Inschriftenkatalog: Greifswald

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 77: Greifswald (2009)

Nr. 304 St. Nikolai 1611, M.17.–18.Jh.

Beschreibung

Grabplatte für Anna Gruwel (A). Kalkstein. Unregelmäßig geformtes Teilstück im vierten Joch des nördlichen Chorumgangs,1) als Stufe verarbeitet. Am unteren Rand Inschrift A für Anna Gruwel. Die Zeilenanfänge sind abgetreten, das Ende der ersten Zeile ist durch die Umarbeitung zur Stufe verloren. Darüber Inschrift B. Inschrift A erhaben in vertieftem Feld, B und die dritte Zeile von A (Jahresangabe) eingehauen.

Maße: H. 67 cm, Br. 87 cm. Bu. 5 cm (A), 7,5 cm (B).

Schriftart(en): Kapitalis.

Jürgen Herold [1/1]

  1. A

    [ - - - ]N G[E]HORET ANNA GRV[WEL] / [ - - - ] VNDa) IHR[EN E]RBEN / A[NN]O 1611

  2. B

    T ˑ B / V ˑ S ˑ Eb)

Kommentar

Bei Anna Gruwel (A) handelt es sich vermutlich um die Tochter des Ratsherrn Peter Gruwel († 1600) und der Anna Glewing, in erster Ehe mit dem Bürgermeister Martin Simensdorf († 1612), später mit Johann Gültzow († 1629) verheiratet.2) Die Datierung von Inschrift B richtet sich nach dem Vorkommen der Abkürzung V. S. E. oder U. S. E. für ‚und seine(n) Erben‘, die erstmals 1659 in einer datierten Inschrift vorkommt.3)

Textkritischer Apparat

  1. VND] Es folgt ein größerer Zwischenraum oder ein zerstörtes T.
  2. V ˑ S ˑ E] Für ‚und seinen Erben‘.

Anmerkungen

  1. Siehe Grundriss St. Nikolai, Nr. 141. Zur früheren Lage siehe Pyl, Greifswalder Kirchen, nach S. 248, Grundriss St. Nikolai, Nr. 7a.
  2. Pyl, Genealogien 5, S. 371 (Nr. 415).
  3. ERBBEGREBNIS / ERNST FRAWENKNECHT / U. S. E. / ANNO 1659 (St. Nikolai, fünftes Joch im nördlichen Seitenschiff, Grundriss Nr. 59); Pyl, Greifswalder Kirchen, S. 474 (Nr. 133).

Nachweise

  1. Pyl, Greifswalder Kirchen, S. 580, Anm. 2 (A).

Zitierhinweis:
DI 77, Greifswald, Nr. 304 (Jürgen Herold, Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di077g014k0030403.