Inschriftenkatalog: Greifswald

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 77: Greifswald (2009)

Nr. 445 St. Nikolai 2.V.17.–A.18.Jh.

Beschreibung

Grabplatte für Kaspar Corswant (A). Kalkstein. Hochrechteckige Platte im vierten Joch des nördlichen Chorumgangs.1) Eine umlaufende und eine im oberen Drittel der Platte angebrachte Inschrift sind nicht mehr lesbar. In der Plattenmitte die stark abgetretene Inschrift A für Kaspar Corswant. Darüber eine Hausmarke (H111). An der oberen Schmalseite Nummerierung B. Beide Inschriften sind eingehauen.

Maße: H. 140 cm, Br. 79 cm. Bu. 4 cm (A).

Schriftart(en): Kapitalis.

Jürgen Herold [1/1]

  1. A

    CA[SPA]R CORSWANT / ERBLICH

  2. B

    149

Kommentar

Durch den Verlust der älteren Inschrift lässt sich nicht mehr feststellen, wem die Platte gehörte, bevor sie in den Besitz von Kaspar Corswant kam (A). Aus dem 16. und 17. Jahrhundert sind sechs Personen dieses Namens bekannt. Da der nachgestellte Zusatz ‚erblich‘ vor dem zweiten Viertel des 17. Jahrhunderts auf Greifswalder Grabplatten nicht belegt ist, scheiden Namensträger vor dieser Zeit sowie diejenigen, die keine Nachkommen hatten, aus. In Betracht kommen damit der 1664 verstorbene Ratsherr2) oder sein Sohn, der 1708 verstorbene Ratsherr und Stadtsyndikus,3) sowie der Kaufmann Kaspar Corswant, Sohn von Peter Corswant († 1672), der 1671 das Bürgerrecht erwarb und mit Emerentia Battus verheiratet war.4) Später ging die Platte an die Nikolaikirche über (B).

Anmerkungen

  1. Siehe Grundriss St. Nikolai, Nr. 136. Zur früheren Lage siehe Pyl, Greifswalder Kirchen, nach S. 248, Grundriss St. Nikolai, Nr. 10.
  2. Gesterding, Zweite Fortsetzung, S. 116 (Nr. 19).
  3. Gesterding, Zweite Fortsetzung, S. 117f. (Nr. 27). Zu beiden Personen siehe auch Pyl, Genealogien 5, S. 421f. (Nr. 491); Kat.-Nr. 286.
  4. Gesterding, Zweite Fortsetzung, S. 119 (Nr. 32).

Zitierhinweis:
DI 77, Greifswald, Nr. 445 (Jürgen Herold, Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di077g014k0044509.