Inschriftenkatalog: Greifswald

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 77: Greifswald (2009)

Nr. 321 St. Nikolai 1616, vor 1679, 1670–1679, 1764

Beschreibung

Grabplatte für die Witwe des Joachim Bibow (A), Jakob Bentzin (B), Christian O. (C, D) und Liboria Trendelenburg (Witwe Pyl, E). Kalkstein. Hochrechteckige Platte im vierten Joch des nördlichen Seitenschiffs.1) Im oberen Drittel des Steins Inschrift A für die Witwe Bibow, Schriftverlust links durch Abnutzung der Oberfläche. Darüber nebeneinander zwei dazugehörige Vollwappen, das Wappenbild heraldisch rechts kaum noch zu erkennen. In der Plattenmitte die im mittleren Bereich stark abgetretene Inschrift B für Jakob Bentzin, die später durch Meißelstriche zeilenweise getilgt wurde. Im unteren Drittel Inschrift C für Christian O. Die Zeilenenden sind abgetreten. Darunter eine zu C gehörige Hausmarke (H87) mit den Initialen D. Zwischen B und C, in B hineinragend, Inschrift E für Liboria Trendelenburg (Witwe Pyl). In der Mitte unter E Nummerierung G, rechts über E Nummerierung F. Alle Inschriften eingehauen.

Inschrift A ergänzt nach Pyl.

Maße: H. 196 cm, Br. 91 cm. Bu. 3,5–5 cm (A), 5 cm (B), 3,5 cm (C), 4 cm (D), 8,5 cm (E).

Schriftart(en): Kapitalis (A, D), mit Versalien (B, C, E).

Jürgen Herold [1/1]

  1. A

    DI[ESER STEIN] GEHORET IO=/CHIM [BI]BO[WEN] NACHGELASSE=/[NER HAVSF]R[AW] VND IREN ERBEN / [ANN]O 1616

  2. B

    DISER STEIN VND / BEGREBNVS GEHÖRET / J[A]COB BENTZIN / [VND] S[EINE]N ERBEN

  3. C

    DIESE BEGREBNIS GEH[ORET] / CHRISTIAN Ọ[..]Ạ[.] [VND] / SEINEN ERBEN / ANNO 167[.]

  4. D

    Ca) O

  5. E

    WITTWE PŸLEN / A(NN)O 1764

  6. F

    50

  7. G

    7̣4̣

Wappen:
Bibow, ?2)

Kommentar

Jakob Bentzin (B) erwarb 1688 eine weitere Grabplatte in der Nikolaikirche (Kat.-Nr. 324). Die Datierung seiner Inschrift hier folgt der Schriftform und dem Umstand, dass sie bei der Anbringung von Inschrift C getilgt wurde und daher älter sein muss. Liboria Trendelenburg war in erster Ehe mit dem Ratsherrn Johann Bibow († 1723), in zweiter mit Magister Gottfried Pyl († 1748) verheiratet.3)

Textkritischer Apparat

  1. Für ‚Christian‘.

Anmerkungen

  1. Siehe Grundriss St. Nikolai, Nr. 29. Zur früheren Lage siehe Pyl, Greifswalder Kirchen, nach S. 248, Grundriss St. Nikolai, Nr. 152.
  2. Wappen ? (nach oben weisende Armbrust, unten begleitet von zwei Sternen).
  3. Pyl, Greifswalder Kirchen, S. 451.

Nachweise

  1. Pyl, Greifswalder Kirchen, S. 451 (A, E), 474 (B).

Zitierhinweis:
DI 77, Greifswald, Nr. 321 (Jürgen Herold, Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di077g014k0032104.