Inschriftenkatalog: Dom zu Halberstadt
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 75: Halberstadt Dom (2009)
Nr. 54 Dom, Depot E. 14. Jh.
Beschreibung
Pluviale, Domschatz Inv. Nr. 233;1) Reste von Seidengewebe mit Seidenstickerei (Opus anglicanum) auf grobem Leinengrund. Das Pluviale ist aus verschiedenen Stücken unterschiedlicher Größe zusammengesetzt; auf mit Blüten besticktem Grund große gestickte Medaillons, darin auf der Vorderseite links Engel mit ausgebreiteten Schwingen, rechts Engel, die Gegenstände in Händen halten. Auf der Rückseite links oben und unten rauchfaßschwingende Engel, rechts die Madonna mit Kind auf einer Thronbank sitzend, darunter die Himmelfahrt Christi (?)2), darunter wiederum eine beschnittene Szene, rechts davon eine Marienkrönung (?)3), unter dieser Szene das Pfingstwunder (?)4), und darunter folgend eine beschnittene ähnliche Szene5), rechts davon eine einen Stab haltende Gestalt6) und eine weitere Gestalt, beide nur zur Hälfte zu sehen, vielleicht in Wellen stehend; auf dem Clipeus eine weitere Pfingstszene (?)7), auf der rechten Vorderseite unterhalb der Schulter nahe dem Rand der gestickte Buchstabe, lila auf hellem Grund. Das Gewand ist stark beschädigt, das Seidengewebe fehlt fast ganz, Seidenstickerei ist großflächig ausgefallen.
Maße: H. 103 cm, B. 123 cm, Bu. 1,9 cm.
Schriftart(en): Gotische Majuskel.
E
Anmerkungen
- Nebe 1889/1890, S. 87; Hermes 1896, S. 112; BKD, S. 284.
- In der Mitte zwischen Heiligen ein in Wolken verschwindender Gewandsaum.
- Auf einer Thronbank links Maria, rechts Christus mit Kreuznimbus, ein Buch haltend, über den Köpfen eine Gestalt schwebend (ein Engel?), die eine Krone über Maria hält.
- Vier betende, nach oben schauende Heilige, dort eine Taube (?), einen Kreuznimbus (?) oder ähnliches haltend.
- Vier betende Heilige, die nach oben schauen, wo etwas Wellenförmiges zu sehen ist.
- Christophorus (?).
- Betende nach oben schauend.
Zitierhinweis:
DI 75, Halberstadt Dom, Nr. 54 (Hans Fuhrmann), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di075l003k0005407.
Kommentar
Das unziale E ist dünn ausgeführt. Der Buchstabe zeigt einen durchgehenden Abschlußstrich. Möglicherweise handelt es sich um eine Initiale, um Besitz anzuzeigen. Eine Datierung läßt sich aus dem einen, noch dazu diffusen Buchstaben nicht ableiten. Deshalb wird nach dem kunsthistorischen Befund datiert.