Inschriftenkatalog: Greifswald

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 77: Greifswald (2009)

Nr. 352 St. Nikolai 1624, 1665, 1678

Beschreibung

Grabplatte für Hans Wittmann (A, B), Katharina Röver (C) und Alexander Caroc (D). Kalkstein. Hochrechteckige Platte im dritten Joch des nördlichen Seitenschiffs.1) Alle Inschriften sind zentriert angebracht. An der oberen Schmalseite Nummerierung E, darunter Inschrift A für Hans Wittmann. Dieser Inschrift zuzuordnen sind die Initialen B in einer schildähnlichen Kartusche in der Plattenmitte. Zwischen A und B Inschrift C für Katharina Röver, mit Worttrennern in Form von Dreiecken. In der unteren Plattenhälfte Inschrift D für Alexander Caroc. Als Worttrenner Hochpunkte und in die Zeilenmitte gesetzte Schrägstriche. Inschrift B erhaben in vertieftem Feld, die übrigen eingehauen.

Maße: H. 216 cm, Br. 140 cm. Bu. 5 cm (A, C), 9,5 cm (B), 5,5 cm (D).

Schriftart(en): Kapitalis.

Jürgen Herold [1/1]

  1. A

    DIESER STEIN VND BEGREBNIS GEHORET / HANS WITMAN ANNO 1624

  2. B

    H Wa)

  3. C

    NVMEHR ˑ SEINER ˑ WITWEN / CATHARINA ˑ RÖVERS VND / DERER ERBEN ALLEIN / ANNO 1665

  4. D

    EX ˑ TESTAM(ENTO) PVBL(ICO) / CATHARINAE ˑ RÖEERS ˑ / ˑ MATERTERAE ˑ PIE ˑ DEF(VNCTAE) / ˑ SEPVLCHRVM ˑ HEREDITARIVM ˑ / ALEXANDRI ˑ CAROCII / IVR(IS) PROF(ESSORIS) / 1678 ˑ

  5. E

    110

Übersetzung:

Aus dem öffentlichen Testament der Katharina Röver, fromm verstorbene Schwester der Mutter: Erbbegräbnis des Alexander Caroc, Professor des Rechts, 1678. (D)

Kommentar

Der Kaufmann Hans Wittmann (* 1593), vermutlich ein Sohn des gleichnamigen Altermanns der Schuster,2) erwarb die Grabplatte 1624. Er starb am 21. November 1659.3) Im Jahr 1665 ging sie an seine Witwe Katharina Röver über, die sie 1678 testamentarisch dem Professor der Rechte und späteren Hofgerichtsassessor Alexander Caroc (1643–1711), Sohn der Maria Röver und des Pfarrers von Lassan (Ldkr. Vorpommern-Greifswald) Zacharias Caroc, vermachte.4)

Textkritischer Apparat

  1. H W] Für ‚Hans Wittmann‘.

Anmerkungen

  1. Siehe Grundriss St. Nikolai, Nr. 21. Zur früheren Lage siehe Pyl, Greifswalder Kirchen, nach S. 248, Grundriss St. Nikolai, Nr. 157.
  2. Biederstedt, Bürgervertretungen, S. 272 (Nr. 48).
  3. Lange, Vitae Pomeranorum, S. 375.
  4. Zu Alexander Caroc siehe Alvermann/Dahlenburg, Köpfe, S. 59.

Nachweise

  1. Pyl, Greifswalder Kirchen, S. 423f. (D), 473 (A–C).

Zitierhinweis:
DI 77, Greifswald, Nr. 352 (Jürgen Herold, Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di077g014k0035209.