Inschriftenkatalog: Greifswald

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 77: Greifswald (2009)

Nr. 217 St. Nikolai 1.V.16.Jh.

Beschreibung

Kelch.1) Silber, vergoldet. Fuß sechspassförmig mit schmalem Standring und niedriger, schlichter Zarge. Auf dem Fuß ein plastisches Kreuz mit Kruzifixus und dem Titulus A, beidseitig das Beschauzeichen der Greifswalder Goldschmiede (M3) und eine nicht identifizierbare Marke (M4). Auf der Unterseite des Fußes die Inschrift B. Der sechskantige Schaft und die abnehmbare, trichterförmige Kuppa sind schlicht. Auf dem Nodus sechs rautenförmige Sterne. Beide Inschriften sind graviert.

Maße: H. 14 cm, Dm. 9 cm (Kuppa), 10 cm (Fuß). Bu. unter 0,1 cm (A), 0,15 cm (B).

Schriftart(en): Kapitalis (B), mit Minuskel (A).

Jürgen Herold [1/6]

  1. A

    I(ESUS) N(AZARENUS) r(EX)a) I(UDAEORUM)2)

  2. B

    18 LOTH MIDT DER PATEN

Kommentar

Die insgesamt spätmittelalterlichen Formen und Ornamente des Kelches, die trichterförmige Kuppa sowie die Kapitalisbuchstaben in Inschrift A könnten auf eine Entstehung des Kelches in den Jahrzehnten vor der Reformation hindeuten.

Textkritischer Apparat

  1. r in Form dreier übereinander gesetzter Punkte.

Anmerkungen

  1. Zum Kelch gehört eine hölzerne, mit Leder bezogene, aufklappbare Kelchschachtel mit der Inschrift DIESE KAPSEL IST UM DIE / DEM ARCHIDIACONUS DER / KIRCHE ZU ST: NICOLAI GEHORIGEN / PATENE KELCH UND OBLATEN SCHACHTEL VERFERTIGT IM JAHR 1791.
  2. Io. 19,19.

Nachweise

  1. Pyl, Greifswalder Kirchen, S. 321 (B).

Zitierhinweis:
DI 77, Greifswald, Nr. 217 (Jürgen Herold, Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di077g014k0021705.