Inschriftenkatalog: Greifswald

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 77: Greifswald (2009)

Nr. 288† Greifswald-Wieck, Kirche 1602

Beschreibung

Kelch. Silber, vergoldet. Die Inschrift, wohl auf dem Fuß angebracht, wurde nach dem Namen Hermann Grellincks unterbrochen durch einen Kruzifixus, am Ende war eine Schiffsdarstellung zu sehen. Der Kelch ist seit der Auslagerung während des Zweiten Weltkriegs verschollen.1)

Inschrift nach Haselberg.

  1. DISSE KELCK GEHORET IN DIE KAPPELLE UP DIE WICKE ANNO CHRISTI 1602 ACHATIUS V(ON) RADE F. H.a) AUF ELDENO HERMAN GRELLINCK F. R.b) AUF ELDENO JOACHIMUS ANCHORA PASTOR SIMON STENBORCH HENNINGH LUDER HANS KROGER DIE VORSTENDER

Kommentar

Zwar beschreibt Haselberg die Gestalt des Kelchs sowie Anbringungsort und Ausführung der Inschrift nicht, es ist jedoch davon auszugehen, dass dieser Kelch demjenigen glich, der ebenfalls im Jahr 1602 für die Kirche in Eldena angefertigt wurde und der vergleichbare Inschriften trägt (Kat.-Nr. 287).

Wieck und Eldena (beide Greifswald) sowie Weitenhagen (Ldkr. Vorpommern-Greifswald) gehörten im frühen 17. Jahrhundert zu derselben Pfarrei. Zu Achatius von Rhade, Hermann Grellinck und Joachim Anker vgl. ebenfalls Kat.-Nr. 287. Dass Henning Luder, der sich 1605 in Greifswald immatrikulierte und 1612 Margarete Seger heiratete,2) identisch mit dem auf dem Wiecker Kelch genannten Gemeindevorsteher ist, muss bezweifelt werden; vielleicht handelt es sich um dessen Sohn.

Textkritischer Apparat

  1. F. H.] ‚Fürstlicher Hauptmann‘.
  2. F. R.] Wohl ‚Fürstlicher Rentmeister‘.

Anmerkungen

  1. Freundliche Auskunft von Pfarrer Eckhart Altemüller-Klaas, Kirchengemeinde Wieck-Eldena, 30. Mai 2007.
  2. Vgl. Ältere Matrikel Greifswald 1, S. 389; Lange, Vitae Pomeranorum, S. 41.

Nachweise

  1. Haselberg, Kreis Greifswald, S. 172.

Zitierhinweis:
DI 77, Greifswald, Nr. 288† (Jürgen Herold, Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di077g014k0028804.