Inschriftenkatalog: Greifswald

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 77: Greifswald (2009)

Nr. 407 St. Marien 1638

Beschreibung

Grabplatte für Joachim Gule (A, B). Kalkstein. Hochrechteckige Platte in der südlichen Turmseitenhalle, wo sie vor dem Westeingang als Stufe dient.1) Die rechte Seite wird auf einem Viertel der Plattenbreite von der Schwelle des Portals bedeckt. Im oberen Viertel Inschrift A für Joachim Gule, als Worttrenner ein Dreieck. Darunter ein hierzu gehöriger Schild mit einer Hausmarke (H107), die von den Initialen B begleitet wird. In der Plattenmitte Nummerierung C. Das untere Drittel wird von einem geschweiften Rahmen eingenommen, darin zwischen zwei getilgten Inschriften die Nummerierung D. Rechts daneben ist eine Hausmarke in Form eines Mühleisens (H17) abgebildet.2) Alle Inschriften sind eingehauen.

Maße: H. 194 cm, Br. 78 cm. Bu. 5 cm (A), 3,5 cm (B).

Schriftart(en): Kapitalis.

Jürgen Herold [1/1]

  1. A

    [ - - - ]TEIN VND BEGREBNIS / [ - - - ]T JOCHIM GVLE(N) VND / [ - - - ]N ERBEN ˑ ANNO ˑ 1638a)

  2. B

    I Gb)

  3. C

    72

  4. D

    86

Wappen:
Gule

Kommentar

Joachim Gule, der 1609 das Bürgerrecht erlangt hatte,3) erwarb die Grabplatte 1638. Beim Anbringen seiner Inschriften (A, B) ließ er vermutlich die des Vorbesitzers tilgen, sodass nicht mehr festgestellt werden kann, wem die Platte zuvor gehörte. Zwischenzeitlich oder später war sie im Kirchenbesitz (C, D).

Textkritischer Apparat

  1. Die Inschrift ist zu ergänzen zu ‚Dieser Stein und Begräbnis gehört Joachim Gulen und seinen Erben Anno 1638‘.
  2. Für ‚Joachim Gule‘.

Anmerkungen

  1. Siehe Grundriss St. Marien, Nr. 290. Zur früheren Lage siehe Pyl, Greifswalder Kirchen, nach S. 248, Grundriss St. Marien, Nr. 7.
  2. Dieselbe Hausmarke findet sich auf einer weiteren Grabplatte der Marienkirche, Kat.-Nr. 74.
  3. StA Greifswald, Rep. 3 Nr. 28, Bl. 32v (20. September 1609).

Nachweise

  1. Pyl, Greifswalder Kirchen, S. 600 (A, B).

Zitierhinweis:
DI 77, Greifswald, Nr. 407 (Jürgen Herold, Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di077g014k0040709.