Inschriftenkatalog: Greifswald

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 77: Greifswald (2009)

Nr. 206 St. Nikolai E.15.–A.16.Jh.

Beschreibung

Fragment einer Grabplatte für Hans Lange. Kalkstein. Dreieckiges Teilstück am ersten südlichen Pfeiler des erhöhten Vorchors.1) Die Inschrift ist konturiert gehauen, der Worttrenner paragrafzeichenförmig.

Maße: H. 51,5 cm, Br. 56,5 cm. Bu. 8,5 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

Jürgen Herold [1/1]

  1. hans ˑ lang[e]

Kommentar

Die gotische Minuskel dieser Inschrift ist als einzige auf Greifswalder Grabplatten konturiert gehauen. Der späte Typus

und die deutsche Namensform

weisen sie an das Ende des 15. oder den Anfang des 16. Jahrhunderts.2)

Hans Lange, Angehöriger einer im 14. und 15. Jahrhundert einflussreichen Ratsfamilie, war der Sohn von Nikolaus Lange und Gertrud Vorwerk. 1445 wurden ihm aus dem mütterlichen Erbe 400 Mark ausgezahlt. Zu seinen Nachkommen gehörte der letzte Ratsherr aus dieser Familie, Nikolaus Lange († 1551/52).3)

Anmerkungen

  1. Siehe Grundriss St. Nikolai, Nr. 185.
  2. Die schlanken Konturen der Buchstaben und der paragrafzeichenförmige Worttrenner rücken diese Inschrift in die Nähe der Schwichtenberg-Gruppe (siehe Einleitung, Kap. 8), deren übrige Vertreter aber nicht konturiert gehauen wurden.
  3. Pyl, Genealogien 2, S. 395; Pyl, Genealogien 5, S. 267 (Nr. 270).

Zitierhinweis:
DI 77, Greifswald, Nr. 206 (Jürgen Herold, Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di077g014k0020602.