.

Beschreibung

Tuch, Domschatz Inv. Nr. 317a; Futterstoff zu einem Seidenbrokat mit Doppeladlern, 13. Jh., Inv. Nr. 317.1) Rechteckig, Leinen, indigoblau, mit Borte und Fransenkante aus roten und dunkelblauen Seidenfäden, getrennt durch je ein Feld mit Ornamentmuster. Auf beiden Seiten der Borte umlaufend eingewebt die Buchstaben, das H in Rot und das M in Blau.

Maße: H. 69 cm, B. 91 cm, Bu. 1 cm.

Schriftart(en): Frühhumanistische Kapitalis.

  1. H // M

Kommentar

Den Buchstaben fehlen sämtliche Sporen. H in kapitaler Form, weist an einem breiten Balken den typischen, hier nach unten weisenden Bügel auf. Byzantinisches M ist ohne jegliche Verzierung. Die Funktion der beiden Buchstaben ist ungeklärt. Es mag sich um Initialen oder auch um bloßen Schmuck in Buchstabenform gehandelt haben. Die Frühhumanistische Kapitalis kommt in Halberstadt seit dem letzten Jahrzehnt des 15. Jahrhunderts vor und erfährt in der ersten Dekade des folgenden Jahrhunderts größere Verbreitung.2)

Anmerkungen

  1. Lucanus 1866, S. 60 unter Nr. 53; Nebe 1889/1890, S. 87; Zschiesche 1895, S. 155; Hermes 1896, S. 104; BKD, S. 288; Doering 1927, S. 75; demnach ein Kelchvelum.
  2. Vgl. Nr. 100, 123, 129, 137, 138, 161.

Zitierhinweis:
DI 75, Halberstadt Dom, Nr. 147 (Hans Fuhrmann), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di075l003k0014707.