Inschriftenkatalog: Greifswald

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 77: Greifswald (2009)

Nr. 299 St. Marien 1609, 1657, 1805

Beschreibung

Grabplatte für Berent Broye (A), Joachim Rese (B) und Johann Jakob Mengdehl (C). Kalkstein. Hochrechteckige Platte im Zugang zur südlichen Turmseitenhalle,1) in der Mitte diagonal in zwei Teile zerbrochen. An der oberen Schmalseite Inschrift A für Berent Broye. Darunter ein Schild mit einer erhaben gearbeiteten Hausmarke (H80). Zwischen A und dem Schild auf dem Kopf stehend die Nummerierung D, die von Inschrift A geringfügig beschnitten wird. In der Plattenmitte Inschrift B für Joachim Rese mit einer Hausmarke (H81) darunter. Im unteren Drittel des Steins Inschrift C für Johann Jakob Mengdehl. Zwischen C und der Hausmarke die Nummerierung E. Inschrift A erhaben in vertieftem Feld, die übrigen eingehauen.

Maße: H. 165 cm, Br. 85 cm. Bu. 6 cm (A), 4,5 cm (B, C).

Schriftart(en): Fraktur mit Elementen der gotischen Minuskel (A), Kapitalis mit Versalien (B, C).

Jürgen Herold [1/1]

  1. A

    Berent Broyea) vnd seinen / erben anno 1609

  2. B

    DISER STEIN VND BEGREBNIS / GEHÖRET IOCHIM RESEN / VND SEINEN ERBEN . / A(NN)O 1.6.5.7.

  3. C

    DIESES BEGRAEBNISZ / GEHÖRT IOHANN IACOB / MENGDEHL UND SEINEN / ERBEN 1805

  4. D

    107b)

  5. E

    14

Wappen:
Broye

Kommentar

Die Grabstelle mit der Platte wurde von Berent Broye, der aus Demmin (Ldkr. Mecklenburgische Seenplatte) stammte, 1587 das Greifswalder Bürgerrecht erlangt hatte und ein Haus in der Mühlenstraße besaß,2) 1609 als Erbbegräbnis erworben (A). Davor befand sie sich wohl im Kirchenbesitz, denn Broyes Inschrift scheint jünger zu sein als Nummerierung D, die beim Anbringen der Inschrift im – je nach Leserichtung – unteren oder oberen Bereich beeinträchtigt wurde. 1657 kam die Platte an Joachim Rese, 1805 an Johann Jakob Mengdehl, der in der Langen Straße im ehemaligen Heilig-Geist-Hospital eine Bäckerei betrieb.3) Zwischenzeitlich gehörte sie wieder der Marienkirche (E).

Textkritischer Apparat

  1. Broye] Punkt über o.
  2. 107] Möglich auch 102 oder 201.

Anmerkungen

  1. Siehe Grundriss St. Marien, Nr. 255. Zur früheren Lage siehe Pyl, Greifswalder Kirchen, nach S. 248, Grundriss St. Marien, Nr. 32.
  2. StA Greifswald, Rep. 3 Nr. 28, Bl. 14v (22. März 1587); StA Greifswald, Grundstückschronik, Mühlenstr. 25–27 (1589–1632).
  3. Rütz, Heilig-Geist-Hospital (2002), S. 69f.

Nachweise

  1. Pyl, Greifswalder Kirchen, S. 451 (B), 474 (C), 600 (A).

Zitierhinweis:
DI 77, Greifswald, Nr. 299 (Jürgen Herold, Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di077g014k0029901.