Die Inschriften des Doms zu Halberstadt

Hinweis: Diese Einleitung enthält Abweichungen gegenüber der Druckfassung. Alle Von-Bis-Angaben bei Verweisen auf Katalognummern (z. B. Nr. 213223) wurden aus Referenzierungsgründen zu kommaseparierten Listen aufgelöst.

5. Die Schriftformen

Der Inschriftenbestand des Halberstädter Doms bietet durch die hohe Anzahl an original überlieferten Inschriften zuverlässiges Material für eine paläographische Auswertung und verschafft einen guten Überblick über die zeitliche Staffelung der jeweils verwendeten Schriftarten.174)

5.1. Ältere Majuskelschriften

5.1.1. Kapitalis

An sechs Inschriftenträgern finden sich Inschriften, die in einer älteren Kapitalis ausgeführt worden sind.175) Diese Schriftform der Antike war – aus Spätantike und Frühmittelalter überkommen – seit der karolingischen Epoche erneut gepflegt worden. Sie wurde – zwar nicht mehr in klassischer Form – noch in spätkarolingischer und ottonischer Zeit benutzt. Teilweise überdauerte sie – nach Herstellungsort abgewandelt – auch noch bis ins 12. Jahrhundert. Auf Inschriftenträgern aus verschiedenen Materialien ist diese Schriftform auch in Halberstadt nachzuweisen. Neben einem Intaglio aus Bergkristall (Nr. 1) bewahren ein Kalksteinsarkophag (Nr. 3), eine Elfenbeintafel (Nr. 4) und drei Gewebe (Nr. 18, 26, 32) diese Schriftform. Ihr Vorkommen erstreckt sich aus der spätkarolingischen Zeit des späten 9. Jahrhunderts über die ottonische Epoche und über die zweite Hälfte des 12. bis in das 13. Jahrhundert.

Eine zwar nicht mehr dem klassischen Kanon entsprechende Kapitalis aus spätkarolingischer Zeit überliefert ein in ein Tafelreliquiar eingefügter Intaglio, der als Siegelstein hergestellt worden war.176) Die dünnstrichige und vergleichsweise schmal proportionierte Schrift weist keinerlei Sporen auf. Der [Druckseite XLVII] Balken des A ist vergleichsweise niedrig angesetzt. Das O in kreisrunder Form ist ein wenig kleiner als die übrigen Buchstaben. E und F sind sehr schmal proportioniert. Lediglich das V ist breiter. Die tief und breit eingehauene Schrift am Sarkophag des Halberstädter Bischofs Bernhard (923–968) ist zwar ebenfalls nicht mehr als klassische Kapitalis, aber immer noch als klar und eindrucksvoll zu bezeichnen.177) Von ihren ausgewogenen Proportionen weichen nur das A mit einem leicht nach links übergreifenden Deckbalken und die eingestellte Cauda des Q ab.178) Das H ist etwas verbreitert. Wesentlich flüchtiger wurden die fragmentarischen Buchstaben vermutlich des späten 10. Jahrhunderts graviert, die heute ein römisches Elfenbeindiptychon des 5. Jahrhunderts schmücken.179) Auch wenn das A, dem Zeitgeschmack entsprechend, einen nach unten gebrochenen Balken aufweist und kräftige Sporen an den Schaft-, Balken- und Bogenenden angebracht wurden, so zeigt das N doch durch die Linksschrägenverstärkung der Schräghaste ein deutliches Element der klassischen Kapitalis.

Die Inschriften auf den Fanones einer Mitra und dem Besatz einer Kasel, die beide aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts herrühren, letztere vielleicht sogar aus dem Anfang des 13. Jahrhunderts, zeigen zwar ebenfalls noch Elemente der klassischen Kapitalis, wie etwa leichte Linksschrägenverstärkung, aber auch schon etliche Abweichungen: kräftige, teils gespaltene Sporen, tiefe Bogenwölbungen des C und einen verkürzten Mittelteil des kapitalen M.180) Auch weist das A einen beidseitig überstehenden Deckbalken auf, und es neigt zur trapezoiden Form. Ob die Inschrift auf dem Besatzstreifen eines Antependiums auch noch unter die Kapitalisinschriften gerechnet werden kann, ist nicht vollständig gesichert.181) Auch hier zeigt das A Trapezform und die Linksschrägenverstärkung tritt nicht mehr auf. Außerdem können nur wenige Buchstaben bewertet werden. Möglicherweise handelt es sich bei diesen Inschriften auch um kapitale Schriftformen der romanischen Majuskel, die hier ausschließlich vorkommen.182)

5.1.2. Byzantinische Majuskel

Sieben Schatzstücke im Halberstädter Domschatz mit griechischen Schriftzeichen brachte Bischof Konrad von Krosigk (1201–1208, † 1226), der am Vierten Kreuzzug (1203/04) teilgenommen hatte, vermutlich mit nach Halberstadt.183) Sie weisen sämtlich byzantinische Majuskelformen auf.184) Das älteste Stück läßt sich nicht eindeutig beurteilen, da die Schrift durch einen bedeckenden Cabochon aus Bergkristall gebrochen wird.185) Die Buchstaben weisen leicht überstehende Sporen auf. Das runde C für Sigma ist offen, die O sind unten ein wenig spitz. Klare Formen weisen zwei Elfenbeintafeln auf.186) A als abgekürzte Bezeichnung für ΑΓΙΟC ist immer in den Artikel O eingeschrieben. Am oberen Ende der Schräghaste des K zeigt ein kleiner Sporn nach unten. Fast ohne Sporen sind die Buchstaben am Demetrios-Reliqiuar.187) Das P ist etwas vergrößert. Keilförmige Schaft- und Bogenenden sieht man an einem weiteren Enkolpion.188) Hier ist das byzantinische C für Sigma fast geschlossen. Serifen und geschwungene Formen sowie keilförmige Schaft-, Balken- und Bogenenden sind auch an der Weihbrotschale zu sehen, die in Halberstadt zu einem Stephanus-Reliquiar umgearbeitet worden war.189) Der Balken des A ist leicht rechtsschräg gestellt, der Mittelteil des M ein wenig zum Schaft hin gebogen, das Omega etwas höher gestellt als die übrigen Buchstaben. Die Schräghaste des N ist eingezogen. Die Innenkonture der Buchstaben sind geschwungen. Die Buchstaben eines weiteren Demetrios-Reliquiars zeigen dort, wo sie emailliert sind, kräftige Sporen und häufig ähnlich geschwungene [Druckseite XLVIII] Formen wie die der Weihbrotschale.190) Der Mittelbalken des E ragt über die beiden Bogenenden hinaus. Aus dem Rahmen fallen die jüngsten Inschriften an zwei eucharistischen Tüchern.191) Die gestickten Buchstaben stehen sehr gedrängt beieinander. Sie wirken schmal und hoch, die Proportionen sind eigentümlich verschoben. Zwischen die Majuskelbuchstaben sind immer wieder Minuskeln eingestreut worden. Zwei griechische Buchstaben finden sich an einem Kaselbesatz vom Anfang des 13. Jahrhunderts an einer Kasel aus dem zweiten Viertel des 13. Jahrhunderts, aus hiesiger Herstellung das jüngste Beispiel.192)

5.1.3. Romanische Majuskel

Nur acht Inschriftenträger weisen die romanische Majuskel auf.193) Dieser Bestand ist – etwa im Vergleich zum benachbarten Hildesheim mit 39 Inschriften in romanischer Majuskel194) – gewiß auch deshalb gering, weil durch die Zerstörung der Stadt bei der Eroberung durch Heinrich den Löwen im Jahr 1179 viele der vorhandenen Kunstwerke verlorengegangen sind.195) Von den Inschriften in romanischer Majuskel entstammen fünf dem 12. Jahrhundert. Eine weitere scheint eine in diesem Jahrhundert entstandene Überarbeitung einer älteren Schrift zu sein. Zwei Inschriften, die im ersten Viertel des 13. Jahrhunderts angefertigt wurden, sind schon als Übergangsschriften zur gotischen Majuskel anzusehen.196) Trotz ihrer nur geringen Anzahl und der unterschiedlichen Techniken, in denen sie hergestellt wurden, läßt sich eine chronologische Schriftentwicklung zur gotischen Majuskel hin beobachten.

Die beiden ältesten Wirkteppiche (Nr. 10, 14) sind gewebt, ein Teppichfragment (Nr. 13) ist geknüpft. Die Inschrift des Bursenreliquiars (Nr. 12) ist ebenso mit dem Grabstichel des Goldschmiedes gefertigt wie die eines Leuchterpaares (Nr. 16) und des Kreuzreliquiars (Nr. 24), das eine niellierte Inschrift zeigt. Zwei Inschriften (Nr. 19, 20) schließlich signalisieren durch ihre Formen den Übergang zur gotischen Majuskel. Frühneuzeitliche gemalte Kopien zweier Teppiche des 12. Jahrhunderts (Nr. 11 †, 15 †) geben in ihrer Schriftbehandlung noch eine Ahnung der ursprünglichen Formen einer romanischen Majuskel.

Besonders stark erweisen sich Übereinstimmungen zwischen den Buchstabenformen des Wirkteppichs (Abrahamsteppich) und des Knüpfteppichfragments. Trotz unterschiedlicher Flächigkeit der Buchstaben in den beiden Textilien erwecken die starken Sporen an Schaft-, Balken- und Bogenenden diesen Eindruck, ebenso wie die manchmal leicht verschoben wirkenden Formen gerundeter Buchstaben. So etwa in dem verunglückten O des Wortes EGO im Abrahamsteppich197) und im D des Wortes QVANDO des Knüpfteppichfragments198). Starke Übereinstimmungen weist das unziale H in beiden Teppichen auf, wie auch das P und das unziale E, das kapitale T sowie das X. Wesentlich akkurater geformt wirken die ebenfalls gewirkten Buchstaben des sog. Apostelteppichs.199) Ihre Formen scheinen nach einem eher geometrischen Prinzip klarer gestaltet zu sein. Die wenigen unzialen Buchstaben sind gebändigter. Feine, dünne Sporen zieren Schaft-, Balken- und Bogenenden. Das O ist immer spitzoval. Die Umrisse der Buchstaben passen in ein immer gleiches Schema von Höhe und Breite. An die Stufe der Schriftentwicklung des Apostelteppichs schließen sich die gravierten Inschriften der beiden Leuchter200) sowie die niellierte des Kreuzreliquiars an201). Die Buchstabenformen der beiden Leuchter sind etwas schwungvoller. Dazu tragen die geschwungenen Linien des unzialen A bei, dessen linker Schaft fast wie ein schräggestelltes S wirkt. Auch im Nexus litterarum von VS und im runden T läßt sich diese Entwicklung verfolgen. Eine direkte Fortsetzung bildet die Schriftform [Druckseite XLIX] der Inschrift des Hornkästchens, das als Kreuzreliquiar umgenutzt worden war.202) Auch hier stellt man Schaft-, Balken- und Bogenverbreiterungen durch Sporen fest, die oft sehr ähnlich wirken, wie etwa ein Vergleich des L in den Inschriften zeigt. Wenn auch in derselben Technik gefertigt, kann die Inschrift des Bursenreliquiars nicht direkt mit den übrigen Goldschmiedearbeiten verglichen werden.203) Seine Buchstaben scheinen ursprünglich aus anderer Zeit zu stammen und im zwölften Jahrhundert überformt worden zu sein, was einen unspezifischen Befund zur Folge hat. Vor allem die fast vollrunden O, aber auch die Cauda des R oder der bis zur Grundlinie gezogene Mittelteil des M weisen auf eine Entstehung noch im 10. Jahrhundert hin. Lediglich das unziale D mit dem fast waagerechten oberen Bogenabschnitt erinnert an den entsprechenden Buchstaben des 13. Jahrhunderts am Reliquienkästchen aus Horn.204) Der aufgemalte Kreuztitulus des Triumphkreuzes205) und eine gravierte Reliquienbeischrift am Armreliquiar des heiligen Nikolaus206) zeigen den Übergang zur gotischen Majuskel. Hier finden sich im Halberstädter Bestand erstmalig echte Bogenschwellungen sowie der Abschluß der Buchstaben C und unziales E.

5.1.4. Gotische Majuskel

Die gotische Majuskel als hauptsächliche Schriftform findet man an 38 Inschriftenträgern. In dieser Mischmajuskel nehmen die Rundungen zu, die Bogenschwellungen verstärken sich, die Buchstaben werden immer flächiger und schließlich werden sie vollständig abgeschlossen.207)

Am Anfang dieser Schriftentwicklung stehen zwei Inschriften, die vom Duktus her noch der romanischen Majuskel verpflichtet sind, jedoch schon Elemente der gotischen Form aufweisen. Der Form nach gehören der aufgemalte Titulus des Triumphkreuzes208) und die Reliquienbeischrift am Armreliquiar des heilige Nikolaus209) zwar noch zur romanischen, ihre Ausführung zeigt jedoch schon Elemente der gotischen Majuskel. Die Bögen weisen schon Bogenschwellungen auf, die Sporen werden kräftiger und einzelne Buchstaben zeigen fast durchgehende Abschlußstriche. Ab dem vierten Jahrzehnt des 13. Jahrhunderts setzt sich die Schriftform schnell durch. Schon vor der Mitte des Jahrhunderts findet sie sich nicht nur gemalt am Halberstädter Schrank210), sondern auch gewirkt am Karlsteppich211) und eingehauen an einer Figur des Tympanons am Westportal212). Flächigkeit der Buchstaben und Bogenschwellungen, wie sie etwa das pseudounziale A am Halberstädter Schrank zeigt, stärkere Bogenschwellungen gerundeter Buchstaben wie unziales D, M, O und Q am Karlsteppich oder durchgezogene Abschlußstriche, wie sie das C der Euphemienkasel213) aufweist, sind die Kennzeichen der frühen Form dieser Schriftart. Vollständig durchgesetzt hat sie sich am Ende des 13. Jahrhunderts in Guß und Gravur, wie am Formenreichtum der Ablaßtafel aus Liebfrauen214) und den Chorglocken des Domes215) zu sehen ist. Zunehmend runde Formen, Flächigkeit der Buchstaben, Bogenschwellungen sowie Verbreiterungen der Buchstabenenden und kräftige Sporen bestimmen nun das Bild. Ein früher Höhepunkt ist in einer sorgfältig stilisierten, gemalten Inschrift am Deckel einer Dose216) erreicht und in einer gegossenen bzw. gravierten Inschrift eines Taufbeckens aus der Kirche St. Paul217). Buchstaben wie C, unziales E und M, auch kapitales G werden nahezu vollrund abgeschlossen und mit einem oder mehreren Zierstrichen versehen. Stark geschwungene Formen sieht man an den Kaltmalereien zweier Vortragekreuze vom Ende des 13. oder dem Anfang des [Druckseite L] 14. Jahrhunderts.218) Die Formen werden immer stärker geschwungen, die Schäfte enden breit, die Buchstabenmitte ist zuweilen ein wenig eingeschnürt. Ähnliche Buchstabenformen zeigt auch ein Marientabernakel aus dem ersten Viertel des 14. Jahrhunderts.219) Neben den runden Formen und den Abschlußstrichen kennzeichnen kleine Zierpunkte diese Inschrift. Fast klobig wirkt eine gravierte und niellierte Reliquienbeischrift aus der Zeit um 1343.220) Die gedrungenen Buchstaben schließen fast alle immer kleiner gewordene Binnenfelder ein. Dadurch haben sich die Proportionen etwa von L oder N bis zum Grotesken verändert. Ähnlich klobige Buchstabenformen kommen auch an dem Fragment eines Stickteppichs aus dem dritten Viertel des 14. Jahrhunderts vor, dessen Binnenräume – z. B. des D – sehr klein und in oblonger Form gestaltet werden.221) Eine gestickte Altardecke des zweiten Drittels dieses Jahrhunderts zeigt ähnlich kleine Buchstabenbinnenräume.222) Die Abschließung der Buchstaben kennzeichnet die gemalten Inschriften zweier Schalen.223) Die Bogenschwellungen werden stärker und die Buchstabenenden sind verbreitert. Schmale, durchgebogene Striche schließen die Buchstaben ab. Die Innenkonture verlaufen gerade und folgen nicht der äußeren Bogenschwellung. Unziales M kommt in seiner symmetrischen Form vor. Die oblongen Binnenräume bleiben hier in maßvollen Proportionen. Die Abgeschlossenheit ist auch an den Bildfenstern der Marienkapelle (vor 1362) und des Chorumgangs (E. 14./um 1400 bis A. 15. Jh.) feststellbar. Aber die Buchstabenformen werden nun immer verspielter. Sah man zunächst noch moderate Bogenschwellungen und Schaftverbreiterungen sowie sehr weit am Buchstabenkörper ausgezogene Sporen224), so werden am Anfang des 15. Jahrhunderts daraus verschnörkelte Formen. Kräftige an den Seiten ausgezogene Deck- und Basisstriche sowie geschwungene, gebogene und doppelte oder dreifache Zierstriche schmücken nun die Buchstaben.225) Neben feinen, schaftbegleitenden Zierstrichen findet man betonte Konturen und nach außen oder innen umgebogene Abschlußstriche. Doch kommt gleichzeitig schon in den frühesten Bildfenstern des Halberstädter Domes die gotische Minuskel als zukunftsweisende Schriftform vor.226) Sie wird seit dem Anfang des 15. Jahrhunderts zur vorherrschenden Schriftform. Späte Formen der gotischen Majuskel finden sich in den Anrufungen auf einem bestickten Pontifikalhandschuh227), in verschiedenen Kreuztituli an Paramenten und liturgischem Gerät.

5.2. Minuskelschriften

5.2.1. Gotische Minuskel

Vorherrschende Schriftform der zweiten Hälfte des 14. und des 15. Jahrhunderts ist die gotische Minuskel. Sie kommt an 99 Inschriftenträgern vor. Aus der Buchschrift übernommen gehört zu ihren Stilprinzipien die Brechung der Schäfte und Bögen, die bis zur Reduzierung gebrochener Buchstabenteile zu Quadrangeln gehen und in einen gitterartigen Charakter der Schrift münden kann.228)

Sieht man von einem frühen Beispiel aus dem ersten Viertel des 14. Jahrhunderts ab, dessen Träger, ein Marientabernakel229), wahrscheinlich aus Frankreich oder dem Rheinland stammt, so hält die gotische Minuskel mit der Glasmalerei der Marienkapelle in der Zeit vor 1362230) und des Chorumgangs um 1400 bzw. am Anfang des 15. Jahrhunderts231) durch die Glasmalereiateliers Einzug in Halberstadt.

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In den ältesten Bildfenstern der Marienkapelle, die alle aus derselben Werkstatt herrühren232), kommt noch eine buchschriftliche Form der gotischen Minuskel vor. Die Brechung der Buchstaben hat hier erst in Ansätzen stattgefunden. Runde Buchstabenformen und fließende Übergänge prägen noch das Bild. Das gilt etwa für doppelstöckiges a und o sowie für e. Etliche Buchstaben sind miteinander verbunden. Eine erste typisch epigraphische Form der gotischen Minuskel findet sich nur in einzelnen Buchstaben der Scheibe 7a des Fensters süd III.233) Dort werden die Schäfte und Bögen im Mittellängenbereich gebrochen, ansonsten bleibt es bei gerundeten Formen. Wenige Jahrzehnte später, um 1400 bzw. am Anfang des 15. Jahrhunderts, sieht man im Scheitelfenster des Obergadens und in den untergegangenen, ehemals im Maßwerk des Chorumgangsfensters süd IV (Johannesfenster) befindlichen Scheiben sehr sorgfältig stilisierte Buchstaben.234) Die Schaftenden sind gleichmäßig nach links umgebrochen, teilweise fast zu Quadrangeln verdichtet; die Schaftspitzen von d und l sind leicht gegabelt. An den zu Quadrangeln reduzierten Fahnen des r verläuft ein Haarstrich, oft innen parallel zum Schaft. Ein ähnlicher, feiner Zierstrich läßt sich auch am Schaftende des d beobachten. Langes s zeigt kurz vor der Brechung des Buchstabens an der äußeren Seite eine unregelmäßig wirkende Verdickung. Die beiden Bildfenster stammen aus derselben Werkstatt. Von ähnlicher Akkuratesse sind die Inschriften im Maßwerk des am Ende des 14. Jahrhunderts oder um 1400 entstandenen Chorumgangsfensters nord IV (Christusfenster). Auch hier finden sich zu Quadrangeln reduzierte Schaftspitzen, die Gabelung von Schäften und oft mehrfach angesetzte Haarstriche an Schäften. Die Inschriften in fünf weiteren Bildfenstern enthalten übereinstimmende Schriftformen.235) Diese Glasmalereien entstanden in derselben Werkstatt. Leitbuchstabenartig kommt in allen diesen Fenstern als Schluß-s ein Schleifen-s vor, außerdem u ohne Brechungen an den oberen Schaftenden, um es vom n zu unterscheiden, sowie als Worttrenner und Zeilenfüllung aus einzelnen Punkten zusammengesetzte Rosetten.

Die Inschriften der Chorschrankentüren236) entsprechen denjenigen, die, wenn auch in Konturschrift, die Holzschale mit dem Agnus-Dei237) zeigt, was sich besonders am waagerechten Balken des a oder am abgeschrägten Schaftende des t feststellen läßt. Auch die gemalten Inschriften eines Altarretabels zeigen ähnliche Buchstabenformen.238)

Über die Wandmalerei, wie ein erhaltenes Wandgemälde239) zeigt, scheint die Schrift mit ihren spitz gebrochenen und teilweise geschwungenen Formen in die gehauenen Inschriften auf Stein eingedrungen zu sein. An einer der Chorpfeilerfiguren240) findet sie sich zuerst in den Buchstaben einer Datierung mit römischen Zahlzeichen im Jahr 1427. Die zu unterschiedlichen Zeiten wohl in den fünfziger und sechziger Jahren des 14. Jahrhunderts entstandenen weiteren Chorpfeilerstatuen zeigen leicht abweichende Inschriftenformen. Gemeinsam ist ihnen, daß die Oberlängen bildenden Schäfte an b, h oder l jetzt stärker über ein gedachtes Zweilinienschema herausragen. An der Statue des Philippus sind sie keilförmig verbreitert und abgeschrägt, so auch die Unterlängen. Die Buchstaben der Inschriften am Tympanon des Nordportals, das um 1440 entstanden ist, wirken etwas geschlossener.241) Die Oberlängen bleiben hier weitgehend auf das Mittelband beschränkt, nur das lange s in Verbindung mit t ragt darüber hinaus, was auch für das doppelstöckige a zutrifft. Starke Übereinstimmung damit zeigen – ebenfalls erhaben ausgehauene – Inschriften an zwei Skulpturen, die vermutlich in derselben Werkstatt entstanden sind, wie einmal auch durch ein übereinstimmendes Steinmetzzeichen am Tympanon für das Nordportal bezeugt wird.242) Das zeigen besonders die Form des a mit dem leicht geschwungenen linken Teil des oberen Bogens und das t. Diese Schriftform gipfelt in der Glockenrede [Druckseite LII] der Osanna, der Sonntagsglocke des Doms.243) Das umlaufende, in Form, Proportion und Einzelheiten ästhetisch gestaltete Schriftband zeigt spitz geformte Bögen des a, o und q. Kleine Quadrangel dienen als Kürzungszeichen. Die Brechungen sind sehr gleichmäßig und immer unter Andeutung des Buchstabenbestandteils ausgeführt. Ähnlich sorgfältig hergestellt, unter Andeutung des bandartigen Charakters der Minuskel durch Schattenschraffuren, erweisen sich gravierte Inschriften an liturgischem Gerät.244)

Schwierig zu beurteilen sind die Minuskelinschriften auf Textilien. Oft sind sie durch ausgefallene Fäden nur schwer rekonstruierbar, andere wiederum wirken durch die Technik ungefüge und klobig, wenn auch die einzelnen Buchstaben akkurat wiedergegeben sind. Vieles vom Schmuck der gemalten, gravierten und ausgehauenen Buchstaben wie Zierstriche oder ähnliches fehlt hier. Die Buchstabenformen des Eustachius- oder Katharinenteppichs wirken ganz einfach, oft wurden nicht einmal die Brechungen vollständig durchgeführt – beim i oder auch am e und n.245) Der Schrägbalken des k wird jedoch durch zwei übereinandergestellte Quadrangel wiedergegeben. Deutlicher betont sind Brechungen am Elisabeth- oder Kindheit-Jesu-Teppich.246) Hier werden Quadrangel nach unten ausgezogen oder auch gegenläufige Zierstriche am Buchstabenende, etwa beim e, angebracht. Bestickte Kaselkreuze sind jedoch oft sehr einfach gehalten.

Nach der Jahrhundertmitte werden die eingehauenen oder gravierten Inschriften in gotischer Minuskel ein wenig komplizierter und manierierter. So sieht man an der Grabplatte für den Domkantor Heinrich Thamme mit einer sehr gedrängten Minuskel etliche konkav verschobene Linien, die sich an den Treffpunkten der einzelnen Buchstabenteile zu Spitzen bündeln.247) Die Bögen mancher Buchstaben greifen weit nach rechts aus. Ein zweites Quadrangel unterhalb der zu einer solchen umgeformten Fahne des r, die den Schaft kreuzt, zeigt eine folgende Kürzung an. Die Buchstaben an der Grabplatte des Dompropstes Heinrich Gherwen wirken durch schmale Proportionierung gelängt.248) Auffällig ist das zum ersten Mal vorkommende kastenförmige a mit nach unten durchgebogenem Deckbalken als eine Art Mischform zwischen Versal und Minuskelbuchstaben.

Eine Gruppe von Inschriften ist wohl um die Zeit der Domweihe 1491 entstanden. Übereinstimmende Formen weisen drei Inschriftenträger auf, die allesamt der Ausgestaltung des seit der Wölbung des Mittelschiffs 1486 fertiggestellten Domes zur Zeit der Weihe 1491 dienen sollten. Sie schmücken das von Erzbischof Ernst von Sachsen erneuerte Grabmal des Dompropstes Johannes Zemeke (Johannes Teutonicus, † 1245)249), geben die Stellen der beim Neubau des Chores aufgehobenen und später wieder eingebrachten Bischofsgräber Siegmunds (894–923), Arnulfs (996–1023) und Branthogs (1023–1036) an250), und eine bezeichnete ehemals eine Ende des 14. Jahrhunderts entstandene Statue eines der Heiligen Drei Könige in der Scheitelkapelle251), deren Bezeichnung damals entweder erneuert oder die erstmalig aufgetragen wurde. Die aufgemalten Inschriften weisen ähnliche Zierformen wie Zackenleisten, gegenläufig gebogene Kürzungsstriche oder in Knoten endende Buchstabenausläufer auf. Ähnliche Buchstabenformen finden sich auch an zwei Altartafeln, die am Ende des 15. Jahrhunderts entstanden sind.252)

Ein Ensemble von Dalmatik und Tunicella mit Kölner Borte weist die typischen Schrifteigenheiten dieser Gattung in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts auf.253) Brechungen sind zu Quadrangeln mit weit ausgezogenen Enden reduziert, Schäfte im Oberlängenbereich gebrochen, hier und da finden sich Zackenkanten an langen Schäften. Ein Antependium greift diese Formen vereinfacht wieder auf.254)

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Sehr elaborierte Buchstabenformen zeigen der Flügel eines Altarretabels und die durch ihre übereinstimmende Schrift als zugehörig identifizierte Predella.255) Wenn auch die Schrift des Altarflügels beschädigt ist, wird anhand der wenigen erhaltenen Buchstaben wie a oder e, besonders auch durch die Versalien mit ihren gegenläufigen Zierstrichen deutlich, daß beide Schriftzüge von derselben Hand, zumindest jedoch aus derselben Werkstatt stammen. Eine noch weiter entwickelte Schrift sieht man auf einer Tafel des Raphonaltars, an dem die gegabelten Oberschäfte noch verspielter verziert wurden und das runde End-s geschlossen wurde.256) Meisterwerke an Zierlichkeit bringt die Goldschmiedekunst am Ende des 15. und am Anfang des 16. Jahrhunderts hervor.257) Die Quadrangel an den Schaftenden entwickeln sich hier nun zu kleinen Sternchen. Mehrere geschwungene Buchstabenteile verbinden sich zu einem in seinen Bestandteilen bewundernswert proportionierten Buchstaben mit geschwungenen Zierstrichen, wie rundes s, das auch geschlossen sein kann, oder e und g. Oft sind auch hier die Langschäfte gespalten. Diese Entwicklungsstufe der gotischen Minuskel wird zu Anfang des 16. Jahrhunderts auch in den Arbeiten der Steinmetzen sichtbar.258) Auch hier werden einfach oder gegenläufig geschwungene Zierstriche und aus erkennbar zusammengesetzten Einzelteilen konstruierte Buchstaben hervorgebracht, ganz abgesehen von solchen Kunstwerken von überregionalem Rang wie der Grabplatte des Balthasar von Neuenstadt († 1516)259), die aus den Vischer’schen Werkstätten in Nürnberg stammt, oder von den beiden Spendeglocken aus der Gießerei des Hinrick van Kampen.260) Sie führten diese Schrift in Form und Proportion auf ihren Höhepunkt und verzichteten auf jeden überflüssigen Zierat.

Jedoch schon vor der Mitte des 16. Jahrhunderts dünnt die Schriftform in der Menge aus – bis zum Ende des Jahrhunderts zählt man im Halberstädter Dom nur noch sieben Inschriftenträger mit dieser Schrift – und übernimmt einzelne Elemente der sich entwickelnden Fraktur. Der erste Inschriftenträger, an dem sich dieser Wandel beobachten läßt, ist die Grabplatte des Domdekans Johannes von Mahrenholtz († 1538)261). Neben dem kastenförmigen doppelstöckigen a nimmt das geschlossene Schleifen-s auch am Wortbeginn eine Frakturform auf. Der Anteil an solchen Buchstaben vermehrt sich in den Grabplatten für den Domkellner Johannes von Heilingen († 1565)262) und den Domdekan Friedrich von Britzke († 1576)263). Neben das geschlossene runde s treten jetzt weitere gerundete Buchstaben: ein in beiden Bögen doppelstöckiges a, ein zweistöckiges z, p und q. Auch in den Texten werden immer häufiger Frakturversalien verwendet. Zu Schwellzügen aufgelöste Bögen zeigt als erste die im zweiten oder dritten Viertel des 16. Jahrhunderts entstandene Umschrift auf einer etwa eineinhalb Jahrhunderte älteren Tafelmalerei.264) Eine gotische Kursive zu nennende Schriftform einer Inschrift, die vermutlich im zweiten Viertel des 16. Jahrhunderts entstand, kommt nur ein einziges Mal vor.265) Sie gehört eigentlich nicht zu den epigraphischen Schriften.

5.2.2. Humanistische Minuskel

Nur vier Inschriftenträger des Halberstädter Doms sind in humanistischer Minuskel abgefaßt. Die in Drucktypen verwendete Schrift griff in der Renaissance die Formen der karolingischen Minuskel wieder auf.266) Schäfte verlaufen wieder ohne jede Brechung gerade, die Bögen sind wieder rund. Auch das g hat wieder runde Formen. Das f fußt meistens auf der Grundlinie. Nur ein einziger Buchstabe an einem Kelch des 15. Jahrhunderts, vielleicht auch erst im Verlauf des 16. entstanden, ein graviertes [Druckseite LIV]

g in Form einer 8, ist als frühestes Beispiel dieser Schrift anzusprechen.267) Zwei weitere erhaben ausgehauene Beispiele stammen aus dem Œuvre des Hans Schenck genannt Scheußlich268), wobei die Schriftart in beiden zusammengehörenden Kunstwerken aus dem Jahr 1558 gegenüber dem jeweils anderen gewechselt wurde. Hier handelt es sich um eine leicht rechtsgeneigte und geschwungene Form dieser Schrift. Auffallend sind die langen, geschwungenen Ober- und Unterlängen, die gesperrten ct- und st-Ligaturen sowie das u mit unten zugespitztem Bogen. Ein letztes Mal sieht man die Schriftform ein halbes Jahrhundert später auf dem Bildepitaph für eine Predigerfamilie.269) Dort ist ein Bibelspruch auf einem gemalten Buch zu sehen. Die Inschrift entspricht eher dem dahingeworfen flüchtigen Charakter einer Schreibschrift.

5.2.3. Fraktur

Mit acht Beispielen, von denen jedoch zwei nur wenige Buchstaben mit Elementen der Schrift aufweisen, kommt die Fraktur im Halberstädter Dom vor. Die Schriftform wird charakterisiert durch geschwungene Formen, Schwellzüge an und Schwellschäfte von Buchstaben sowie spitzovale Formen geschlossener Bögen und spitz ausgezogene Oberlängen.270) Erste einzelne Buchstaben in Inschriften, die hauptsächlich in gotischer Minuskel hergestellt wurden, zeigen sich 1576 und im zweiten bis dritten Viertel des 16. Jahrhunderts.271) 1587 entstand mit der Grabplatte des Domherrn Johannes von Hopkorff das erste Grabdenkmal, dessen Schrift vollständig in Fraktur ausgeführt wurde.272) Die zudem stark mit Frakturversalien durchsetzte Inschrift weist das spitzovale, teilweise auch konkav verschobene o, Schwellschäfte an langem s und f sowie das einstöckige a auf. Eine zweite Inschrift in einer sehr geschwungenen Fraktur ist erst für das Jahr 1643 mit der Grabplatte des Obristen in schwedischen Diensten, Friedrich von Bars auf Scharfenlohe, überliefert.273) An dieser Inschrift finden sich das stark geschwungene, in seiner Form konkav verdrehte d, o und weitere Buchstaben. In der Zeit zwischen diesen beiden Grabplatten kommen im Jahr 1605 einmal in Fraktur gravierte Tituli auf der Grabplatte des Domdekans Kaspar Kannenberg vor, die ansonsten gegossene Kapitalisbuchstaben aufweist.274) Bei den restlichen Inschriften handelt es sich um Kritzelinschriften bzw. ein Grabplattenfragment.275)

5.3. Jüngere Majuskelschriften

5.3.1. Frühhumanistische Kapitalis

Ein gutes Jahrhundert lang – vom dritten Viertel des 15. bis zum dritten Viertel des 16. Jahrhunderts – findet man im Halberstädter Dom in 41 Inschriften die frühhumanistische Kapitalis, besonders an Gemälden, Goldschmiedearbeiten und Textilien, seltener an Werken der Bildhauerei. Diese Mischmajuskel bedient sich im Sinne humanistischer Neuerungen ganz unterschiedlicher Schriften: der für die klassische antike Kapitalis gehaltenen Majuskelschrift früherer Jahrhunderte mit Anklängen an die romanische und gotische Majuskel und sogar durch Übernahme aus den griechischen Majuskelalphabeten, die seit den Konzilen von Konstanz (1414–1418) und Basel (1431–1449), besonders aber seit dem Unionskonzil von Ferrara und Florenz (1438–1445) und dem Fall von Konstantinopel (1453) durch den verstärkten Kontakt mit der byzantinischen Kultur und den Zuzug von Griechen nach Italien sowie die Rezeption von deren Bildungsideal verbreitet wurden.276) In Halberstadt kommt diese [Druckseite LV]

Schriftart zuerst an einem Alabasteraltar vor, der etwa 1460 entstanden sein soll.277) Das Schriftband mit dem Kreuztitulus zeigt eine erhaben ausgehauene Inschrift, die allerdings im 19. Jahrhundert überarbeitet oder erneuert worden ist. Möglicherweise zeigen die wenigen – und für die Schrift nicht gerade typischen – Buchstaben auch eine gotische Majuskel. Mit Gewißheit aber zeigt eine datierte gravierte Inschrift auf einem Cantorenstab aus dem Jahr 1486 die frühhumanistische Kapitalis.278) Das schmale A weist einen beidseitig überstehenden Deckbalken auf, der Binnenraum des O ist oblong gestaltet. Kombiniert wird das Ganze mit einem Buchstaben der gotischen Minuskel, was ebenfalls nicht unüblich für diese Schriftform ist. Die frühhumanistische Kapitalis wurde nicht selten als Auszeichnungsschrift auf Gemälden verwendet. Deshalb ist eine ganze Reihe von Kreuztituli in ihr wiedergegeben. Für die beiden frühesten vom Ende des 15. Jahrhunderts läßt sich durch die Ausführung der Buchstabenformen sogar die These bestätigen, daß die von der kunstgeschichtlichen Forschung postulierte Entstehung in ein und derselben Werkstatt tatsächlich zutrifft.279) Denn in beiden Gemälden wird der Schaft des I von einem links verlaufenden Haarstrich begleitet, und am Schaft des R wird der Treffpunkt von Bogen und Cauda auf der linken Seite durch einen in einem Knötchen endenden gebogenen, ebenfalls haarfeinen Zierstrich abgeschlossen. Nicht ganz die gleiche, aber eine ähnliche Ausführung zeigen fünf Inschriften einer vielfigurigen Kreuzigung, die ebenfalls am Ende des 15. Jahrhunderts entstanden ist.280) Außer den bisher erwähnten Buchstaben sieht man hier neben dem unzialen auch das zweibogige E, den Balken des H mit einem nach unten weisenden Bügel oder das byzantinische M. An Textilien findet sich die Schriftform erstmalig etwa um dieselbe Zeit – ob als gestickter Kreuztitulus an Paramenten oder gewebter Text auf einem Wandteppich.281) Auch hier kommt das A mit beidseitig überstehendem Deckbalken und nach unten gebrochenem Mittelbalken vor, zweibogiges E, I mit Nodus an der linken Seite in der Mitte des Schafts oder das M mit schräggestellten Seitenschäften und verkürztem Mittelteil. Dieser Buchstabenkanon ändert sich auch am Anfang des 16. Jahrhunderts nicht, wenn er an Goldschmiedearbeiten282), an Textilien283), aufgemalt an Gemälden284) oder auf Skulpturen285) bzw. ausgehauen an Werken der Bildhauerei286) vorkommt. Künstlerisch besonders schön ausgeführte Inschriften in dieser Schriftform sieht man am Altar des Hans Raphon von 1508/09287), in den Goldgrund trassiert, aufgemalt oder – in besonderem und ungewöhnlichem Formenreichtum – eingehauen am Standbild des heiligen Mauritius im Langhaus des Domes288) mit Neuschöpfungen wie einem spitzen M, das einem A mit einem in der Mitte befindlichen dritten vertikalen Schaft gleicht, und anderen geschwungenen Formen. Zwei weitere, sich auch durch die Schrift als zusammengehörig erweisende Altarflügel289) lassen auch durch ihre Buchstabenformen – etwa durch den weit nach unten gezogenen Mittelteil des M – erkennen, daß die Schriftformen sich auch nach dem Höhepunkt am Anfang des 16. Jahrhunderts nicht grundlegend verändern.290) Die frühhumanistische Kapitalis vergeht im achten Jahrzehnt des 16. Jahrhunderts in Kritzelinschriften.291)

5.3.2. Kapitalis

An der Capitalis quadrata der Antike orientiert verbreitete sich die auch Renaissance-Kapitalis genannte Schriftform nördlich der Alpen seit der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts mit unterschiedlicher Geschwindigkeit und verschiedenen Schwerpunkten durch die Vermittlung von Humanisten.292) Seit der Erfindung des Buchdrucks war die inschriftliche Ausprägung ausgerichtet an den [Druckseite LVI] Druckschriften der Zeit. Im Halberstädter Dom findet man die Kapitalis seit dem Anfang des 16. Jahrhunderts an 76 Inschriftenträgern. Sie setzt mit einem Hymnus an einer Leuchterkrone im Jahr 1516 ein, die der Dompropst Balthasar von Neuenstadt zu seiner Memoria testamentarisch vermacht hatte.293) Leider ist ihre Schrift größtenteils vergangen. Aber aus den Überresten lassen sich noch die nahezu klassischen Formen dieser Schrift erahnen, obwohl nur noch die Buchstaben A, E, L und V in Umrissen zu erkennen sind. Daneben gibt es eine Reihe von Kritzelinschriften oder Initialen, die sich an elf Objekten des Doms befinden, deren Schriftcharakter und Zeitstellung – vom ersten Viertel des 16. bis in die Mitte des 17. Jahrhunderts – nicht immer eindeutig bestimmbar ist.294) In dichterer Anzahl findet sich diese Schriftform erst um die Jahrhundertmitte. Seit 1553 verwendete man sie an einigen qualitätvollen Epitaphien. Sie wurde häufig breitstrichig erhaben ausgehauen, teilweise auch aufgemalt.295) Auch an Werken der Gießkunst taucht sie nun auf.296) Der Mittelteil des M wird oft bis zur Grundlinie gezogen und Linksschrägenverstärkungen kommen immer wieder vor. Die Sporenbildung wird im Vergleich zu klassischen Beispielen ein wenig übertrieben. Der Mittelbalken des E wird zuweilen stark verkürzt und gelegentlich werden die Bögen ein wenig aufgebläht.297) Manchmal sind Kapitalisbuchstaben auch nur für Versalien oder Auszeichnungsbuchstaben benutzt worden oder sie dienten als Bildbeischriften.298) Auch kommen immer wieder Mischformen mit der frühhumanistischen Kapitalis vor.299) In sehr einfacher Form geben einige Gedenksteine, die ursprünglich im Kreuzgarten angebracht waren, die Kapitalis wieder.300) Dieselbe Schriftform zeigt an Steinmetzarbeiten vom Ende des Jahrhunderts, die alle aus derselben Werkstatt stammen, schon erste Anzeichen der Degeneration.301) Linksschrägenverstärkungen werden kaum noch betont, M wird mit verkürztem Mittelteil ausgehauen, A zeigt einen nach links überstehenden Deckbalken, geschwungene Buchstabenteile werden betont.302) Diese Entwicklung setzt sich dann in gemalten Inschriften der Zeit fort.303) Zum Teil entwickeln sich auch sehr gedrängte und deshalb schmal proportionierte Formen.304) Aber auch das Gegenteil kann betont werden.305) Selbst einige hervorragende Beispiele legen diese Kennzeichen nicht ab, was sich bis zur Mitte des folgenden Jahrhunderts nicht ändert.306) Am Schluß dieser Reihe stehen wiederum einige Gedenkinschriften, die das Formenrepertoire bewahren.307)

5.4. Tabelle der Schriftarten

Die Summe der nach den Schriftarten aufgeteilten Inschriften ist höher als die Anzahl der Inschriftenträger, weil hin und wieder mehr als eine Schriftart an einem Träger vorkommt. Nach einem Schrägstrich steht die Anzahl der – zusätzlich zu den original oder photographisch überlieferten – erschlossenen Inschriften in der jeweiligen Schriftart. In Klammern ist eine weitere Inschrift in griechischen Buchstaben aufgeführt, bei der es sich nicht um eine byzantinische Schrift handelt. Mehrfachnennungen sind möglich.

Die kursiven Schriften, die aus den aufgeführten Schriftformen resultieren, werden nicht beschrieben.

Schriftart –1200 –1300 –1400 –1500 –1550 –1600 –1650 Summe
Kapitalis 4 2 6
Byzantinische Majuskel/Unziale 7 1 (1) 8/1
Romanische Majuskel 5/2 3 8/2
Gotische Majuskel 10 18 7 3 38
Gotische Minuskel 11 53 30 5 99
Humanistische Minuskel 1 3 4
Fraktur 4 4 8
Frühhumanistische Kapitalis 7 31 3 41
(Renaissance-)Kapitalis 11 32 33 76
Kursive 1 1 9 4 2 3 20
Summe 16/2 17 30 77 82 46 40/1 308/3

Zitationshinweis:

DI 75, Halberstadt (Dom), Einleitung, 5. Die Schriftformen (Hans Fuhrmann), in: inschriften.net,  urn:nbn:de:0238-di075l003e008.

  1. Vgl. Kap. 3, S. XXIII»
  2. Vgl. Koch 2007, S. 101–114, 118–128, 149–173; Koch 1999; Scholz 1995; DI 38 (Bergstraße), S. XXXIX–XLI»
  3. Vgl. Nr. 1 mit Abb. 2. »
  4. Vgl. Nr. 3 mit Abb. 5. »
  5. Siehe dazu auch Koch 2007, S. 119. »
  6. Vgl. Nr. 4 mit Abb. 7. »
  7. Vgl. Nr. 18 mit Abb. 27 und Nr. 26»
  8. Vgl. Nr. 32 mit Abb. 49. »
  9. Siehe zur Verwendung verschiedener Schriftformen – dort auf Inschriften an Goldschmiedearbeiten beschränkt – auch Bayer 1999, S. 104–114. »
  10. Vgl. dazu oben, S. XVII»
  11. Siehe zum griechischen Inschriftenwesen der Spätantike mit Ausblick auf Byzanz Kloos 1992, S. 105–111; siehe auch Dölger 1953 S. 120 f. »
  12. Vgl. Nr. 1 mit Abb. 1. »
  13. Vgl. Nr. 2 mit Abb. 4. »
  14. Vgl. Nr. 5 mit Abb. 8–9. »
  15. Vgl. Nr. 6 mit Abb. 10. »
  16. Vgl. Nr. 7 mit Abb. 11. »
  17. Vgl. Nr. 8 mit Abb. 12–14. »
  18. Vgl. Nr. 17 mit Abb. 25–26. »
  19. Vgl. Nr. 26»
  20. Zur Entwicklung der Schriftform siehe Koch 2007, S. 148–216; Koch 1999, S. 225–247; Bayer 1999, S. 95–125; DI 29 (Stadt Worms), S. LVIII–LXII; zu den Elementen der Schrift siehe Terminologie 1999, S. 28. »
  21. DI 58 (Stadt Hildesheim), S. 60–62»
  22. Vgl. dazu oben, S. XVI f. »
  23. Siehe dazu auch DI 58 (Stadt Hildesheim), Nr. 59, 65»
  24. Vgl. Nr. 10 mit Abb. 15–17. »
  25. Vgl. Nr. 13 mit Abb. 19. »
  26. Vgl. Nr. 14 mit Abb. 20. »
  27. Vgl. Nr. 16 mit Abb. 23–24. »
  28. Vgl. Nr. 24 mit Abb. 39. »
  29. Ebd. »
  30. Vgl. Nr. 12 mit Abb. 22. »
  31. Vgl. Nr. 24 mit Abb. 39. »
  32. Vgl. Nr. 19 mit Abb. 34. »
  33. Vgl. Nr. 20 mit Abb. 31. »
  34. Zum Übergang von der romanischen zur gotischen Majuskel siehe Koch 2007, S. 201–216; Koch 1999; zur gotischen Majuskel Kloos 1992, S. 129–138; DI 29 (Stadt Worms), S. LVIII–LXII; DI 58 (Stadt Hildesheim), S. 62 f»
  35. Vgl. Nr. 19 mit Abb. 34. »
  36. Vgl. Nr. 20 mit Abb. 31. »
  37. Vgl. Nr. 21 mit Abb. 36. »
  38. Vgl. Nr. 23 mit Abb. 38. »
  39. Vgl. Nr. 22 mit Abb. 32. »
  40. Vgl. Nr. 26 mit Abb. 29. »
  41. Vgl. Nr. 27 mit Abb. 40. »
  42. Vgl. Nr. 28, 29, 30 mit Abb. 43, 44, 45. »
  43. Vgl. Nr. 31 mit Abb. 48. »
  44. Vgl. Nr. 33 mit Abb. 42. »
  45. Vgl. Nr. 34, 35 mit Abb. 46, 47. »
  46. Vgl. Nr. 37 mit Abb. 50. »
  47. Vgl. Nr. 38 mit Abb. 53. »
  48. Vgl. Nr. 49 mit Abb. 64. »
  49. Vgl. Nr. 48 mit Abb. 63. »
  50. Vgl. Nr. 40, 41 mit Abb. 55,56. »
  51. Vgl. Nr. 44, 45 mit Abb. 57–58, 59. »
  52. Vgl. Nr. 53, 65, 67, 68, 71 mit Abb. 62, 75, 80, 79. »
  53. Siehe unten. »
  54. Vgl. Nr. 130 mit Abb. 125–126. »
  55. Zur Verbreitung Bischoff 1986, S. 171–183; Neumüllers-Klauser 1986, S. 62–81; DI 29 (Stadt Worms), S. LXIX; Kloos 1992, S. 134–138; DI 37 (Rems-Murr-Kreis), S. XLVI f.; DI 38 (Bergstraße), S. XLIV»
  56. Vgl. Nr. 37 mit Abb. 52. »
  57. Vgl. Nr. 44, 45, 46, 47 mit Abb. 57–58, 59, 60. Vgl. dazu auch Fitz 2003, S. 47–145, hier: 85–92 und die Inschriften S. 90 f., 108–111, 123–127. Zur fehlenden Dokumentation von Inschriften in gotischer Minuskel in Glasmalereien siehe Neumüllers-Klauser 1986, S. 64; DI 38 (Bergstraße), S. XLIV mit Anm. 260. »
  58. Vgl. Nr. 52, 53, 62, 63, 64, 65, 66, 67, 68, 69, 70, 71 mit Abb. 61, 62, 69–71, 72–73, 74, 75, 76, 80, 77–78, 79. Vgl. auch Fitz 2003, S. 385– 398, hier: bes. 385–391; S. 163–192, hier: bes. 165–167; 193–384 und bes. 196–206; S. 225–237, hier: bes. 227–230; S. 245–272, hier: bes. 246–254; S. 273–293, hier: bes. 273–278; S. 294–327, hier: bes. 295–299; S. 328–341, hier: bes. 329–336; S. 342–355, hier: bes. 343–349; S. 356–375, hier: bes. 358–361; S. 413–424, hier: bes. 413–418. »
  59. Bildfenster I, nord II, süd II und süd III; vgl. Fitz 2003, S. 86–92 mit Abb. 4–93. »
  60. Ebd., Abb. 92. »
  61. Vgl. Nr. 52, 62 (†) mit Abb. 61, 70, 71, Bildfenster I’, süd IV; vgl. Fitz 2003, Abb. 246–249; Fig. 107, 108. »
  62. Vgl. Nr. 63, 65 mit Abb. 72, 73, 75 (Marienfenster), Nr. 64 mit Abb. 74 (aus dem Dionysiusfenster), Nr. 66 mit Abb. 76 (Martinsfenster), Nr. 67 (aus dem Zehn-Gebote-Fenster), Nr. 68 mit Abb. (aus dem Karlsfenster), Nr. 69, 70 (Versal), 71 (aus dem Sakramentfenster); vgl. Fitz 2003, Abb. 160–182, 150, 151, 194–199, 208, 218, 219, 231, 236, 241. »
  63. Vgl. Nr. 51 mit Abb. 54; vgl. auch Fitz 2003, S. 42 f. mit Fig. 14–16. »
  64. Vgl. Nr. 56 mit Abb. 68. »
  65. Vgl. Nr. 84 mit Abb. 86. »
  66. Vgl. Nr. 74»
  67. Vgl. Nr. 82 mit Abb. 84–85. »
  68. Vgl. Nr. 87 mit Abb. 88–95. »
  69. Vgl. Nr. 89 und 90 mit Abb. 96, 97. »
  70. Vgl. Nr. 95 mit Abb. 102. »
  71. Vgl. Nr. 77, 93, 131 und 133 mit Abb. 100, 128–129. »
  72. Vgl. Nr. 73 mit Abb. 82. »
  73. Vgl. Nr. 78 mit Abb. 83. »
  74. Vgl. Nr. 101 mit Abb. 103–104. »
  75. Vgl. Nr. 107 mit Abb. 110. »
  76. Vgl. Nr. 114 (†) mit Abb. 111–114. »
  77. Vgl. Nr. 115 mit Abb. 116. »
  78. Vgl. Nr. 116 mit Abb. 115. »
  79. Vgl. Nr. 122 und 123 mit Abb. 117, 122. »
  80. Vgl. Nr. 152, 153 mit Abb. 134. »
  81. Vgl. Nr. 154 mit Abb. 135. »
  82. Vgl. Nr. 142 mit Abb. 132–133. »
  83. Vgl. Nr. 161 mit Abb. 143. »
  84. Vgl. Nr. 157 mit Abb. 139. »
  85. Vgl. Nr. 155, 156, 166, 167 mit Abb. 138, 148, 149–150. »
  86. Vgl. Nr. 184 mit Abb. 163. »
  87. Vgl. Nr. 178 und 179 mit Abb. 160. »
  88. Vgl. Nr. 192 mit Abb. 170. »
  89. Vgl. Nr. 209 mit Abb. 178. »
  90. Vgl. Nr. 215 mit Abb. 183. »
  91. Vgl. Nr. 214 mit Abb. 182. »
  92. Vgl. Nr. 195 mit Abb. 169. »
  93. Vgl. zur humanistischen Minuskel Kloos 1992, S. 143–153; Fuhrmann 1997; Terminologie 1999, S. 48; siehe auch DI 29 (Stadt Worms), S. LXXII f.; DI 58 (Stadt Hildesheim) Teil 1, S. 68; DI 59 (Stadt Lemgo), S. 29; DI 61 (Stadt Helmstedt), S. 52 f.; DI 66 (Landkreis Göttingen), S. 28.  »
  94. Vgl. Nr. 131 mit Abb. 129. Siehe zum g Fuhrmann 1997, S. 105 f. und DI 59 (Stadt Lemgo), Nr. 104, 112, 128, 153, 156, 160, 161, 172, 176»
  95. Vgl. Nr. 201 und 202»
  96. Vgl. Nr. 251»
  97. Siehe Kloos 1992, S. 142 f.; Terminologie 1999, S. 48; siehe auch DI 29 (Stadt Worms), S. LXI f.; DI 42 (Stadt Einbeck), S. XXVI f.; DI 45 (Stadt Goslar), S. XXIX f.; DI 56 (Stadt Braunschweig II), S. XXXVIII; DI 61 (Stadt Helmstedt), S. 50–52; DI 58 (Stadt Hildesheim), S. 68; DI 59 (Stadt Lemgo), S. 21; DI 66 (Landkreis Göttingen), S. 28 f. »
  98. Vgl. Nr. 214 und 215 mit Abb. 182, 183; siehe auch oben S. LIII»
  99. Vgl. Nr. 224»
  100. Vgl. Nr. 265»
  101. Vgl. Nr. 248 mit Abb. 198. »
  102. Vgl. Nr. 206, 256 und 280 mit Abb. 181. »
  103. Vgl. dazu Neumüllers-Klauser 1990; Steinmann 1990; Fuchs 1990; Koch 1990. Siehe weiter Kloos 1992, S. 153– 158; Terminologie 1999, S. 30; DI 58 (Stadt Hildesheim), S. 63 f. »
  104. Vgl. Nr. 100»
  105. Vgl. Nr. 111 mit Abb. 101. »
  106. Vgl. Nr. 120, 121 mit Abb. 118, 119. »
  107. Vgl. Nr. 123 mit Abb. 121. »
  108. Vgl. Nr. 129, 137 mit Abb. 130. »
  109. Vgl. Nr. 138, 146 mit Abb. 127. »
  110. Vgl. Nr. 139, 147, 148, 149, 150, 151 mit Abb. 136. »
  111. Vgl. Nr. 143»
  112. Vgl. Nr. 141 mit Abb. 131. »
  113. Vgl. Nr. 162, 163 mit Abb. 146, 147. »
  114. Vgl. Nr. 161 mit Abb. 142–144. »
  115. Vgl. Nr. 176 mit Abb. 151–152. »
  116. Vgl. Nr. 169, 170 mit Abb. 153–154, 155–156. »
  117. Vgl. Nr. 171, 174, 175, 177, 181, 185, 191 mit Abb. 158, 159, 164, 166, 167. »
  118. Vgl. Nr. 205, 211, 218 mit Abb. 179–180, 187. »
  119. Steinmann 1976; Kloos 1992, S. 158–160; DI 2 (Stadt Mainz), Nr. 206 (1484); DI 29 (Stadt Worms), S. LXV–LXVIII (seit 1488); DI 19 (Stadt Göttingen), S. 26 (1499); DI 58 (Stadt Hildesheim), S. 64–66 (seit 1505); DI 64 (Altkreis Querfurt), S. LIV–LVII (1509); DI 56 (Stadt Braunschweig II), S. XXXVIII f. und Nr. 304 A (A. 16. Jh.); DI 26 (Stadt Osnabrück), S. XXVII f. (um 1510); DI 66 (Göttingen), S. 29 f. (1527); DI 45 (Stadt Goslar), S. XXIX (1528); DI 46 (Stadt Minden), S. XXVI f. (1530); DI 36 (Stadt Hannover), S. XXIX (Mitte 16. Jh.); DI 62 (Weißenfels), S. L–LII (1550); DI 61 (Stadt Helmstedt), S. 53–55 (1556); DI 42 (Stadt Einbeck), S. XXVI (1559); DI 28 (Stadt Hameln), S. XXXII f. (1578). »
  120. Vgl. Nr. 183»
  121. Vgl. Nr. 114, 117, 135, 180, 193, 206, 241, 242, 268, 270, 272 mit Abb. 181. »
  122. Vgl. Nr. 197, 200, 201, 202, 216 mit Abb. 173, 175, 184. »
  123. Vgl. Nr. 203, 208, 225 mit Abb. 177, 190. »
  124. Vgl. Nr. 197»
  125. Vgl. Nr. 209, 214, 215 mit Abb. 178, 182, 183. »
  126. Vgl. Nr. 217, 222 mit Abb. 186, 189. »
  127. Vgl. Nr. 221 mit Abb. 188. »
  128. Vgl. Nr. 226, 228, 229, 230 mit Abb. 191, 192. »
  129. Vgl. Nr. 233»
  130. Vgl. Nr. 231 mit Abb. 196. »
  131. Vgl. Nr. 235, 246 mit Abb. 193. »
  132. Vgl. Nr. 248, 250 mit Abb. 198, 200. »
  133. Vgl. Nr. 255, 263, 264, 267, 273, 274 mit Abb. 201, 202, 204, 207–208. »
  134. Vgl. Nr. 276 mit Abb. 205. »