Inschriftenkatalog: Greifswald

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 77: Greifswald (2009)

Nr. 400 St. Marien 1635 o. später

Beschreibung

Grabplatte für Friedrich Gerschow (A). Hochrechteckige Platte im ersten Joch des nördlichen Seitenschiffs. Die rechte obere Ecke wird durch das Gestühl verdeckt.1) Schriftverlust durch Abnutzung der Oberfläche. Im oberen Drittel nebeneinander zwei Vollwappen in vertieften rechteckigen Feldern mit eingezogenen Ecken. Das heraldisch rechte Wappen ist abgetreten, das heraldisch linke wird fast vollständig vom Gestühl verdeckt. Darunter die dazugehörige, stark abgetretene Inschrift A für Friedrich Gerschow. Zwischen den Wappen und Inschrift A die Nummerierung B. Eine weitere Nummerierung C in der Plattenmitte. Alle Inschriften sind eingehauen.

Inschrift A ergänzt nach Pyl.

Maße: H. 221 cm, Br. 114 cm. Bu. 5 cm (A).

Schriftart(en): Kapitalis mit Versalien.

Jürgen Herold [1/1]

  1. A

    SEPVLCHRVM / Q[VO]D VIRO QVOND[AM CLARISSIMO] [ - - - ] / [ - - - ] / FRIDERIC[H] GERSCHO[WEN] [ - - - ] / IVD[I]C[ - - - ] / [ - - - ]

  2. B

    17

  3. C

    K / 23

Übersetzung:

Begräbnis, das dem einstmals hochberühmten (...) Friedrich Gerschow (...). (A)

Wappen:
Gerschow, Klinkow

Kommentar

Der aus Stettin (Szczecin) stammende Friedrich Gerschow (A) wurde nach seinem Studium Erzieher des jungen Herzogs Philipp Julius von Pommern, den er 1601 bis 1603 auf dessen Reise durch Deutschland, England, Frankreich und Italien begleitete. Nach seiner Rückkehr wurde Gerschow Ende März 1604 zum außerordentlichen Professor der Rechte an die Greifswalder Universität berufen und 1606 zum Doktor promoviert. Er war mit Margarete Klinkow verheiratet und starb am 6. September 1635,2) woraus sich auch die Datierung der Inschrift, in der Gerschow als verstorben (quondam) bezeichnet wird, ergibt.

Anmerkungen

  1. Siehe Grundriss St. Marien, Nr. 64. Zur früheren Lage siehe Pyl, Greifswalder Kirchen, nach S. 248, Grundriss St. Marien, Nr. 218.
  2. Ältere Matrikel Greifswald 1, S. 384, 388f., 393 und öfter; Kosegarten, Universität 1, S. 232; Pyl, Greifswalder Kirchen, S. 589.

Nachweise

  1. Pyl, Greifswalder Kirchen, S. 589 (A).

Zitierhinweis:
DI 77, Greifswald, Nr. 400 (Jürgen Herold, Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di077g014k0040000.