Inschriftenkatalog: Greifswald

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 77: Greifswald (2009)

Nr. 404† St. Jacobi 1638

Beschreibung

Grabfahne für Thomas Alcock.

Inschrift nach Dähnert.

  1. V(exillum) S(epulchrale)a) Thomae Alcock Angli Filii natu maximi Ed.b) Alcock Rhemferdensis in Agro Cantabrigiae1) Generosi et Guilielmo Coningsby Centurione (sub ditione Georgii Fleetwood Militiae Sueciae Majestat(is) Tribuni)c) Vexillarii Hinc in aeternum decessit Gryph(i)s(waldae) 26 Jan(uarii) 1638

Übersetzung:

Grabfahne des Engländers Thomas Alcock, ältester Sohn des wohlgeborenen Ed. Alcock aus Romford in der Region Cambridge und Fähnrich beim Hauptmann William Coningsby (unter dem Kommando des George Fleetwood, Oberst der schwedischen Majestät). Von hier ist er in die Ewigkeit eingegangen. Greifswald, 26. Januar 1638.

Kommentar

Grabfahnen, eine relativ seltene Form des Grabmals, lassen sich seit dem 16. Jahrhundert nachweisen. Sie wurden meist aus Stoff angefertigt, in Kirchen aufgehängt und trugen ausführliche Inschriften sowie Darstellungen der Verstorbenen.2)

Pyl zufolge starb Thomas Alcock ebenso wie sein Landsmann Richard Haddon (Kat.-Nr. 405) an der Pest. Die Grabfahnen beider Soldaten sollen 1807 zerstört worden sein.3)

Textkritischer Apparat

  1. V(exillum) S(epulchrale)] Kürzung aufgelöst analog zum Beginn der Inschrift Kat.-Nr. 405.
  2. Ed.] Wohl aufzulösen als Ed(ward) oder Ed(win).
  3. (sub ... Tribuni)] Klammern so bei Dähnert.

Anmerkungen

  1. Der Inschrift zufolge stammte Thomas Alcock aus Romford in agro Cambridge, die Stadt Romford liegt jedoch im County Essex. Ob mit ager hier das englische ‚county‘ (Grafschaft) gemeint ist, bleibt unklar; zu erwarten wäre dafür eigentlich comitatus.
  2. Dazu allgemein Kozina, Grabfahnen.
  3. Pyl, Nachträge 2, S. 5f., Anm. *.

Nachweise

  1. Dähnert, Denkmale, S. 294 (Nr. III).

Zitierhinweis:
DI 77, Greifswald, Nr. 404† (Jürgen Herold, Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di077g014k0040408.