Inschriftenkatalog: Greifswald

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 77: Greifswald (2009)

Nr. 280 St. Marien 16.Jh.?, 1614

Beschreibung

Fragment einer Grabplatte für Karsten Corswant (B). Kalkstein. Unteres Teilstück einer hochrechteckigen Grabplatte im ersten Joch der südlichen Turmseitenhalle,1) mit schräg nach rechts oben verlaufender oberer Bruchkante. An der unteren Schmalseite Spuren einer nicht mehr lesbaren, ehemals umlaufenden Inschrift. Im unteren Drittel die kreisförmige Inschrift B für Karsten Corswant in einer ebenfalls kreisförmigen Kartusche. Im oberen linken Kreisabschnitt sind einige Buchstaben beschädigt. Im Kreisinneren nebeneinander die Wappen der Familien Corswant und Erich. Über der Kartusche nur noch schwach erkennbar eine Krone als Besitzzeichen der Marienkirche, über dieser die Nummerierung C. Der von Pyl (1885) wiedergegebene Rest einer älteren, querlaufenden Inschrift (A) befand sich vermutlich auf dem heute verlorenen Teil der Platte. Inschrift B erhaben in vertiefter Zeile, C ist eingehauen.

Inschrift A nach Pyl.

Maße: H. 137 cm, 106 cm, Br. 143 cm. Bu. 4 cm (B).

Schriftart(en): Kapitalis.

Jürgen Herold [1/1]

  1. A†

    [ - - - ]want

  2. B

    CARSTENa) CORSWANDT VNDT SEINEN ERBEN ANNO 16[1]4

  3. C

    35

Wappen:
Corswant I, Erich

Kommentar

Wem die Platte ursprünglich gewidmet war, lässt sich aufgrund des Verlusts der ältesten, ehemals umlaufenden Inschrift nicht mehr feststellen. Eine Marienkrone als Besitzzeichen verweist darauf, dass sie wahrscheinlich im 16. Jahrhundert an die Kirche gefallen war. Karsten Corswant erlangte die Grabplatte 1614 vermutlich auf dem Erbweg, worauf das Namensfragment der älteren Inschrift A hindeutet. Er hatte bereits 1601, veranlasst durch den Tod zweier Kinder, eine Grabstelle in der Marienkirche erworben (Kat.-Nr. 285). Zwischenzeitlich oder später kam die hier behandelte Platte erneut in den Kirchenbesitz (C).

Textkritischer Apparat

  1. CARSTEN] Bei Pyl davor Her frei ergänzt.

Anmerkungen

  1. Siehe Grundriss St. Marien, Nr. 276. Zur früheren Lage siehe Pyl, Greifswalder Kirchen, nach S. 248, Grundriss St. Marien, Nr. 48.

Nachweise

  1. Pyl, Greifswalder Kirchen, S. 436 (A, B).

Zitierhinweis:
DI 77, Greifswald, Nr. 280 (Jürgen Herold, Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di077g014k0028008.