Inschriftenkatalog: Greifswald

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 77: Greifswald (2009)

Nr. 358 St. Marien 1627

Beschreibung

Grabplatte für Christoph von der Osten und Katharina von Ahnen. Kalkstein. Die beiden Hälften der längs geteilten Platte befinden sich an verschiedenen Stellen im Kirchenfußboden. Das rechte Stück im ersten Joch des südlichen Seitenschiffs. Im oberen Viertel wird es von einem schräglaufenden Riss durchzogen. Das linke, deutlich schmalere und etwas längere Stück liegt in der nördlichen Turmseitenhalle.1) Inschrift A für Christoph von der Osten und Katharina von Ahnen verläuft im oberen Viertel der Platte über beide Teilstücke. Auf jedem Teilstück jeweils etwa in der Mitte eine der beiden Ziffern von Nummerierung B. Das linke Teilstück weist weiter unten eine auf dem Kopf stehende weitere Nummerierung C unter der Ritzzeichnung einer Marienkrone sowie am unteren Rand eine auf dem Kopf stehende Hausmarke (H88) auf. Alle Inschriften sind eingehauen.

Maße: H. 187 cm (linkes Teilstück), 171 cm (rechtes Teilstück), Br. 70 cm (linkes Teilstück), 94 cm (rechtes Teilstück). Bu. 6 cm (A).

Schriftart(en): Kapitalis mit Versalien.

Jürgen Herold [1/3]

  1. A

    CRISTOF . V(ON) . D(ER) . OSTEN CATHARINA / VON AHNEN VND IHREN ERBEN / ANNO 1627

  2. B

    1 1

  3. C

    1ˑ12

Kommentar

Die Eltern Christophs von der Osten waren Barthold von der Osten auf Lüsswitz (Ldkr. Vorpommern-Rügen) und Margarete von Jasmund. Neben seinem Lüsswitzer Erbe erwarb Christoph das Gut Fritzow (bei Gützkow, Ldkr. Vorpommern-Greifswald). Er heiratete 1578 Katharina von Ahnen (* 1554) und starb 1618. Die Eltern Katharinas waren Klaus von Ahnen auf Groß Datzow (Ldkr. Vorpommern-Rügen) und Elisa Barnekow,2) sie starb am 30. Januar 1627 im Alter von 73 Jahren. Von ihren neun Kindern überlebten sie die drei Töchter Sophia, Margareta und Elisa sowie zwei Söhne, Klaus und Balthasar, die wahrscheinlich die elterliche Grabstelle nach dem Tod Katharinas erwarben.3) Später kam die Platte in den Besitz der Marienkirche und wurde geteilt (B, C). Die linke Hälfte erwarb dann der unbekannte Besitzer der Hausmarke (H88).

Anmerkungen

  1. Siehe Grundriss St. Marien, Nr. 52. Zur früheren Lage siehe Pyl, Greifswalder Kirchen, nach S. 248, Grundriss St. Marien, Nr. 232b, 56.
  2. Tochter von Erik Barnekow auf Silnewitz.
  3. UB Greifswald, Vitae Pomeranorum, Bd. 45 (Johannes Eberhardi, Leichenprogramm für Katharina von Ahnen vom 27. Februar 1627); Wätjen, Von der Osten, S. 88.

Nachweise

  1. Pyl, Greifswalder Kirchen, S. 586 (A).

Zitierhinweis:
DI 77, Greifswald, Nr. 358 (Jürgen Herold, Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di077g014k0035801.