Inschriftenkatalog: Greifswald

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 77: Greifswald (2009)

Nr. 374 St. Marien 1607–1631

Beschreibung

Grabplatte für Johannes Markward (A). Kalkstein. Hochrechteckige Platte in der südlichen Turmseitenhalle.1) Größere Ausbrüche an der oberen Schmalseite und der rechten oberen Ecke. Inschrift A für Johannes Markward verläuft quer im oberen Viertel der Platte. Schriftverlust an den Zeilenenden durch die Beschädigung der Plattenecke. Nummerierung B im unteren Viertel, die auf dem Kopf stehende Nummerierung C in der Mitte der Platte. Inschrift A erhaben in vertieftem Feld, die übrigen eingehauen.

Inschrift A ergänzt nach Pyl.

Maße: H. 198 cm, Br. 100 cm. Bu. 4,5 cm (A).

Schriftart(en): Kapitalis mit Fraktur.

Jürgen Herold [1/1]

  1. A

    SEPVLCHRVM HAEREDITA[RIUM D(OMI)NI] / IOHANNIS marcwarten AVLA[E WOL]/GASTA[NAE] ADVOCATI ET [PROCV]/R[ATORIS] HVIVSQVE REI P[VBLICAE] / SE[N]ATORIS

  2. B

    32

  3. C

    40

Übersetzung:

Erbbegräbnis des Herrn Johannes Markward, Anwalt und Prokurator am Wolgaster Hof und Ratsherr dieses Gemeinwesens. (A)

Kommentar

Johannes Markward (A) war der Sohn des Ratsherrn Nikolaus Markward († 1599) und der Margarete Horn. Er wurde 1564,2) nach anderen Angaben 1556 geboren,3) immatrikulierte sich im März 1581 an der Universität Greifswald und wechselte anschließend an die Universitäten in Rostock und Wittenberg. Später wirkte er als Anwalt und Prokurator am herzoglichen Hofgericht in Wolgast (Ldkr. Vorpommern-Greifswald). 1607 wurde er in den Greifswalder Rat gewählt. In dieser Eigenschaft war er Beisitzer des Stadtgerichts und Provisor des Heilig-Geist- und des Georgenhospitals. In erster Ehe vermählte er sich mit Magdalena Ribow, Tochter des Ratsherrn Lorenz Ribow, in zweiter Ehe 1609 mit Emerentia Engelbrecht, Tochter des Kaufmanns und Anwalts Peter Engelbrecht. Er starb 1630 oder 1631.4) Da er auf seiner Grabplatte als Ratsherr bezeichnet wird, muss er sie nach seinem Eintritt in den Rat 1607 erworben haben. Davor (B) und später erneut (C) war sie im Besitz der Marienkirche.

Anmerkungen

  1. Siehe Grundriss St. Marien, Nr. 280. Zur früheren Lage siehe Pyl, Greifswalder Kirchen, nach S. 248, Grundriss St. Marien, Nr. 13.
  2. Pyl, Genealogien 5, S. 389 (Nr. 447).
  3. Spruth, Notare, Nr. 716 (Sedina-Archiv N. F. Bd. 4, 17. Jg., Nr. 1, 1971, S. 40), gibt als Geburtstag den 2. Januar 1556 an. Falls dies zutrifft, wäre er bei seiner Immatrikulation an der Greifswalder Universität am 8. März 1581 bereits fünfundzwanzigjährig und damit ungewöhnlich alt gewesen. Siehe Ältere Matrikel Greifswald 1, S. 319.
  4. Pyl, Genealogien 5, S. 389 (Nr. 447); Spruth, Notare, Nr. 716 (Sedina-Archiv, N. F. Bd. 4, 17. Jg., Nr. 1, 1971, S. 40); Ältere Matrikel Greifswald 1, S. 319.

Nachweise

  1. Pyl, Greifswalder Kirchen, S. 440 (A).

Zitierhinweis:
DI 77, Greifswald, Nr. 374 (Jürgen Herold, Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di077g014k0037405.