Inschriftenkatalog: Greifswald

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 77: Greifswald (2009)

Nr. 189 St. Nikolai M.14.–E.15.Jh., vor 1507, 1.D.17.Jh.

Beschreibung

Grabplatte für Karsten Bünsow (B). Kalkstein. Hochrechteckige Platte im dritten Joch des südlichen Seitenschiffs.1) Die linke untere Ecke fehlt. Von der stark abgetretenen, kreisförmigen Inschrift A ist nur noch der Zeilenanfang am Kreisscheitel zu erkennen. Im Kreisinneren eine Hausmarke (H57). An der rechten Langseite Inschrift B für Karsten Bünsow. Im unteren Drittel die vor allem auf der rechten Seite nicht mehr lesbare Inschrift C. Links oberhalb von A Nummerierung D. Die Inschriften A, B und C erhaben in vertiefter Zeile, D eingehauen.

Inschrift A ergänzt nach Pyl.

Maße: H. 246 cm, Br. 134 cm. Bu. 8 cm (A), 9,5 cm (B), 9 cm (C).

Schriftart(en): Gotische Minuskel (A, B), Fraktur mit Elementen der gotischen Minuskel (C).

Jürgen Herold [1/2]

  1. A

    iste ˑ lapis ˑ [pertinet - - - ]

  2. B

    desse ˑ sten ˑ hort ˑ her ˑ kerste(n) bunssowe vn(de) syne(n) erue(n)

  3. C

    Disse sten vnde [begrevn]vsse [ - - - ] / [ - - - s]inen erven ˑ 16̣[..]

  4. D

    89

Übersetzung:

Dieser Stein gehört (...). (A)

Kommentar

Die Datierung von Inschrift A erfolgt nach der Schriftart, Inschrift C gehört zur Engelbrecht/Kruse-Gruppe (siehe Einleitung, Kap. 8).

Der ursprüngliche Besitzer der Grabplatte kann nicht mehr ermittelt werden, da die älteste, kreisförmige Inschrift zum größten Teil verloren ist. Am Ende des 15. oder zu Beginn des 16. Jahrhunderts kam die Platte an den Ratsherrn Karsten Bünsow († 1506/7), der eine zweite in der Marienkirche besaß (Kat.-Nr. 211, dort auch mehr zur Person). Ein neuerlicher Besitzwechsel im ersten Drittel des 17. Jahrhunderts lässt sich nicht mehr nachvollziehen, da der Name in der entsprechenden Inschrift (C) abgetreten ist. Später ging die Platte an die Nikolaikirche über (D).

Anmerkungen

  1. Siehe Grundriss St. Nikolai, Nr. 255. Zur früheren Lage siehe Pyl, Greifswalder Kirchen, nach S. 248, Grundriss St. Nikolai, Nr. 239.

Nachweise

  1. Kirchner, Grabsteine Nikolaikirche, S. 197 (B).
  2. Pyl, Greifswalder Kirchen, S. 414 (A), 415, 574 (beide B).

Zitierhinweis:
DI 77, Greifswald, Nr. 189 (Jürgen Herold, Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di077g014k0018903.