Inschriftenkatalog: Greifswald
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 77: Greifswald (2009)
Nr. 178 St. Marien M.14.–E.15.Jh., 3.D.16.–3.V.17.Jh., 1699
Beschreibung
Grabplatte für Elisabeth Wüstenberg, Witwe von Adam Warmbolt (C). Kalkstein. Hochrechteckige Platte im ersten Joch des südlichen Seitenschiffs.1) Inschrift A zwischen einfachen Linien umlaufend. In den Ecken Medaillons mit den Evangelistensymbolen. Ausgeführt wurde die Inschrift nur an der oberen Schmal- und an der rechten Langseite. Sie ist überwiegend abgetreten und nur noch am Ende der rechten Langseite lesbar. Im Innenfeld ein gelehnter Wappenschild. Am oberen Rand die zweizeilige, später getilgte Inschrift B, von der nur noch ein einzelner Buchstabe erkennbar ist. Oberhalb der Plattenmitte Inschrift C für Elisabeth Wüstenberg. Darunter im oberen Bereich des Wappenschildes Nummerierung D. Inschrift A erhaben in vertiefter Zeile, die übrigen eingehauen.
Maße: H. 224 cm, Br. 125 cm. Bu. 6 cm (A), 5,5 cm (B), 5–7,5 cm (C).
Schriftart(en): Gotische Minuskel (A), Kapitalis (B), mit Versalien (C).
- A
[ - - - ] / [ - - - ]ṇe o(biit)/ [ - - - ] / [ - - - ]
- B
[ - - - ]H[ - - - ] / [ - - - ]
- C
Eˑa) WVSTENBERGS / Sˑ Aˑb) WARMBOLTEN ˑ WIˑc) VND / IHRES ERBEN ANNO 1699
- D
10
Übersetzung:
(...) starb (...). (A)
?2) |
Textkritischer Apparat
- Eˑ] Für ‚Elisabeth‘ .
- Sˑ Aˑ] Für ‚seligen Adam‘ .
- WIˑ] Für ‚Witwe‘ .
Anmerkungen
- Siehe Grundriss St. Marien, Nr. 241. Zur früheren Lage siehe Pyl, Greifswalder Kirchen, nach S. 248, Grundriss St. Marien, Nr. 54.
- Wappen ? (Schrägbalken).
- Schubert, Trauregister 9, S. 26 (Nr. 5), S. 27 (Nr. 99).
Nachweise
- Pyl, Greifswalder Kirchen, S. 601 (C).
Zitierhinweis:
DI 77, Greifswald, Nr. 178 (Jürgen Herold, Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di077g014k0017803.
Kommentar
Die zeitliche Einordnung der Inschriften A und B erfolgt nach der Schriftform.
Die umlaufende Inschrift A war ursprünglich für zwei Personen konzipiert, denn zwei Seiten des Schriftbandes blieben für einen späteren, dann jedoch nicht erfolgten Nachtrag frei. Da der ausgeführte Teil fast vollständig abgetreten ist, lässt sich nicht mehr feststellen, wem er gewidmet war, ebenso wenig, an wen die Platte ab dem letzten Drittel des 16. Jahrhunderts überging, da die entsprechende Inschrift (B) später ausgemeißelt wurde. 1699 kam sie in den Besitz von Elisabeth Wüstenberg, Witwe des Küsters der Marienkirche Adam Warmbolt (C). Dieser hatte sich 1658 zunächst mit Elisabeth Knuth vermählt. Nach deren Tod ging er 1676 eine neue Ehe mit Elisabeth Wüstenberg ein, die ihn überlebte.3) Zwischenzeitlich oder später gehörte die Platte der Marienkirche (D).